Erneuter Einsatz von Behörden und Feuerwehr
LEHRBACH. Die Tat eines Umweltsünders in der Nähe des Kirtorfer Stadtteils Lehrbach beschäftigt nach wie vor die Behörden. Wie das Sachgebiet für Wasser- und Bodenschutz des Vogelsbergkreises auf Anfrage mitteilte, wurden am Mittwoch im Bereich der sogenannten Kirschbrücke erneute Maßnahmen nötig.
Vor knapp drei Wochen wurde dort am 11. Januar ein kaputter Heizöltank illegal entsorgt. Laut Kreisangaben sind dabei vermutlich 100 Liter Heizöl ausgelaufen. In unmittelbarer Nähe zu dem Entsorgungsort befinden sich Brunnen für die Trinkwasserversorgung. Der für die dortige Wasserversorgungsanlage zuständige Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke in Gießen wurde laut Kreisangaben unverzüglich über den Vorfall informiert. „Der Wasserversorger ist seitdem intensiv in das Verfahren eingebunden“, erklärte der Vogelsbergkreis aktuell zu der Frage, ob eine Gefahr für das Trinkwasser besteht.
Um einen Schaden abzuwehren, war damals die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kirtorf mit fast zwanzig Feuerwehrleuten über vier Stunden im Einsatz. Die Umweltretter errichteten eine Ölsperre, verfrachteten den Öltank zum Bauhof der Stadt Kirtorf und brachten ein spezielles Bindemittel zur Aufnahme des Öls aus. Zudem wurden noch am gleichen Tag rund 32 Tonnen mit Öl verschmutztem Boden durch eine Spezialfirma abgetragen und entsorgt.
Bei einer Behördennachschau an diesem Mittwoch zeigten sich jedoch immer noch Verunreinigungen mit Öl. „Diese rühren daher, dass vermutlich durch Tauwetter und Nachlauf aus diffusen Quellen wiederum Öl sichtbar wurde“, so eine Sprecherin des Kreises. Um ein weiteres Ausbreiten der Verunreinigung zu vermeiden, entschied sich die Behörde erneut zu einem größeren Einsatz. Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kirtorf wurde der Boden in diesem Bereich erneut durch eine Spezialfirma abgetragen und entsorgt. Feuerwehrleute mussten dafür unter anderem Gehölz zurückschneiden. Wie ein Feuerwehrsprecher am Ort des Geschehens sagte, dürften für den Steuerzahler beträchtliche Kosten entstanden sein. Der Landkreis erklärte zur Kostenfrage, dass über die Höhe der entstandenen Kosten zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage getroffen werden kann.
Die Polizei ermittelt nach wie vor in alle Richtungen, wer für diese Umweltsünde verantwortlich ist und wem die Kosten auferlegt werden können. „Ein Täter konnte bisher noch nicht ermittelt werden“, so die Polizei auf Anfrage. Wann sich die Tat genau ereignete, kann laut Polizeiangaben leider nicht näher eingegrenzt werden. Hinweise nimmt die Polizeistation Alsfeld unter der Rufnummer 06631-9740 entgegen. (pw)