Stadtbrandinspektor blickt auf erfolgreiches erstes Amtsjahr zurück

NEUSTADT (HESSEN). Neustadts Stadtbrandinspektor Frank Bielert hat das erste Jahr seiner Amtszeit erfolgreich absolviert und kann nach der „Feuertaufe“ mit über 100 Einsätzen für die vier Stadtteilwehren im vergangenen Jahr zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Auf der Jahreshauptversammlung gab Bielert als Verantwortlicher seinen ersten Bericht ab und gedachte, gemeinsam mit seinen 66 Kameraden der Einsatz- und der Ehrenabteilung, dem Feuerwehrmann Ulrich Hill, der viel zu früh verstarb.

Die Feuerwehren der Stadt Neustadt haben aktuell 14 Frauen und 127 Männer in ihren Reihen. Die Alters- und Ehrenabteilung ist 37 Mitglieder stark.

Die Tagesalarmsicherheit kann auch in Neustadt nur durch die gleichzeitige Alarmierung mehrerer Stadtteilwehren sichergestellt werden. Bielert hofft zukünftig neue Mitglieder zu gewinnen, die in Neustadt arbeiten und tagsüber verfügbar sind. Die Bitte ging dabei auch an die Stadt Neustadt, die bei künftigen Neueinstellungen eine aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr berücksichtigen soll.

Im Bereich der Atemschutzgeräteträger sei man in Neustadt gut aufgestellt, so Bielert. Dennoch appellierte er an jeden ausgebildeten und derzeit nicht atemschutztauglichen Geräteträger diese Tauglichkeit wiederherzustellen.

©Foto: Stein | Feuerwehr | nh

Die vier Feuerwehren rückten zu 104 Einsätzen aus. Darunter waren zehn Brandsicherheitsdienste bei verschiedenen Veranstaltungen in der Kernstadt, 44 technische Hilfeleistungen und 18 Fehlalarme. Die besondere Herausforderung stellten aber sicherlich die 32 Brandeinsätze während der langen und heißen Trockenperiode da. Ganz besonders ärgerlich waren dabei die zahlreichen Abraumfeuer, die trotz der Dürre und hohen Waldbrandgefahrenstufe immer wieder leichtsinnig und scheinbar unüberlegt angezündet wurden. Den Verursachern wurden die Einsätze in Rechnung gestellt

Der herausragende Einsatz war der Großbrand einer KFZ Werkstatt in Speckswinkel. Hier klappte die Zusammenarbeit aller Wehren, mit Unterstützung der Kameraden aus Stadtallendorf, Kirchhain und Marburg reibungslos.

Insgesamt nahmen die Einsatzkräfte der Neustädter Feuerwehren im Jahr 2018 an 47 Lehrgängen und Seminaren teil. Und das neben den wöchentlichen Übungsdiensten, die außer in den großen Ferien (Sommer & Weihnachten) immer stattfinden. Bielert konnte daher einen guten Ausbildungsstand der Wehren bescheinigen. Von seiner bisherigen Funktion als Fachgebietsleiter Brandschutzerziehung berichtete Frank Bielert über die durchgeführten Brandschutzerziehungen in den Kindergärten und Grundschulen, wobei ca. 70 Stunden aufgebracht wurden. Das Amt des Fachgebietsleiters übergab Bielert während der Versammlung an seinen Nachfolger Michael Ringleb, der ab sofort die Organisation und Durchführung der jährlichen Termine übernimmt. So soll die im letzten Jahr durchgeführte Räumungsübung am Kindergarten Regenbogen in diesem Jahr auch im Kindergarten Sonnenschein absolviert werden.

Im vergangenen Jahr die Ausrüstung der Feuerwehren erweitert und ergänzt- Besonders hilfreich war dabei der Sonderetat der Stadt Neustadt in Höhe von 10.000 Euro. Ein besonderer Dank ging auf diesem Wege auch an die Fördervereine für die stetige Zurverfügungstellung finanzieller Mittel.

