Liebe Feldwege-Nutzer,
als Geschäftsführer der Schwälmer Biogas GmbH & Co. KG (SBG) möchte ich hier keine Grundsatzdiskussion über die EU – Subventionspolitik führen, aber doch einige Sachverhalte klarstellen, die in dem Bericht über die Fertigstellung des Wirtschaftsweges nicht detailliert genug dargestellt wurden und offensichtlich bei einigen Lesern Unverständnis hervorgerufen haben.
Die SBG trägt 60% der Netto-Baukosten. Nach den, ursprünglich veranschlagten, Gesamtkosten beträgt der Anteil der SBG 55.000 Euro. Die tatsächlichen Kosten werden wohl etwas höher liegen. Diese Maßnahme wurde in mehreren Gemeindevertretersitzungen besprochen und letztendlich beschlossen. Jeder Bürger hatte die Möglichkeit sich darüber zu informieren.
Fast alle Feldwege, bis auf wenige Ausnahmen, gehören der jeweiligen Kommune und somit jedem von uns. Die Gemeinde ist auch für die Instandhaltung verantwortlich. Hierbei ist es aber gängige Praxis, dass die jeweiligen Jagdgenossenschaften ihre Einnahmen diesem Feldwegebau zusteuern. Es trägt also jeder Landeigentümer seinen Teil dazu bei, dass die Feldwege instand gehalten werden. Ohne dieses Geld würde es vermutlich überhaupt keine asphaltierten Wege geben.
Genauso ist es auch mit dem Feldweg in Ransbach, welcher durch den Beitrag der Ransbächer Jagdgenossen ursprünglich asphaltiert wurde. Jetzt wurde dieser Weg überdurchschnittlich durch den Anlagenverkehr belastet, und zeigte erste Schäden. Die ersten Gespräche mit der Gemeinde fanden noch ohne den Hintergrund des Förderprogrammes statt. Später bot sich die Gelegenheit dieses Förderprogramm in Anspruch zu nehmen. Dieser Wirtschaftsweg war nur förderfähig, weil dort die Biogasanlage ansässig ist. Die SBG hat von Anfang an versucht an einer für alle akzeptablen Lösung zu arbeiten. Vermutlich wäre der Anteil der SBG nicht so hoch gewesen, wenn wir uns nur auf die rechtlichen Rahmenbedingungen bezogen hätten. Die SBG zahlte z.B. bisher über 90.000 Euro Gewerbesteuer. Die Gewerbesteuer wurde mal mit dem Hintergrund eingeführt, die überdurchschnittliche Belastung der Infrastruktur durch Gewerbebetriebe auszugleichen.
Man sollte aber auch nicht vergessen, dass die Biogasanlage nur dort sitzt, wo sie jetzt sitzt, weil es eine Bürgerinitiative gab, welche gegen den ursprünglichen Standort an der Treysarer Straße war. Hier wären deutlich weniger Kosten für Infrastruktur und auch Substrattransport angefallen.
Auch wenn wir mit dem Leimbächer – Weg nichts zu tun haben, möchte ich doch auch hier richtig stellen, dass dieser Weg zwischen Leimbach und Wasenberg später für den Radverkehr (aber nicht für den Kraftverkehr) freigegeben wird.
Carsten Schäfer
Geschäftsführer der Schwälmer Biogas GmbH und Co. KG
Den Artikel fnden Sie hier:
https://nh24.de/2018/08/24/ransbach-wirtschaftsweg-zur-biogasanalage-wurde-erneuert/
2 Kommentare
Diese Maßnahme wurde in mehreren Gemeindevertretersitzungen besprochen und letztendlich beschlossen. Jeder Bürger hatte die Möglichkeit sich darüber zu informieren.
sehr schön geschrieben, wie viele Leute in der Sitzung haben Interesse an der Biogas Anlage? Oder machen Geschäfte damit , und haben die Hand gehoben,
bleibt auch noch zu erwähnen der Satz es hat sich angeboten das Förderprogramm zu nehmen warum dafür? und nicht für Wege die der ganzen Bevölkerung von Willingshausen dienen.
und bekommen andere Betrieb auch die Chance wenn die Straße zu ihrem Betrieb gemacht wird Förderung zu bekommen? setzt sich die Gemeinde auch mit Gespräche für andere Betriebe ein die auch erheblich Gewerbesteuer zahlen?
Und wissen denn auch die Bürger das die Kosten höher werden für den Steuerzahler der dort das Geld für ein Betrieb zahlt der doch gut ein nimmt EU Subventionen , Förderung, da sind die 60% lächerlich.
Sehr geehrter Beobachter, bitte lesen Sie das geschriebene nochmal genau durch. Dieser Weg wurde nur gefördert, weil dort die Biogasanlage ansässig ist. Es wurden auch andere Wege geprüft welche aber nicht die Anforderung dieses Förderprogrammes erfüllten. Es gibt vielfältige Förderprogramme auch ausserhalb der Landwirtschaft. Bitte reduzieren Sie es nicht immer nur auf diesen Bereich. Seien Sie froh das es unser Bürgermeister gelungen ist dieses Geld in unsere Kommune zu holen. Deutschland ist der größte EU Nettobeitragszahler. Auch wenn man über Subventionen geteilter Meinung sein kann, so sollte man diese Möglichkeiten auch nutzen. Ansonsten werden mit dem Geld z.B. in Griechenland Strassen gebaut. Da haben wir hier vor Ort auch nichts von. Und wenn Sie es schon ansprechen, ja – es gibt viele Handwerksbetriebe aus der Region die mit uns Geschäfte machen.
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