
Rainer Sander ©Foto: nh24 | Wittke-Fotos
SCHWALMSTADT. 1. Wir vereinbaren an der deutsch-österreichischen Grenze ein neues Grenzregime, das sicherstellt, dass wir Asylbewerber, für deren Asylverfahren andere EU-Länder zuständig sind, an der Einreise hindern.
2. Wir richten dafür Transitzentren ein, aus denen die Asylbewerber direkt in die zuständigen Länder zurückgewiesen werden (Zurückweisung auf Grundlage einer Fiktion der Nichteinreise). Dafür wollen wir nicht unabgestimmt handeln, sondern mit den betroffenen Ländern Verwaltungsabkommen abschließen oder das Benehmen herstellen. 3. In den Fällen, in denen sich Länder Verwaltungsabkommen über die direkte Zurückweisung verweigern, findet die Zurückweisung an der deutsch-österreichischen Grenze auf Grundlage einer Vereinbarung mit der Republik Österreich statt.
Für genau diese drei bahnbrechenden Verse hat sich Deutschland mehr als eine Woche in Angst und Panik gestürzt und sogar das Ausscheiden bei der WM schlagartig vergessen. Tagelang wussten wir nicht, ob wir am Abend oder am Morgen noch eine Regierung haben. Uns hat ein Masterplan elektrisiert, den niemand kannte, nicht mal die CSU-Abgeordneten. Und am Ende stehen da jetzt Worte, die wohl fast dem vermutlichen Ursprungstext entsprechen. Dann kam die SPD und aus den Transitzentren wurden noch Transitverfahren. Es geht um etwa fünf Flüchtlinge pro Tag, die es betrifft! Welch bahnbrechender Erfolg! Und das Beste: Es scheint noch nicht zu Ende!
Schon im alten Rom gab es Satiriker. Einer von ihnen, Horaz, prägte angesichts der Leistungen römischer Politiker den Satz: „Der Berg kreißte und gebar eine Maus.“
Österreich, Italien und Ungarn freuen sich riesig auf Abkommen mit Deutschland und wenn diese nicht zustande kommen, erscheinen jeden Tag etwa fünf bereits registrierte Flüchtlinge an einer Grenze, die es de Facto gar nicht mehr gibt. Nehmen wir an, an der deutschen Grenze steht theoretisch doch mal ein Polizist und schickt den Sudanesen, Libyer oder Afghanen zurück: In Österreich steht eigentlich auch kein Grenzpolizist mehr! Merkt also gar keiner! Oder? Sollte doch wieder jemand dort Wache halten, will der den Migranten wieder haben? Wenn nicht, lassen die ihn dann gemeinsam auf der Straße stehen, bis er verhungert ist? Oder fahren die Österreicher ihn an die italienische Grenze, wo vermutlich auch kein Polizist aufpasst und lassen ihn quasi „heimlich“ wieder laufen? Aber wenn doch ein Italiener dort steht, zwingt der ihn dann, zurück ins Mittelmeer zu springen und nach Afrika zu schwimmen? Oder schlägt man sich als Flüchtling zukünftig irgendwo in die Büsche und sucht sich seinen Weg?
Bauen wir Grenzzäune um alle EU-Staaten? Mal sehen, ob das italienische Prinzip der Abschreckung durch „Ertrinken lassen“ im Mittelmeer funktioniert und ob sich das dann wenigstens unter den übrigen Flüchtlingen herumspricht. 50 vor Christus sperrte der Keltenfürst Vercingetorix alle Alten, Frauen und Kinder aus der von Rom belagerten Stadt aus, weil die letzten Lebensmittel für die Soldaten gebraucht wurden. Cäsar nahm sie nicht auf und sie verhungerten alle zwischen den Linien. Die Welt ist seitdem kaum besser geworden?
Vor 2015 hat das Foto eines ertrunkenen Kindes Europa in Aufruhr versetzt und die herzlose Kanzlerin erhielt maximale Schelte, als sie zudem einem weinenden Flüchtlingskind vor laufender Kamera sagte, „nicht alle können bleiben!“ Heute soll niemand mehr bleiben. Dass täglich Kinder ertrinken, regt niemanden mehr auf, Seenotrettung wird eingeschränkt. Kollektives Ersaufen scheint gerade die größte, vielleicht die einzige Hoffnung der EU zu sein, damit alle anderen aus Angst um ihr Leben nach Hause zurückmarschieren? Wer glaubt das ernsthaft?