Das alljährliche und leidige Thema „Digitalfunk“ befindet sich in Neustadt nun auf der Zielgeraden. Bereits zu Jahresbeginn konnten alle Einsatzkräfte mit neuen Pagern (alt Funkalarmempfänger) ausgestattet und auf digitale Alarmierung umgestellt werden. Im nächsten Schritt folgt eine Feststation im Feuerwehrhaus in Neustadt. Auch hierzu sind bereits erste technische Umbaumaßnahmen erfolgt.

Ehrungen und Prämien ©Foto: Feuerwehr | nh

Zum Abschluss seines Berichts bedankte sich Frank Bielert bei seinem Vorgänger Erhard Wölk, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht und ihm die Übernahme der Amtsgeschäfte erleichterte. Ebenso ging der Dank an seine Stellvertreter Tobias Lotter und Mario Gräser und an alle Mitglieder der verschiedenen Fachbereiche und städtischen Gremien, die alle einen besonderen Beitrag für die erfolgreiche Feuerwehrarbeit beitragen.Stadtjugendfeuerwehrwart Steffen Maurer gab einen Überblick über die Aktivitäten aus dem vergangenen Jahr. Im Vergleich zum Jahr 2017 konnte ein leichter Mitgliederzuwachs von 32 auf 34 Mitglieder verzeichnet werden. Verdanken sei dies, so Maurer, einem Aktionstag in Momberg und Neustadt und ebenfalls den Kinderfeuerwehren aus Neustadt und Speckswinkel.

Auch die Fachgebietsleiter berichteten aus dem vergangenen Jahr 2018.
So konnte die Verantwortliche der Kinderfeuerwehren, Jennifer Thierau, von einem bunten und vielfältigen Jahr berichten. Insgesamt zählen die Kinderfeuerwehren aus Neustadt und Speckswinkel mittlerweile eine stolze Anzahl von 45 Kindern (9 Mädchen und 36 Jungen). Thierau würde sich über weitere Kinderfeuerwehren in den anderen Stadtteilen sehr freuen.

Daniela Korell und Ricarda Geißel, stellvertretend für das Betreuerteam aus Neustadt, berichteten von der durchgeführten Aktion „Notfallliste für Kinder“, mit eigens dafür entworfenem Film. Ein großes Dankeschön ging an alle Beteiligten, die diese tolle Aktion bisher unterstützt haben.

Christopher Müller, Fachgebietsleiter Atemschutz, gab einen Überblick über absolvierte Lehrgänge, Seminare, Streckendurchgänge und Übungen unter realitätsnahen Bedingungen. Hierbei regte er die Anschaffung eines mobilen Feuerlöschtrainers an, mit welchem man noch besser und realistischer den Ernstfall üben kann. Hier ging auch der Appell an die Atemschutzgeräteträger die zahlreichen angebotenen Fortbildungen wahrzunehmen, um auf dem neuesten Stand taktischer Maßnahmen und Vorgehensweisen zu bleiben.

Aus dem Bereich Funk berichtete der Fachgebietsleiter Tobias Lotter von den bereits abgeschlossenen Maßnahmen zur Umstellung auf Digitalfunk. Er richtete seinen Dank an den ServicePoint des Landkreises, zu dem er in der heißen Phase der Umstellung zwischenzeitlich eine telefonische Standleitung hatte.

Im vergangenen Jahr nahm der Katastrophenschutzzug aus Neustadt erneut an einer Großübung des Landkreises teil. Hier berichtete der Zugführer Arno Sack von den Szenarien und der erfolgreichen Zusammenarbeit mit anderen Wehren des Landkreises. Kritisieren musste er dabei aber leider die Bereitschaft und die Anzahl der teilnehmenden Personen.

Auch an der traditionellen KatS-Übung in Wasenberg war der Zug aus Neustadt und Momberg wieder mit von der Partie. Zukünftig soll das Personal des Katastrophenschutzzugs nicht mehr nur alleine durch die Feuerwehren Neustadt-Mitte und Momberg gestellt werden. Auch die anderen Stadtteile sollen hier mit eingebunden werden, um auch die notwendige Personalstärke zu gewährleisten.

