Bundesstraße seit 18 Uhr wieder frei
NEUSTADT (HESSEN). Ein 57 Jahre alter Lkw-Fahrer hat am Montag vor dem Eisenbahnviadukt auf der B454 zwischen Neustadt (Landkreis Marburg-Biedenkopf) und Schwalmstadt-Wiera (Schwalm-Eder-Kreis) Panik bekommen und anschließend seinen Sattelzug festgefahren. Er war heute zum ersten Mal auf der Strecke unterwegs
Das Schildermeer der Durchfahrtshöhen am Viadukt zwischen 3 Meter und 4 Meter verwirrte ihn offenbar so sehr, dass er gegen 12:20 Uhr seinen Sattelzug stoppte und den Rückwärtsgang einlegte, während seine Kollegen mit ebenso hohen Sattelzügen das Viadukt passierten. Nicht ungefährlich war das Rückwärtsfahren der rund 150 Meter, bis er einen denkbar schlechten Gedanken fasste. Er lenkte seinen Sattelzug, den Auflieger vorweg, in einen Wirtschaftsweg und dort neben den Weg. Dabei setzte die Zugmaschine in Höhe der Tanks auf. Eine Dieselleitung riss und etwa 100 Liter des Kraftstoffes liefen aus. Die Feuerwehr Neustadt dichtete die Leitung ab und band den ausgelaufenen Diesel. Neustadts Stadtbrandinspektor Frank Bielert nahm die Sache richtigerweise gelassen und ließ den Einsatz mit kleiner Mannschaft weiterlaufen. Vor der Bergung pumpten seine Kameraden vorsichthalber die Tanks der Sattelzugmaschine leer.
Der im Erdreich versickerte Kraftstoff soll am Dienstag ausgebaggert werden. Ein Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde war am Unfallort. Nach der aufwändigen Bergung war der Sattelzug nach Reparatur der Kraftstoffleitung wieder fahrbereit.
Der Schaden am Lkw ist wohl eher gering, die anstehende Bergung wird vermutlich mit rund 5.000 Euro zu Buche schlagen. Dafür wird die B454 auf zunächst unbekannte Zeit voll gesperrt. Zwei Bergeunternehmen aus Gießen und Marburg kommen mit je einem Dreiachs- und einem Vierachs-Berge-Lkw, um den verunglückten Sattelzug aus dem Gelände zu ziehen. (wal)
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