LAUTERBACH. Im Jahr 2016 schloss die letzte Geburtenstation eines Krankenhauses im Vogelsbergkreis, seitdem erblicken die Vogelsberger das Licht der Welt in den Kreißsälen der umliegenden Landkreise. Teilweise heftige politische und öffentliche Diskussionen gab es zu der Schließung der Station am Kreiskrankenhaus in Alsfeld. Auch wurde eine Mehrbelastung des Rettungsdienstes bei Entbindungen und Geburten angeführt.
Eine Anfrage beim Landkreis ergab nun tatsächlich eine Steigerung dieser Einsätze im Jahr 2017, jedoch nur im geringen Maße. Pressesprecherin Sabine Galle-Schäfer teilte mit, dass der Rettungsdienst im Vorjahr bei 117 Entbindungen und 6 Geburten zur Hilfe gerufen wurde. Bei den Geburten erblickten die Kinder das Licht der Welt im Rettungswagen oder zu Hause. Im Jahr 2016 rückte der Rettungsdienst zu 107 Entbindungen und 2 Geburten aus. „Im Vergleich der Jahre 2016 und 2017 hatten wir eine Steigerung der Geburten, diese Steigerung lässt sich aber nicht sicher auf die Schließung der Geburtsstation zurück führen“, so die Pressesprecherin. Die Anzahl der Einsätze bei Entbindungen unterschied sich laut ihren Angaben in den Jahren 2016 und 2017 kaum (+9,3%).
Auf die Frage, welche Einsatzkräfte zu einer Entbindung oder Geburt fahren, informierte der Landkreis auf Anfrage wie folgt: Bei Entbindungen wird ein Rettungswagen entsandt, bei „drohenden“ Geburten ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Rettungswagen mit Sondersignal sowie bei vermuteten Komplikationen zusätzlich ein Baby-Intensivtransportwagen, der allerdings einen Vorlauf von 30 Minuten plus Anfahrtszeit im Vogelsbergkreis hat. (pw)