KÖDDINGEN. Fast 50.000 ehrenamtliche Stunden wurden im Vorjahr von den Rotkreuzhelfern des Alsfelder Kreisverbandes geleistet. Am Freitag zogen sie auf der Kreisversammlung im Dorfgemeinschaftshaus von Köddingen ein Resümee. „In einer Gesellschaft, die offenkundig immer mehr auf Fit und Fun setzt, ist diese Zahl der ehrenamtlichen Stunden besonders bemerkenswert“, so der Vorsitzende Hans-Ulrich Lipphardt in seinem Jahresbericht. Aus seiner Sicht steht die Anzahl der Stunden für Mühe, Einsatz und Verzicht auf Freizeit, doch auch für den Gewinn eines guten Stücks Lebensqualität. „Denn was könnte zufriedener machen, als das Bewusstsein, etwas Vernünftiges, Menschliches zu tun?“, so Lipphardt.
Genau 5.041 Mitglieder zählen die dreizehn DRK-Ortsvereine im Kreisverband, darunter 468 Aktive und 189 Jugendrotkreuzler. Im Vorjahr wurden insgesamt 37 Blutspenden mit 2.847 Teilnehmern durchgeführt, darunter 129 Erstspender. Bei Sammlungen wurden mehr als 260 Tonnen an Altkleidern zusammengetragen. In der Breitenausbildung wurden bei 182 Lehrgängen exakt 2.534 Teilnehmer verzeichnet. Alleine 131 Erste-Hilfe Kurse mit 1.808 Teilnehmern gab es.
Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Ehrung von drei engagierten Rotkreuzhelfern. So erhielt Wilhelm Spamer das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes verliehen, die höchstmögliche Auszeichnung der Hilfsorganisation. Er ist seit 49 Jahren aktiver Helfer und wirkte in Führungspositionen verschiedener Ortsvereine und Kreisverbände mit. Spamer gehörte zeitweise auch dem Landesausschuss des Jugendrotkreuzes an, fungierte über Jahrzehnte als Landesausbilder für Rettungsschwimmen und ist bis zum heutigen Tag Ausbilder in der Ersten Hilfe sowie für lebensrettende Sofortmaßnahmen. Bei über 700 (!) dieser Lehrgänge hat Spamer Hunderte Menschen auf Notfälle vorbereitet. „Es lässt sich feststellen, dass das Rote Kreuz Wilhelm Spamer sehr viel bedeutet und ein Stücks seines Lebens darstellt“, hob der stellvertretende Kreisvorsitzende Robert Belouschek hervor. Wie er sagte, wird Spamers beispielhafte Mitarbeit und hervorragende Unterstützung nicht nur kreisweit geschätzt. Belouschek selbst wurde für 60 aktive Dienstjahre im DRK eine Auszeichnungsspange verliehen. Zudem bedankten sich die Rotkreuzhelfer mit einer Aufmerksamkeit für 56 Jahre Mitarbeit im Kreisvorstand. „Entschlossenheit, Schaffenskraft und umsichtiges Handeln prägen seine Persönlichkeit“, so die Dankesworte. Eine weitere Ehrung wurde Marcel Höhnig mit der bronzenen Verdienstmedaille des DRK-Kreisverbandes zuteil. Er engagiert sich seit über 20 Jahren in der Verpflegungsgruppe in Atzenhain, war in der Flüchtlingshilfe aktiv und packte bei mehreren Großeinsätzen mit an.
Kreisbereitschaftsleiter Ulf Immo Bovensmann berichtete von rund 44.000 ehrenamtlichen Stunden in den Bereitschaften, die über 260 Helfer zählen. Sie wurden zu 25 Einsätzen alarmiert und leisteten eine Vielzahl von Ausbildungen. Besonders gefragt waren die Einsatzkräfte bei 183 Sanitätsdiensten, darunter Messen in der Hessenhalle oder der Faschingsumzug in Mücke. In gedruckter Version erhielt die Versammlung eine detaillierte Übersicht zur Arbeit der Kreiswasserwacht, des Verpflegungsdienstes, des Fernmeldedienstes, des Betreuungsdienstes, des Sanitätsdienstes und dem Fachdienst für Technik und Sicherheit. Dem Kassenbericht von Schatzmeister Helmut Euler war eine gute Finanzlage des Verbandes zu entnehmen. Zu Delegierten für die Landesversammlung wurden Heinz Heilbronn, Helmut Reitz, Ulf-Immo Bovensmann, Karl Georg und Lothar Bott nebst fünf Stellvertretern gewählt.
In einem Grußwort hob der Präsident des Hessischen DRK-Landesverbandes Norbert Södler die Gleichstellung der Einsatzkräfte im Katastrophenschutz hervor. Er führte dazu die erfolgreiche Einführung der Anerkennungsprämie auch für die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes an. Befürwortet wurde von ihm die Einführung des Hessischen Staatsziels zur Förderung des Ehrenamtes, über welches im Rahmen der Landtagswahl abgestimmt werden kann. Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland dankte für die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren und Hilfsorganisationen im Vogelsbergkreis. Er blickte auf verschiedene größere Einsätze und Übungen zurück, hierbei hob er insbesondere die Verpflegung der Einsatzkräfte durch das DRK hervor. Von einer ebenfalls guten Zusammenarbeit sprach Polizeioberkommissar Heiko Emmrich für das Polizeipräsidium Osthessen sowie Bernahrd Ziegler für den DRK-Kreisverband Lauterbach. Feldatals Gemeindebrandinspektor Rüdiger Klaus und Köddingens Ortsvorsteher Matthias Rahmann dankten in Ansprachen für das Engagement der örtlichen und überörtlichen Rotkreuzhelfer. Die nächste Delegiertenversammlung des DRK-Kreisverbandes Alsfeld soll am 11. Oktober 2019 in Schwalmtal-Rainrod stattfinden. (pw)