WITZENHAUSEN. Für eine Diskussion rund um das Themen Insektensterben haben die Grünen im Werra-Meißner-Kreis am vergangenen Mittwoch die Imkerei Meisterhonig in Witzenhausen besucht. Die Familie Curic hat hier in den letzten zwanzig Jahren eine große, erfolgreiche Imkerei aufgebaut.
Hier informierte sich unter anderem die Bundestagsabgeordnete Dr. Bettina Hoffmann, Sprecherin für Umweltpolitik der Grünen, sowie Landtagskandidat Felix Martin.
„Pflanzen- und Insektengifte töten nicht nur „Schädlinge“
„Pflanzen- und Insektengifte treffen nicht nur „Schädlinge“, sondern auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge“, betont die Biologin und Bundestagsabgeordnete Dr. Bettina Hoffmann. „Neonicotinoide beispielsweise wirken als Nervengift und schädigen Insekten, Menschen und auch Haustiere. Bei Bienen bewirken sie Orientierungslosigkeit, was häufig den Tod der Biene zur Folge hat, weil sie nicht zurück nach Hause finden. In Deutschland werden jedes Jahr über 100.000 Tonnen Pestizide verkauft. Diese sind teilweise aber so giftig, dass bereits ein Teelöffel voll 1,2 Milliarden Bienen töten könnte. Deshalb müssen wir dringend handeln: Mit einem Programm zur Pestizidreduktion, einem sofortigen Verbot von Glyphosat und schädlicher Insektengifte und mit einer Steigerung der Investitionen in alternative, nicht chemische Pflanzenschutzmethoden.“
„Wir sind die einzige Partei, die das Insektensterben bekämpft“
Landtagskandidat Felix Martin ergänzt: „Statt gegen das insektensterben vorzugehen, hat die Bundesregierung die Situation noch verschlimmert und für eine weitere Zulassung des Pflanzengiftes Glyphosat gestimmt. Wir Grüne sind offenbar die einzige Partei, die das Insektensterben wirklich bekämpft. Die Kampagne „Bienen-freundliches Hessen“ setzt hier wichtige Impulse. Wir werben für insektenfreundliche Pflanzen im eigenen Garten und investieren in vielfältige Ackerkulturen, Blühstreifen und Streuobstwiesen. Auch die Förderung der ökologischen Landwirtschaft ist auf einem Rekord-Hoch. Gerade unser Besuch in der Imkerei Meisterhonig und die Gespräche mit Landwirten und Naturschützern haben gezeigt: Hessen braucht weiterhin ein grün geführtes Landwirtschaftsministerium.“ (pm)