WABERN | ALLENDORF (LANDSBURG) | TREYSA. Bislang Unbekannte deponierten am Samstag bei Wabern im Bereich der Bahnhofstraße eine Sitzbank mit Betonelementen auf den Schienen. Ein Regionalexpress konnte, trotz eingeleiteter Schnellbremsung, einen Aufprall nicht verhindern und überfuhr das Hindernis gegen 23:20 Uhr. Die Bremsschläuche der Lok wurden durch den Aufprall beschädigt, die Sitzbank zerbrach in mehrere Kleinteile.
Reisende wurden evakuiert
Da der Zug wegen der Beschädigungen an den Bremsschläuchen die Fahrt nicht fortsetzen konnte, mussten die 45 Reisenden anschließend den Zug wechseln. Mit einem auf dem Nebengleis bereitgestellten Zug der Hessischen Landesbahn konnten Passagiere ihre Fahrt fortsetzen. Personen wurden nicht verletzt. Die Bahnstrecke war wegen des Vorfalles über eine Stunde gesperrt.
Ein zweiter Fall
Ein ähnlicher Fall ereignete sich am Sonntag gegen 23 Uhr auf der Bahnstrecke zwischen Schwalmstadt-Allendorf und Treysa (Main-Weser-Bahn). Hier überfuhr ein Regionalexpress (RE) im Bereich einer Anrufschranke mehrere Betonplatten und Teile eines Jägerzaunes. Die insgesamt 50 Reisenden des Zuges blieben durch die Schnellbremsung unverletzt. Der RE 4166 konnte aus eigener Kraft mit verminderter Geschwindigkeit zurück zum Bahnhof Treysa fahren. Dort stiegen die Fahrgäste in einen anderen Zug nach Kassel um.
Insgesamt erhielten in beiden Fällen mehr als 20 Züge massive Verspätungen. Die jeweilige Schadenshöhe muss noch ermittelt werden.
Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat die Ermittlungen aufgenommen und in beiden Fällen ein Strafverfahren wegen des Verdachts des „Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr“ eingeleitet.
Zeugen gesucht!
Wer Angaben zu beiden Fällen machen kann, wird gebeten, sich unter der Tel. 0561-816160 bzw. der kostenfreien Service-Nummer 0800 6 888 000 oder www.bundespolizei.de zu melden. (ots)
5 Kommentare
Ermittelt wird höchstwahrscheinlich nur wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Der Ersatzreifen hat von Tatbeständen von Mord oder Totschlag keine Ahnung. Bevor er solchen Kommentar loslässt, sollte man sich informieren. Hier handelt es sich um einen gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr und es ein Vergehen, während Mord und Totschlag (auch Versuch) ein Verbrechenstatbestand erfüllen. Bevor man schreibt, sollte man das Gehirn (falls vorhanden) einschalten.
Wie gut, dass Sie das richtig gestellt haben und uns die Fachbegriffe niederlegen. Wieso aber greifen sich den Ersatzreifen persönlich verbal an? Was hat Ihnen getan, außer sich falsch ausgedrückt zu haben? Ich finde Ihr Verhalten Ihm gegenüber wesentlich schlimmer, als die Tatsache, dass er sich nicht informiert hat!
Dumme Vollidioten die nichts in der Birne haben und zuviel lange Weile. Meiner Meinung nach muss man gegen solche Leute mit äußerster Härte vorgehen.
Sowas ist kein Kavaliersdelikt mehr. Wer so eine Tat begeht, der nimmt den Tod von Menschen billigend in Kauf.
Ich hoffe das hier wegen versuchtem Mord ermittelt wird und nicht nur wegen versuchtem Totschlag.
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