ROMROD. Einer aus Sieben: Am 28. Oktober steht in Hessen die Landtagswahl an. Im Wahlkreis Vogelsberg kämpfen gleich sieben Direktkandidaten für das Kreuz von rund 92.000 Wahlberechtigten. Zudem stehen 23 Listen von Parteien für die Landesstimme zur Wahl.
Bei der Lotterie beträgt die Wahrscheinlichkeit die richtige Wahl zu treffen 1:140 Millionen und ist wahrlich ein Glückspiel. Bei der Politik ist das anders, die richtige Wahl kann jeder selbst an den politischen Zielen der Direktkandidaten und Parteien treffen. Im Wahlkreis Vogelsberg ist das mit sieben Kandidaten von Parteien mit mehrseitigen Wahlprogrammen jedoch fast eine lotterieähnliche Angelegenheit, außer man fordert eine Zusammenfassung in maximal 140 Zeichen:
Hinweis: Alle Direktkandidaten wurden zeitgleich um eine Zusammenfassung in 140 Zeichen gebeten, die Auflistung erfolgte nach dem zeitlichen Eingang der Antworten. Die 140 Zeichen konnten ohne Vorgaben frei genutzt werden.
Rund um die Landtagswahl im Vogelsbergkreis
Der Wahlkreis Vogelsberg ist flächenmäßig der Größte unter den 55 hessischen Landtagswahlkreisen und umfasst die 19 Vogelsbergkommunen sowie die Stadt Laubach im Landkreis Gießen. Eine exakte Zahl der Wahlberechtigten im Wahlkreis liegt nicht vor, da die Gemeinden diese Zahl erst am Wahlabend an den Kreiswahlleiter übermitteln. Der Vogelsbergkreis schätzt die Anzahl der Wahlberechtigten in den 20 Gemeinden auf etwa 92.000 Personen.
Bei der Landtagswahl im Jahr 2013 hatte der Wahlkreis Vogelsberg mit 4,3% den höchsten Anteil an ungültigen Stimmen in Hessen. In den letzten 35 Jahren ging sechs Mal die SPD als Wahlkreissieger hervor, die CDU dreimal. Der CDU-Direktkandidat Kurt Wiegel hat in dieser Zeit den Wahlkreis dreimal (2003, 2009, 2013) und damit am häufigsten gewonnen, die SPD Direktkandidaten Jochen Zwecker (1987, 1991) und Bernhard Bender (1995, 1999) gewannen jeweils zweimal. Prozentual die meisten Stimmen erzielte in dieser Zeitspanne der CDU-Direktkandidat Kurt Wiegel im Jahr 2003 mit 55,1%, anzahlmäßig die meisten Stimmen erzielte der SPD-Direktkandidat Karl Hisserich im Jahr 1983 mit 35.320 Stimmen. Die sieben Vogelsberger Direktkandidaten zur Landtagswahl im Jahr 1983 waren Lothar Wyrtki (CDU), Karl Hisserich (SPD), Gerhard Karl-Rollmann (GRÜNE), Jörg Steinhäuser (LD), Wolfgang Gerhardt (FDP), Reinhard Hamel (DKP) und Wolfgang Dinges (EAP).
Im Jahr 2009 zogen gleich drei Vogelsberger in den Landtag ein, dazu zählten der direkt gewählte Kurt Wiegel (CDU) sowie Manfred Görig (SPD) und Mario Döweling (FDP) über Parteilisten. Mit neun Direktkandidaten bestand im Jahr 2008 die größte Auswahl für die Wahlkreisstimme, die wenigsten Stimmen entfielen mit 170 (0,3%) auf Erhard Römer von der Generationenpartei „Die Grauen – Graue Panther“. Mit 74.401 Wählern wurde im Jahr 1983 die höchste Wahlbeteiligung von 86,3 Prozent erzielt, die niedrigste Wahlbeteiligung erfolgte im Jahr 1999 mit 62,6 Prozent und 57.086 Wählern.
Die überhaupt wenigsten Landesstimmen erhielt im Jahr 1999 die Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo), gerade einmal drei Vogelsberger Wähler setzten das Kreuz bei der Partei. Sie konnte ihre Wählerschaft bei der darauffolgenden Landtagswahl im Jahr 2003 jedoch auf 26 Vogelsberger Wähler erhöhen. Den größten Gewinn bei den Landesstimmen im Wahlkreis Vogelsberg erzielte die CDU im Jahr 2003 mit einem Plus von 9,7 Prozent, sie erzielte aber zugleich im Jahr 2008 den größten Verlust mit einem Minus von 15,7 Prozent. (pw)
1 Kommentar
Sicherheit – haben wir im VB bereits,
Stabilität – ebenso,
Zusammenhalt – kann man politisch nicht erzwingen,
eine starke Stimme geben – was soll das bedeuten?
Inhaltslos!
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