Pkw ist im ländlichen Raum wichtigstes Verkehrsmittel, Belastung überwiegend durch überörtlichen Durchgangsverkehr
ALSFELD. Für CDU und UWA bleibt die Verlagerung des Durchgangs-Schwerverkehrs aus der Kernstadt und den Stadtteilen heraus die einzige nachhaltige Zukunftsperspektive für die Entspannung der Verkehrssituation in Alsfeld.
Mit Unverständnis und Kritik reagiert die Koalition zudem auf die jüngste PR-Aktion von Deutscher Umwelthilfe, ADFC, BUND u.a. in Alsfeld. Einerseits, und da gebe man den Umweltverbänden durchaus Recht, so CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Heinz, leiste eine Verbesserung des Radverkehrs sicherlich einen Beitrag zur Attraktivierung Alsfelds. Andererseits sei es „zu kurz gegriffen“, wenn man, wie manche Verbände, hierin eine Lösung für die Verkehrsfragen der Alsfelder Kernstadt und der Stadtteile sehe.
Denn bei bei der Verkehrsentwicklung in Alsfeld sieht die CDU/UWA-Koalition zahlreiche positive Entwicklungen und keinen Stillstand, sagt UWA-Chef Dieter Welker. Der Vorwurf der Umweltverbände, die der Stadt eine falsche Verkehrspolitik und dem Bürgermeister mit der Forderung nach einer Umgehung ein „Ablenkungsmanöver“ unterstellten, sei streng zurückzuweisen.
Ein von der Stadt mit rund 100.000 Euro jährlich finanzierter Stadtbus, ein nächtliches Tempolimit von 30 km/h für Lkw, mehrere hunderttausend Euro für Sanierungsarbeiten entlang der Ernst-Arnold-Straße (auch für den dortigen Radweg) und der Auftrag für einen Generalverkehrsplan für die gesamte Stadt im Haushalt 2018, alles sehr kostspielige Maßnahmen, seien alles Beispiele dafür, dass die Stadtverwaltung und die CDU/UWA-Koalition die Herausforderungen im Bereich Verkehr sehr ernst nehmen, ergänzte CDU-Vorstandsmitglied Bürgermeister Stephan Paule. Durch noch so gute verkehrspolitische Maßnahmen der Stadt werde man aber den Hauptgrund für starke Verkehrsbelastung, den Schwerverkehr auf den Bundesstraßen 49 und 62 mitten in der Kernstadt, nicht beseitigen. Hier seien größere Lösungen in Abstimmung mit Bund und Land notwendig. Erfahrungsgemäß rede man hier aber von mehreren Jahrzehnten, bis Großmaßnahmen zur Ausführung kämen, so Paule. Daher habe man längst entsprechende Fühler ausgestreckt. Auch die Alsfelder Ampelschaltung sei ein von Vielen kritisiertes Ärgernis. Auch wenn sich durch eine neue Schaltung im Jahr 2014 einiges verbessert habe und die Ampeln nun wenigstens nachts abgeschaltet seien, sei man mit Hessen Mobil über eine weitere Optimierung im Gespräch, so Paule. Eine nachhaltig verbesserte Verkehrsführung könne es aufgrund der immensen Belastung durch durchfahrende Lkw jedoch erst geben, wenn sich deren Aufkommen in der Innenstadt deutlich reduziere. Man werde sehen, wie viel Entlastung für Alsfeld der Fertigbau der A 49 und die ab Juli 2018 geltende LKW-Maut auf Bundesstraßen bringen werde. Ansonsten bleibe für die Stadt langfristig eine Schwerverkehrs-Umgehung unumgänglich. Es sei ein Fehler der 1980er Jahre gewesen, entsprechende Pläne in der Schublade liegen zu lassen. Damals sei in dieser Hinsicht viel versäumt worden. Paule betonte, er setze sich bei den anstehenden Planungen für den Generalverkehrsplan sowie in Gesprächen mit den Entscheidern bei Bund und Land für eine solche Lösung ein.
CDU-Vorstandsmitglied Hartmut Koch, gleichzeitig Vorsitzender des Alsfelder Verkehrsvereins, betonte, eine der wichtigsten derzeitigen verkehrspolitischen Herausforderungen Alsfelds seien die Parksituation für Bewohner und Geschäfte in der Innenstadt und die Lkw-Parksituation an den Autobahnausfahrten. Hier gebe es im Bereich der Innenstadt durch das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz, schon gute Lösungsansätze. Auch dass die Stadt die Sanierung des Parkdecks Schnepfenhain auf den Weg gebracht habe, sei sehr gut.
Auf keinen Fall dürfe das Auto als wichtigstes Transportmittel im ländlichen Raum verteufelt werden, wie es in den Pressemitteilungen einiger Umweltverbände anklinge. Für die Menschen im Raum Alsfeld sei der Pkw für den wöchentlichen Familieneinkauf, für den Weg zum Arzt und zur Apotheke, Behördengänge und für das Pendeln zur Arbeit oft unverzichtbar, erklärte der UWA-Stadtverordnete Rolf-Peter Stein. Er betonte auch, dass ein weiterer Ausbau der Vogelsbergbahn auch für Pendler wichtig sei, z. B. mit einer umsteigefreien Verbindung nach Frankfurt am Main. Dies sei aber fraglich, wenn die Bahn in Alsfeld nicht mal einen sauberen Bahnhof mit Toiletten hinkriege.
Insgesamt waren sich die Politiker von CDU und UWA einig, dass man zusammen mit Bürgermeister Stephan Paule in den wesentlichen Punkten die richtigen Weichenstellungen für den Verkehr in Alsfeld auf den Weg gebracht habe. (pm)
2 Kommentare
Warum reagiert man eigentlich auf eine Messung, die weder mit geeichten Messmitteln, noch nach den geltenden Richtlinien (z.B dem korrekten Abstand zur Fahrbahn) durchgeführt wurde. Diese Diskussion ist lächerlich! Sieht man sich an wer der Hauptsponsor der Deutschen Umwelthilfe ist, sieht man schon woher der Wind weht: Es ist Toyota. Dieser Konzern hatte aufgrund seines Rückstands bei der Dieseltechnologie bereits Probleme die Euro 6 zu schaffen, und die Euro 6d(temp.) wird wahrscheinlich nicht geschafft werden. Deswegen versucht man Europa den Diesel abzuschaffen, damit man Hybride verkaufen kann (denn da hat Toyota mehr Erfahrung als andere Hersteller). Es geht also um reine Wirtschaftsinteressen! Und unsere Bürger mit politisch, grüner Gesinnung glauben sie tun etwas für die Umwelt, wenn sie diesen Verein unterstützen. Jetzt werden diese Bürger sagen: „Wir wollen was für die Gesundheit der Menschen tun!“. Und warum kümmern Sie sich dann nicht um die Stickoxidgrenzwerte an Arbeitsplätzen (mehr als 10x so hoch wie auf öffentlichen Straßen) oder zu Hause im Wohzimmer am Kaminofen (200x so hoch wie auf öffentlichen Straßen)?
Mal drüber nachdenken!
Man soll sich durch die „glorreichen Drei“ nicht verrückt machen lassen.
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