ALSFELD. Zerstörte Fahrzeuge, Hilfeschreie und aufsteigender Rauch: Ein Stück stillgelegte Bundesstraße verwandelte sich am Samstagmittag bei Alsfeld zur Unglücksszenerie. Mehr als 60 Einsatzkräfte von Freiwilliger Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz trainierten die Unfallrettung bei einer Massenkarambolage.
„Das Szenario sah einen Verkehrsunfall mit drei Autos, einem Lastwagen und einem Bus vor, dabei gab es einen sogenannten Massenanfall von Verletzten“, schilderten die übungsverantwortlichen Carsten Schmidt und Martin Gonder. Insgesamt 12 Verletzte mussten gerettet werden, die größtenteils durch Unfalldarsteller mit realistisch geschminkten Wunden der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Kassel gemimt wurden. Es kam aber auch eine Trainingspuppe des Simulationszentrums Mittelhessen zum Einsatz, an der realitätsnah eine Wiederbelebung durchgeführt werden musste. Gleich in drei Fahrzeugen waren Personen eingeklemmt, sie mussten mit hydraulischen Rettungssätzen von Feuerwehrleuten befreit werden.
Unter den Augen von mehreren Übungsbeobachtern startete das groß angelegte Rettungstraining um Punkt 12 Uhr. Dass es sich bei der Übung um keinen Show-Einsatz handelte, zeigte sich gleich zu Beginn. Es trafen lediglich ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug am Übungsort ein. Die übrigen Rettungskräfte rückten teilweise mit deutlichem Zeitverzug an. „In der Realität braucht es auch seine Zeit, bis die Rettungskräfte aus dem ganzen Vogelsbergkreis angerückt sind“, so Übungsinitiator Schmidt. Die ersten Helfer am Übungsort erlebten folglich eine Szenerie die dem Sprichwort „David gegen Goliath“ glich. Dennoch bewahrten sie Ruhe und verschafften sich einen Überblick, um die nachrückende Verstärkung in Form von zehn Rettungsteams und dem Unfallrettungszug der Feuerwehr der Stadt Alsfeld gezielt einzubinden. Nach Priorität wurden in der Folge Gefahren beseitigt und Verletzte versorgt.
„Es wurden sieben Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes, sechs Einsatzfahrzeuge des Katastrophenschutzes und fünf Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr eingebunden“, schilderte Übungsinitiator Gonder. Sowohl Gonder als auch Schmidt hoben hervor, dass mit der Übung insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst gestärkt werden sollte. Das wurde vor Ort auch von Bürgermeister Stephan Paule gelobt. „Eine tolle Koordination aller Beteiligten und ein schönes Zeichen, dass die Zusammenarbeit aller Rettungsorganisationen in Alsfeld beispielhaft ist“, so Paule. Er sprach von hervorragenden Leistungen der Übungsbeteiligten und dankte für das Engagement. (pw)
4 Kommentare
Damit alle Mitarbeiter des Rettungsdienstes gesund nach Hause kommen sollte man sich über geeignete Schutzausrüstung in Form von Helmen und Jacken Gedanken machen.
In der Mittagssonne bei durchaus sommerlichen Temperaturen an diesem Tag ist denke ich gegen eine Anzugserleichterung nichts einzuwenden. (Ausnahmen natürlich im Gefahrenbereichen usw…)
So eine Übung ist nicht da um die (freiwilligen) Teilnehmer unnötig zu quälen sondern um einen Lernerfolg mit nach Haus zu nehmen.
BEOBACHTER, dafür sind diese Übungen gedacht, um solche Sachen zu verhindern.
Schlimm zusehen das Patienten mit HWS Orthese ohne Kopffixierung im Fahrzeug sitzen oder auf der Trage liegen
Da sollte evtl nachgeschult werden
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