Staatsminister Michael Roth MdB spricht beim Treffen der IG BCE in Niederhone
ESCHWEGE. Die IG BCE Eschwege lud ein und über 90 Mitglieder kamen zum jährlichen Treffen der Ortsgruppe. Zunächst ging es über Stock und Stein querfeldein durch den schönen Werra-Meißner-Kreis, bis die Männer und Frauen in der Gaststätte „Zur Augenweide“ in Niederhone einkehrten.
Der Einladung von IG BCE-Bezirksleiter Friedrich Nothelfer und Ortsgruppen-Vorsitzender Doris Heine waren jedoch nicht nur die Mitglieder gefolgt – auch der heimische Bundestagsabgeordnete und Staatsminister für Europa, Michael Roth, freute sich, bei der Veranstaltung mit dabei zu sein.
Bei seiner Rede betonte er die Wichtigkeit der anstehenden Europawahl am 26. Mai 2019. „Europa ist die einzige Chance, Globalisierung zu gestalten. Wir dürfen unsere Welt nicht den Putins und Trumps überlassen“, sagte er. Er sei stolz auf das, was bisher erreicht worden ist, machte jedoch gleichermaßen aufmerksam auf die noch bestehenden Probleme in Europa. „Wir dürfen auf dem sozialen Auge nicht blind sein. Wir brauchen in allen EU-Ländern eine soziale Grundsicherung und eine Mindestbesteuerung der Unternehmen“, so Roth weiter. Eine starke Gewerkschaft wie die IG BCE würde gebraucht für das Erreichen von fairen Arbeitsbedingungen und guten Löhnen – und das in ganz Europa, machte der Staatsminister deutlich. „Deutschland ist Exportnation. Wir liefern zu über 60 Prozent in die EU aus. Und nur wenn es den anderen in Europa gut geht, dann können wir exportieren. Armutsinseln in Europa bedrohen früher oder später auch Arbeitsplätze bei uns“, merkte er an.
Ein besonderes Interesse zeigten die Mitglieder der IG BCE am Brexit, der immer noch viele offene Fragen aufwarf. „Ein Land, das über 40 Jahre dabei war, will raus aus der EU. Das gab es noch nie“, so Roth, der auf die Frist Ende März hinwies. „Bis dahin muss sich Großbritannien für eine der drei Optionen – EU-Mitglied bleiben, Exit mit oder Exit ohne Vertrag – entschieden haben“, betonte Roth, der gleichermaßen darauf hinwies, dass der Brexit zurzeit ein ganzes Land spalte. „Man kann nicht aus der EU austreten und dann auf all die Vorzüge hoffen, die mit einer Mitgliedschaft verbunden sind. Das wäre dann ungefähr so, als ob ich aus der Gewerkschaft austrete und dann wolle, dass sie sich für mich einsetzt“, stellte der Staatsminister fest.
Lobende Worte fand Roth daher auch für den Einsatz der IGBCE für ihre Kali-Kumpel: „Gerade in Zeiten schwindender Mitgliederzahlen muss allen Beschäftigen klar sein: Es lohnt sich noch immer, in einer Gewerkschaft gemeinsam und füreinander einzustehen,“ betonte er die Bedeutung der Gewerkschaften anlässlich des jüngst ausverhandelten Tarifabschlusses in der Kaliindustrie. (pm)
2 Kommentare
„Die Welt nicht den Putins und Trumps überlassen!“ Aber auch nicht den Spahns, Lindners, Nahles und anderen…
Ja Herr Roth, es wäre schön, wenn es wieder große, starke Gewerkschaften geben würde die sich einhellig hinter die große, starke SPD versammeln würden, es gab das auch tatsächlich mal, ist aber vorbei, nur, die SPD hat es immer noch nicht bemerkt.
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