MT im Pokal beim THW Kiel
KIEL | KASSEL. Das Viertelfinale im DHB-Pokal steht an und die MT Melsungen muss beim THW Kiel antreten. Schwerer hätte es den nordhessischen Handball-Bundesligisten kaum treffen können. Der Rekord-Pokalsieger (10 Titel) ist als Gastgeber eindeutiger Favorit.
Wer dieses Match gewinnt, steht im Final Four der besten vier deutschen Pokalteams. Der eigentliche Spieltermin der Viertelfinals ist der 18. und 19. Dezember. Doch weil der THW Kiel an diesen Tagen die Halle nicht zur Verfügung hat, wurde die Paarung auf Dienstag, 27. November, vorverlegt. Anwurf in der Kieler Sparkassen Arena ist um 19 Uhr. Das Spiel wird nicht im TV übertragen, kann aber im Liveticker verfolgt werden.
Wenn die MT Melsungen den Sprung nach Hamburg ins REWE Final Four schaffen will, führt der Weg nur über Kiel. Es wäre für die Nordhessen nach 1996, 2013 und 2014 die vierte Teilnahme am prestigeträchtigen und durchaus auch lukrativen Endrundenturnier. Doch die Hürde an der Ostsee ist extrem hoch für die nach wie vor ersatzgeschwächten Rotweissen, bei denen die Achse Kühn-Schneider-Müller fehlt.
Nicht vergessen haben die Schützling von Trainer Heiko Grimm den letzten Auftritt in der Kieler Sparkassen Arena. Am 27. September wurden sie mit 20:37-Niederlage regelrecht gedemütigt. Für den neuerlichen Gang an die Förde ergibt sich daraus eine zusätzliche Motivationshilfe: “Wir wollen nach längerer Zeit unbedingt mal wieder im Final Four dabei sein und werden deshalb unsere Chance suchen”, gibt sich Michael Allendorf hochmotiviert. Und schiebt mit einem Augenzwinkern hinterher: “Es gehört ja nicht viel dazu, um es in Kiel besser als beim letzten Mal zu machen”.
Auf jeden Fall reisen die MT-Cracks mit einer guten Portion Selbstvertrauen gen Norden. Schon am Montag machte sich der Tross auf den Weg. Am Spieltag stehen am Vormittag im Hotel noch ein Videostudium und am Nachmittag die obligatorische Taktikbesprechung auf dem Programm. “Die Stimmung ist gut, wie man das nach sechs Siegen in Folge auch nicht anders erwartet”, verrät Heiko Grimm. “Wir sind natürlich Aussenseiter in diesem Spiel. Der THW ist seit Monaten in toller Form, hat 14 Pflichtspiele in Folge gewonnen. Wir sind auch nicht so naiv zu glauben, dass er es deshalb gegen uns locker angehen wird. Im Gegenteil, in dieser letzten Runde vor dem Final Four sind alle noch fokussierter”.
Dabei legt der MT-Coach Wert darauf, dass sich seine Schützlinge trotz der Alles-oder-Nichts-Situation die nötige Coolness bewahren. “Das hat uns in den letzten Wochen ausgezeichnet und es gibt keinen Grund, dahingehend etwas optimieren zu wollen. Was ich allerdings ganz klar erwarte, ist ein der Bedeutung dieses Spiels angemessener Kampfgeist”.
Sein Kieler Pendant, Alfred Gislason zollt dem Pokalgast Respekt und warnt: “Die MT hat trotz der jüngsten Verletzungen eine starke Mannschaft, die wie wir alles dafür geben wird, um in Hamburg dabei zu sein.“
Für beide Kontrahenten ergibt sich durch diesen Pokaltermin übrigens die Konstellation, zwei Spiele binnen 48 Stunden absolvieren zu müssen. Während die Kieler am Sonntag im norwegischen Drammen im EHF-Cup antreten mussten (und dort mit 36:18 erfolgreich waren), ist es bei der MT umgekehrt: Schon am Donnerstag werden die Rotweissen in Stuttgart vom dortigen TVB zum Ligaduell erwartet. Das logistische Problem lösen die Nordhessen indem sie nach dem Pokaleinsatz in Kiel von Hamburg aus direkt in die Schwabenmetropole fliegen. Und das hoffentlich mit einem Pokalticket nach Hamburg im Gepäck.
Pokal-Liveticker: www.dkb-handball-bundesliga.de/de/liveticker/dhb-pokal/liveticker
Die nächsten Spiele:
DI, 27.11.18, 19:00 Uhr, THW Kiel – MT Melsungen (DHB-Pokal), Sparkassen-Arena Kiel
DO, 29.11.18, 19:00 Uhr, TVB 1898 Stuttgart – MT Melsungen, SCHARRena Stuttgart
DO, 06.12.18, 19:00 Uhr, MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt (ausverkauft!)