Ihr
Rainer Sander
20 Kommentare
@ Eowyn:
Der Erich S. ist, genauso wie Hagen, unser allseits beliebter antisemitischer, mit Holocaustleugnern sympathsierende, meenschenverachtende Fremdenfeind Gossenboss.
Sie wissen schon, der mit dem kleinen Ding, weshalb er so neidisch auf die Schwarzen ist und sie deshalb mal gerne als Menschenmüll bezeichnet.
Eine kurze, CDU lastige Sicht der Dinge, nicht immer stimmt der Satz,“in der Kürze liegt die Würze“.
In 100 Jahren wird dann in Afrika und Arabien die Diskussion über das Unrecht der Kolonisierung Europas losgehen. Und dann werden sie darüber diskutieren, welche Art von Entschädigung den Ururururenkeln der verbliebenen Deutschen gewährt werden könnte.
Nun ja, in Arabien vielleicht. Aber in Afrika???
Die afrikanische Korruptions-Bildungsschicht könnte sich immerhin darauf berufen, dass sie nur ein – zumindest bis heute unwiderlegten wissenschaftlichen Erkenntnissen – ca. 44.000 Jahre altes Gewohnheitsrecht ausübt, um in Europa einzuwandern.
Das wird sie aber sichern nicht.
Denn ihr existenzsicherndes afrikanisches Geschäftsmodell müsste sie hierzulande mit bereits bestens etablierten Mafiaclans (z. B. der Camorra-, Ndrangheta-, Corona Unita-, Pruszków-, Wołomin-, Nasa Stvar-, ca. 600 allein in Deutschland polizeibekannten international unterschiedlichen Mafiosi-Ethnien und least put not least; der guten alten Deutschen-Sozialmafia) teilen.
Bildungsferneren Schicht sind – heute wie in hundert Jahren – derartige Überlegungen eh vollkommen egal. Hauptsache es gibt im „Schlaraffenlandzentrum von Europa“ nach wie vor den „all-inclusive Aufenthalt“ und genügend Taschengeld für die „WhatsUp Kommunikation“ mit der (noch) zögerlich-zurückgebliebenen Verwandtschaft!
Wie der Name schon sagt Deutschland!!!!!
Lieber Herr Sander, dass Ihr Herz für die Position der Mekel-CDU und nicht für die Seehofer-CSU schlägt, ist mal wieder unüberlesbar.
Abgesehen davon gäbe es zum Thema „illegale Migration“ auch innerhalb der CDU – z. B. die von Herrn Wolfgang Bosbach und sonstige „Sarrazins“ der CDU – abweichende, der CSU nahestehende Meinungen. Aber die Zählen intern im starken Herr der linientreuen Merkel-Claquere leider ebenso wenig, wie außerhalb, beispielsweise bei Ihnen!
Dabei kann ich Seehofers ursprünglichen Position – also die, bevor er wieder die Position als Merkels Bettvorleger einnahm – nur zustimmen. Zumal diese wenigsten wieder (und das nach Jahren der Merkel-Ignoranz) konform mit der nach wie vor gültigen EU Dublin-Regelung war.
War muss man sagen, denn von exterritorialen, geschlossenen Asylanten-Ankunftszentren kann nach dem durch die SPD verwässerten, sogenannten Transitverfahren ja überhaupt keine Rede mehr sein.
Denn wer nun glaubt, dass je eine Rücknahmevereinbarung mit den Erstankunftsländern, den Erstregistrierungsländern vereinbart werden kann, glaub ganz sicher auch noch an Donald Trump’s „CocaCola-Weihnachtsmann“.
PS: Gott sei Dank leben wir in einem freien Land, das auch die Meinungsfreiheit für Kolumnisten garantiert!
Dieses land gehört uns allen Deutschland st bunt wir werden für immer in frieden hier leben
Wenn eines sicher ist, dass jedenfalls garantiert nicht!!!
Warum nicht?
…und der senile Bayern-Horst hat bestimmt schon Pläne in der Tasche, rund um Bayern eine Mauer oder einen Schutzzaun zu bauen, den dann die Syrer, Libyer und Afghanen etc, bezahlen müssen. „Bayern first!“ Hoffentlich hat der Starnberger See bald wieder genug Wasser…
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