Bürgermeister Thomas Groll ging während seines Grußwortes noch einmal auf die Wahlen des Stadtbrandinspektors im vergangenen Jahr ein und betonte die Wichtigkeit bei einem Führungswechsel „auch weiterhin an einem Strick zu ziehen“. Dies habe nach der 20-jährigen Amtsperiode von Erhard Wölk und Arno Sack in Neustadt gut geklappt, so Groll. Der Bürgermeister bedankte sich abschließend bei den Führungen der einzelnen Wehren, aber auch bei der Gesamtleitung. Er dankte den Fördervereinen für die finanzielle Unterstützung der Einsatzabteilungen, die, trotz guter Lage, die Stadtkasse entlaste. Ebenso ging der Dank an alle, die sich in irgendeiner Form engagieren und Zusatzämter innehaben.

Groll ging dabei noch einmal auf die tolle Leistung der Neustädter Löschbande, bei der Erarbeitung des Films ein und sicherte dafür eine gesonderte Unterstützung zu.

Kreisbrandinspektor und Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Lars Schäfer übermittelte die Grüße des Landkreises und der Verbandsmitglieder und berichtete von der geplanten Umstrukturierung im Verband. Er wünschte sich dabei, dass vom Stimmrecht zur Satzungsänderung, bei der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandstags am 26. Mai 2019 in Buchenau, Gebrauch gemacht werde.

Den Betreuerinnen der Kinderfeuerwehren wünschte er starke Nerven und allen anderen viel Freude an der Feuerwehrarbeit und eine gesunde Rückkehr aus allen Einsätzen.

Beförderungen

Hauptfeuerwehrmann:

• Jan Walter (Momberg)

Löschmeister:

• Daniel Kanetscheider (Neustadt)

Oberlöschmeister:

• Christopher Müller (Neustadt)
• Daniel Baron (Mengsberg)

Hauptlöschmeister:

• Michael Ringleb (Hauptlöschmeister)
• Rüdiger Sack (Hauptlöschmeister)

Brandmeister:

• Mario Gräser (Neustadt)

Oberbrandmeister

• Frank Bielert (Neustadt)
• Rüdiger Wickel (Neustadt)

Ernennungen

Fachgebietsleiter Brandschutzerziehung

• Michael Ringleb (Neustadt)

Stellv. Zugführer Katastrophenschutzzug

• Sebastian Schäfer (Neustadt)

Verantwortliche Kinderfeuerwehren

• Jennifer Thierau (Speckswinkel)

Sicherheitsbeauftragte

• Thomas Immel (Neustadt)
• Matthias Mix (Neustadt)

Ehrungen

Silbernes Brandschutzehrenzeichen (25 Jahre)

• Michael Amstätter (Neustadt)
• Ralf Gies (Neustadt)
• Daniela Korell (Neustadt)
• Thorsten Kaufmann (Neustadt)
• Mirko Schmitt (Momberg)
• Michael Stark (Momberg)
• Timo Stark (Momberg)

Goldenes Brandschutzehrenzeichen (40 Jahre)

• Egon Zinser (Neustadt)

Anerkennungsprämien

10 Jahre

• Rebecca Wagner (Neustadt)

20 Jahre

• Steffen Maurer (Neustadt)
• Markus Müller (Neustadt)
• Thorsten Kaufmann (Momberg)
• Sebastian Sack I (Momberg)
• Harald Geisel (Speckswinkel)

40 Jahre

• Egon Zinser (Neustadt)

Zum Punkt Verschiedenes meldete sich Alexander Stein, Pressesprecher und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren, zu Wort. Stein beschrieb den Aufwand der Berichterstattungen, nicht nur bei den zahlreichen Einsätzen, sondern auch zu Veranstaltungen der Kinder- und Jugendarbeit und vielen anderen Gelegenheiten. Hierbei bat er um Unterstützung aus den Wehren, damit die Öffentlichkeitsarbeit auch künftig schnell und umfänglich durchgeführt werden kann. (pm)

Internet: Feuerwehr Neustadt (Facebook)