Zehn Verletzte bei Unfall am „Reckeröder Berg“
KIRCHHEIM. Bei einem Unfall auf der A7 zwischen Neuenstein und dem Kirchheimer Dreieck sind am Donnerstag neun Insassen eines Kleinbusses verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Aufgrund der mehrstündigen Vollsperrung der Autobahn, staute sich der Verkehr über acht Stunden auf bis zu 15 Kilometer zurück.
Gegen 18:20 Uhr war ein 52-Jähriger mit seinem Lastzug auf der Gefällstrecke des „Reckeröder Bergs“ unterwegs. Der Lastzug aus dem Landkreis Ravensburg hatte Wohnmobile geladen. Während der Fahrt schaukelte sich der Anhänger des Gespannes auf. Der Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, das ins Schleudern geriet. Er geriet nach rechts von der Fahrbahn ab, lenkte stark gegen und schleuderte in der Folge über alle drei Fahrstreifen in die Mittelbegrenzung der Autobahn. Dort stieß er gegen den Kleinbus und drückte diesen gegen die Betonleitwand. Bei diesem Zusammenstoß verkeilten sich beide Fahrzeuge. Der Lastzug drehte sich weiter und kam entgegen der Fahrtrichtung quer stehend zum Stillstand.
Im Kleinbus aus dem Landkreis Donnersberg/Rheinland-Pfalz, befand sich eine 9-köpfige Jugendgruppe, auf dem Heimweg von einer Ferienfreizeit in Norwegen. Die 19-jährige Fahrerin des Busses sowie sechs Insassen im Alter von 15 bis 20 Jahren wurden dabei leicht, zwei weitere Insassen erlitten leichte Verletzungen. Auch der Lkw-Fahrer erlitt leichte Verletzungen.
Von einem großen Aufgebot an Rettungskräften, zwei Rettungshubschraubern, acht Rettungs-und mehreren Notarztteams sowie einem Leitenden Notarzt und einem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, wurden die Verletzten an der Unfallstelle versorgt. Alle kamen im Anschluss in Krankenhäuser.
Es entstand ein Sachschaden von 130.000 Euro. Als Unfallursache wird nicht angepasste Geschwindigkeit vermutet. Zur Klärung des Unfallhergangs wurde ein Verkehrsgutachter beauftragt, der die Unfallstelle in Augenschein nahm.
15 Kilometer Stau
Wegen der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten musste die A7 von 18:30 Uhr bis 2:30 Uhr gesperrt werden. Eine Ableitung des Verkehrs erfolgte ab Neuenstein. Das DRK Bad Hersfeld versorgte die im Stau stehende Verkehrsteilnehmer.
Besonders negativ fiel den Einsatzkräften wieder einmal auf, dass sich durch Neugierige und Handyfilmer der Verkehr in Richtung Kassel oftmals staute. Teilweise war die Rettungsgasse Richtung Süden blockiert. Die Absperr- und Bergefahrzeuge benötigten für ihre Anfahrt zur Unfallstelle dadurch viel Zeit. (pm | wal)