KASSEL. Die Feuerwehr Kassel ist im vergangenen Jahr zu 1186 Brandeinsätzen ausgerückt. Das sind 41 weniger als im Jahr zuvor. Allerdings musste die Feuerwehr Kassel mehr größere Brände löschen:Die Zahl der Mittelbrände (2-3 C-Rohre im Einsatz) stieg von 16 auf 28, die der Großbrände (mehr als 3 C-Rohre im Einsatz) von 5 auf 9. Bei 560 Einsätzen wurden die Beamten der Berufsfeuerwehr Kassel von den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Kassel unterstützt. »Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sowie unserer sieben Freiwilligen Feuerwehren tragen mit Ihrem Engagement erheblich dazu bei, dass sich die Menschen in Kassel sicher und gut geschützt fühlen können«, erklärt Kassels Brandschutzdezernent Dirk Stochla. Gerade die stete Einsatzbereitschaft der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute zu jeder Tages- und Nachtzeit sei nicht selbstverständlich. Stochla: »Das wissen wir sehr zu schätzen und sagen dafür danke.«
Die Stadt Kassel wisse, dass die Anforderungen an die Feuerwehrleute in den vergangenen Jahren gestiegen seien und man auf viele höchst unterschiedliche Szenarien vorbereitet sein müsse. Das gelte sowohl für die Ausbildung, als auch für die technische Ausrüstung, erklärt Brandschutzdezernent Stochla. Daher werde die Stadt in diesem Bereich auch weiterhin im Rahmen ihrer finanziellen Gestaltungsspielräume notwendige Investitionen tätigen. So werde zum Beispiel demnächst mit dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Wolfsanger begonnen. Einer der großen Einsätze der Feuerwehr Kassel im vergangenen Jahr war der Brand einer Lagerhalle in der Eichwaldstraße in Bettenhausen am 22. Juni. Bei dem Großbrand kam es zu einer massiven Rauchentwicklung, weshalb benachbarter Wohnhäuser evakuiert und 30 Anwohner in einer nahegelegenen Gaststätte betreut werden mussten. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden bis in den Morgen des nächsten Tages. Im Einsatz waren 200 Einsatzkräfte der Feuerwehr Kassel, von Feuerwehren aus dem Landkreis Kassel, des Technischen Hilfswerks sowie des Rettungsdienstes und der Hilfsorganisationen.
Die Zahl der Technischen Hilfeleistungen ist mit 1749 gegenüber 1736 im Jahr 2016 nahezu unverändert geblieben. Deutlich gestiegen ist jedoch leider die Zahl der Personen, die bei Unfällen getötet oder verletzt und von der Feuerwehr mittels technischer Hilfe gerettet wurden. Waren im Jahr 2016 noch 14 Getötete zu beklagen, so waren es im vergangenen Jahr 22. Die Zahl der Verletzten stieg von 228 auf 303. Bei den Brandeinsätzen sank die Zahl der Verletzten bzw. Geretteten von 37 auf 18. Ein Mensch kam bei einem Brand ums Leben. Auch 2015 und 2016 war jeweils ein Brandtoter zu beklagen.
Seit dem vergangenen Jahr ist die Berufsfeuerwehr Kassel auch stärker im Rettungsdienst eingebunden: Im Sommer wurde auf der Feuer- und Rettungswache 1 in der Wolfhager Straße ein Notarzteinsatzfahrzeug in Dienst gestellt, das tagsüber als viertes Kasseler Notarztfahrzeug zur Verfügung steht. Auch die Bereitschaftszeiten der Feuerwehr-Rettungswagen wurden erweitert. Das spiegelt sich dann auch in der Jahresstatistik wieder mit einem Anstieg der Einsatzzahlen um 2826 auf 12.222. Zu 7508 Notfalleinsätzen wurde ein Rettungswagen der Feuerwehr geschickt (2016 = 5428 Einsätze). Auch die beiden Notarzteinsatzfahrzeuge der Feuerwehr rückten öfter aus: 3488 mal (2016 = 2984 Einsätze). Die Zahl der Krankentransporte stieg auf 1226 (2016 = 984).
Zahlen – Daten – Fakten zur Feuerwehr Kassel
275 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 238 im Einsatzdienst
232 Mitglieder in 7 Freiwilligen Feuerwehren
143 Mitglieder in den Jugendfeuerwehren
93 Stellungnahmen in Baugenehmigungsverfahren
6088 Stunden Brandsicherheitsdienste im Staatstheater, im Auestadion und bei anderen Veranstaltungen
103 Führungen mit 1993 Besuchern auf der Feuer- und Rettungswache 1
12.000 Besucher beim Tag der offenen Tür
125.316 disponierte Einsätze in der Leitstelle für Stadt und Landkreis Kassel
Hintergrund
Die Feuerwehr Kassel besteht aus der Berufsfeuerwehr mit zwei Feuer- und Rettungswachen sowie sieben Freiwilligen Feuerwehren in den Stadtteilen Wolfsanger, Forstfeld/Bettenhausen, Harleshausen , Niederzwehren, Nordshausen/Brasselsberg, Oberzwehren, Waldau und Wolfsanger. Die Leitstelle der Berufsfeuerwehr nimmt die Notrufe aus der Stadt und dem Landkreis Kassel entgegen. Sie alarmiert und koordiniert die Einsätze von Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz. Im Rettungsdienst sind neben der Berufsfeuerwehr der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter-Unfall-Hilfe aktiv.