Jubiläum des Ausländerbeirates Baunatal
BAUNATAL. Seit 25 Jahren vertritt der Ausländerbeirat in Baunatal die Anliegen und Interessen von Menschen fremder Herkunft gegenüber Politik, Verwaltung, Behörden und anderen Institutionen.
Dies gerade in einer Zeit zu betonen und zu feiern, in der es für Menschen mit Migrationshintergrund schwerer geworden ist, sich als Teil der Gesellschaft zu fühlen, lag ganz offensichtlich nicht nur den ausländischen Mitbürgern selbst am Herzen, sondern auch den vielen Gästen und Ehrengästen. Etwa 200 waren gekommen, um 25 Jahre konstruktive Mitwirkung zu feiern und zu gratulieren.
Dass mehr als jeder Zweite, der in Baunatal lebt, nicht in der Volkswagenstadt, die rasant gewachsen ist und auf Zuzug gesetzt hat, geboren ist, macht die Stadt so interessant, wie Silke Engler, die zukünftige Bürgermeisterin, betonte. Der Identifikation und dem Zusammengehörigkeitsgefühl aller Baunataler tut dies überhaupt keinen Abbruch. „Baunatal ist Heimat geworden … und es lebt sich gut in Baunatal“, so die Erste Stadträtin.
Pehlül Karahan seit der Pflicht 1993 Vorsitzender
Seit die Hans Eichel-Regierung Ausländerbeiräte zur Pflicht machte, wenn in einer Kommune mehr als 1.000 ausländische Mitbürger gemeldet sind, ist Pehlül Karahan Vorsitzender des städtischen Gremiums. Elf Mitglieder haben die ersten Kandidaten und Gewählten mit Bürgermeister Grenacher „ausgehandelt“. Die Hessische Gemeindeordnung schreibt mindestens sieben vor. Nach der Kommunalverfassung stehen die Beiräte im Dialog mit den politischen Gremien, nehmen als Gäste auch an Sitzungen teil, pflegen aber auch Kontakte zu Schulen, Kindergärten, dem Arbeitskreis Sicherheit, den Sportvereinen und sie engagieren sich gegen Fremdenhass und Rechtsextremismus.
Zu den Erfolgen zählt Herr Karahan beispielsweise die Einführung eines Frauenbadetages im AquaPark, die Zusammenlegung der Ausländerbehörden in Stadt und Landkreis Kassel, den Bau von Umkleidekabinen für den Sportverein Anadoluspor Baunatal oder das moslemische Gräberfeld auf dem Hauptfriedhof.
Auf Augenhöhe sprechen können
Ulrike Foraci von der Landesarbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte in Hessen, erklärte dass es inzwischen 85 dieser Gremien im Bundesland gibt und damit die Chance, auf Augenhöhe miteinander zu sprechen. Die Antidiskriminierungsarbeit sein ein Erfolg und in Baunatal müssten die Ausländerbeiräte nicht gegen Windmühlen ankämpfen.
Dass es an einigen Stellen aber gesellschaftlich zu Kämpfen gilt, wurde aus dem Festvortrag des Ersten Kreisbeigeordneten Andreas Siebert deutlich. 33 Prozent aller Deutschen halten das Land für Überfremdet und trotz 94 Prozent Zustimmung zur Demokratie, aber jeder Vierte könnte sich vorstellen, demokratische Rechte für einzelne (Volks-) Gruppen einzuschränken.
Internationale Kultur
Für den kulturellen Teil des Abends sorgten eine türkische Musikgruppe, die Flamenco-Tänzerinnen des KSV Baunatal und die Prinzengarde der GCG Baunatal. Zum Essen gab es ein internationales Buffet mit allerlei Leckerem aus den Küchen unterschiedlicher Nationen. (rs)
1 Kommentar
»Zu den Erfolgen zählt Herr Karahan beispielsweise die Einführung eines Frauenbadetages im AquaPark«.
Gehört dazu auch das Schwimmen in Burka?
In anderen Bädern mit vom Muslimen erkämpftem »Frauenbadetag« gibt es da eindeutige (schlechte) Erfahrungen.
http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Probleme-beim-Frauenbadetag-im-Vahrenwalder-Bad
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