Höhere Hektarerträge und Ausweitung der Getreideflächen ausschlaggebend
FRIEDRICHSDORF/Ts. Mit einer Gesamterntemenge von 2,2 Mio. Tonnen Getreide haben die hessischen Landwirte den Durchschnitt der letzten sechs Jahre von 2,1 Mio. Tonnen leicht und das von der Dürre geprägte schlechte Vorjahresergebnis von 1,7 Mio. Tonnen deutlich übertroffen, so der Hessische Bauernverband am Dienstag in einer Mitteilung.
„Allerdings wurde die Getreideanbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um 25.000 Hektar oder 8,8 Prozent ausgedehnt. In dem Maße, in dem die Rapsanbaufläche durch die extreme Trockenheit bei der Aussaat 2018 eingeschränkt wurde, vergrößerte sich in etwa die Getreideanbaufläche über alle Getreidearten hinweg. Der durchschnittliche Getreideertrag liegt in diesem Jahr bei 7,2 Tonnen je Hektar und damit eine Tonne oder rund 16 Prozent über dem Vorjahr. Der Durchschnittshektarertrag der vergangenen sechs Jahre wurde um 2,2 Prozent übertroffen“, sagt der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Karsten Schmal, in Bezug auf vorläufige Daten des Hessischen Statistischen Landesamtes.
Die Wintergerste habe mit knapp 7 Tonnen je Hektar die Vorjahreserträge (5,7 Tonnen/Hektar) um 22 Prozent klar übertroffen. Bei Winterweizen, der besonders unter der Hitze und Trockenheit im Juni litt und zu früh abreifte, liegen die Hektarerträge bei 7,9 Tonnen, gegenüber 6,9 Tonnen 2018. Das ist eine Steigerung von rund 14 Prozent.
Bei allen Getreidearten sind die Hektarerträge, die je nach Standort und Niederschlagsmengen zum Teil stark differieren, leicht über dem Mittel der Jahre 2013 bis 2018 angesiedelt.
Winterrapserträge und Erzeugerpreise enttäuschen
Mit einem Durchschnittsertrag von 3,3 Tonnen je Hektar enttäuschte der Winterraps die Erzeuger zum wiederholten Mal. Zwar wurde der Vorjahresertrag leicht übertroffen, der Schnitt der letzten sechs Jahre aber um 12 Prozent verfehlt.
„Während die Erträge bei den Mähdruschfrüchten alles in allem etwas besser ausgefallen sind als nach dem trockenen Winter und April erwartet, lassen die Getreide- und Rapspreise sehr zu wünschen übrig. Sie liegen um 12 und 2 Prozent unter den unbefriedigenden Erzeugerpreisen von 2018“, so Schmal. (pm)