![Gehörlosen DM: Viertelfinale in Baunatal](https://i0.wp.com/nh24.de/wp-content/uploads/2018/05/Stadion_01.jpg?resize=300%2C200&ssl=1)
©Foto: Rainer Sander | nh24
Spiel am Parkstadion
BAUNATAL. Am Samstag, den 5. Mai, ab 15 Uhr ist der Kunstrasenplatz am Baunataler Parkstadion Schauplatz eines nicht alltäglichen Fußballspiels. Ausgetragen wird die Viertelfinalpartie zur 62. deutschen Meisterschaft im Gehörlosenfußball zwischen dem Hamburger Gehörlosen-Sportverein und Gehörlosen-Sportverein Karlsruhe.
Im Gehörlosenfußball werden zunächst Landes- oder Regionenmeisterschaften ausgetragen, Meister, Vizemeister und einige Drittplatzierte qualifizieren sich für die DM. In Nordrhein-Westfalen und Bayern gibt es Landesmeisterschaften, in Nord- und Ostdeutschland sowie Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg hat man die Regionenmeisterschaft, da es dort nicht genügend Teams für jeweilige Landesmeisterschaften gibt.
Drei Mannschaften aus dem Süden
Südwestdeutscher Meister ist der GSV Karlsruhe, die GSG Stuttgart als Zweiter und die GTSV Frankfurt als Dritter qualifizierten sich auch für die deutsche Meisterschaft. Der neunmalige Deutsche Rekordmeister Karlsruhe trifft nun in Baunatal auf den Nord-Ost-Vizemeister Hamburger GSV. Während sich die Hamburger und Karlsruher direkt für das Viertelfinale qualifizierten, musste Stuttgart in der Qualifikation gegen den Dritten aus Bayern, GSC Fürth, ran – und gewann mit 7:1 und erreicht das Viertelfinale gegen Nord-Ost-Meister Berliner SC Comet, das auch am kommenden Samstag in Erfurt ausgetragen wird. In der Qualifikation gewann der Bayerische Vizemeister GSC Nürnberg 4:1 gegen GTSV Frankfurt. Nürnberg wird am kommenden Samstag gegen Topfavorit und amtlichen Dt. Meister 2017 Gehörlosen-Turn-und Sportverein Essen in Frankfurt am Main antreten. NRW-Landesvizemeister GSF Wuppertal-Dönberg muss im Viertelfinale gegen Bayerischen Meister GSV Augsburg spielen.
Modus: K.o. System
Die DM wird im K.o.-System ausgetragen, wobei immer ein neutraler Spielort ausgesucht wird. Da für Hamburg und Karlsruhe der Weg nach Baunatal etwa gleich weit ist, wählte man Baunatal als Austragungsort.
Da Gehörlose Fußballer das Pfeifen nicht hören können, muss der Unparteiische ein Fähnchen tragen und bei Spielunterbrechungen zusätzlich zum Pfeifen hochheben. Das ist bei uns schon gewöhnlich. Spieler können Fußball spielen, wie auch die Hörende. In der Endrunde wähle ich als Technischer Leiter der Sparte Fußball im Deutschen Gehörlosen-Sportverband neutrale Fußballplätze aus, die genau zwischen den beiden Mannschaften liegen, die kicken müssen. Damit wollen wir die Kosten niedrig halten.
Nationalspieler in Baunatal dabei
Auch international stehen die Deutschen gut da. Im Jahr 2016 in Salerno/Italien wurde die deutsche Nationalmannschaft Vize-Weltmeister. 2008 wurde sie Weltmeister. Vor zwei Wochen gewann sie im EM-Qualifikationsspiel in Alba bei Turin/Italien gegen Italien mit 4:2. Im Juni in Bochum wird sie gegen Serbien in der EM-Qualifikationsrunde in Bochum spielen. Ein Unentschieden reicht für die Qualifikation zur EM 2019 auf Kreta/Griechenland. In Baunatal spielen einige Spieler aus dem Nationalteam mit. Die Karlsruher Spieler David Seiberlich (Torwart), Markus Seeburger (Abwehr), Kevin Bayer (Mittelfeld) und Robin Bayer (Angriff). Für Hamburg spielt der Nationalspieler Nick Barik Bicakoglu. (rs)