©Foto: Linett Pfeifer | nh
Jugendliche der Hephata-Schule und der Schule im Ostergrund begeistern mit Geschichten
SCHWALMSTADT-TREYSA. „Vielleicht war es die Art, wie mein Freund immer so entspannt wirkte, während ich mich oft zerrissen fühlte, zwischen Erwartungen, Druck und dieser ständigen Unruhe in mir.“ – dieser Satz berührte das Publikum tief. Er stammt aus der Kurzgeschichte „Vom Probieren zur Sucht“ von Chantal Voyna, 17 Jahre, Schülerin der Schule im Ostergrund.
Sie war eine von acht Jugendlichen der Hephata Herrmann-Schuchard-Schule (HSS) und der Schule im Ostergrund, die im Werkraum Treysa ihre Kurzgeschichten vor Publikum präsentierten. Anlass war das Schreibprojekt „Lautschriften 2025 – Vom Film zum Buch“, das Anfang des Jahres begann. Die entstandenen Texte wurden inzwischen in einem Buch beim Fischer Verlag veröffentlicht.
Die jungen Autorinnen und Autoren stellten Geschichten aus verschiedenen Genres wie Horror, Action und Drama vor und gaben spannende Einblicke in ihre kreativen Ideen. „Es war aufregend, vor so vielen Leuten zu lesen, aber es hat auch richtig Spaß gemacht. Besonders schön war zu sehen, dass alle aufmerksam zuhörten“, sagte Artur Kufeld von der HSS, der mit seiner Geschichte „Werwolf“ großen Eindruck hinterließ. Obwohl viele zunächst Bedenken hatten, vor Publikum zu lesen, überwog am Ende die Begeisterung. Ein Schauspieltraining, das die Jugendlichen im Vorfeld erhielten, half ihnen dabei, sicher aufzutreten. Zum Abschluss signierten die Nachwuchsautorinnen und -autoren ihre Bücher – ein besonderer Moment des Abends.
„Es braucht Mut, die eigenen Geschichten vor anderen vorzulesen, aber die Jugendlichen haben empathisch miteinander gearbeitet“, betonte Lehrerin Tina Pistor von der HSS. „Alle haben sich gegenseitig ermutigt – das war auch bei der Lesung spürbar.“
Das Projekt überzeugte durch die enge Zusammenarbeit der beiden Schulen und die engagierte Begleitung durch die Lehrerinnen Tina Pistor und Stephanie Strasser. Autor Stefan Petermann vom Hessischen Literaturforum, der das Projekt betreute, lobte die intensive Betreuung: „Sie haben es ermöglicht, dass die Jugendlichen ihre Geschichten entwickeln und präsentieren konnten. Der zusätzliche Aufwand hat sich gelohnt.“
Auch Hephata-Vorstand Maik Dietrich-Gibhardt würdigte die Leistung: „Der Abend gehörte den jungen Autorinnen und Autoren, die beeindruckende Geschichten verfasst und vorgestellt haben.“ Für Familien und Freunde war es ein emotionaler Moment, der lange in Erinnerung bleiben dürfte.
Das Projekt „Lautschriften 2025 – Vom Film zum Buch“ hat nicht nur kreative Texte hervorgebracht, sondern auch das Miteinander und das Vertrauen zwischen den Schülerinnen und Schülern beider Schulen gestärkt. „Es war ein wunderbares Projekt, von dem alle profitiert haben“, sagte Tamara Lohse vom Sozialraumteam Hephata, die das Vorhaben mitinitiiert hatte. Die positive Resonanz aller Beteiligten lässt hoffen, dass das Projekt eine Fortsetzung findet.
Das Bild
Lehrerin Ostergrund Stefanie Strasser, Benjamin Eisenach, Jason Riemenschneider, Katy Martins Maia, Feikje Poser, Chantal Voyna, Romy Schulz, Kevin Hesse, Artur Kufeld, Lehrerin Tina Pistor und Autor Stefan Petermann. (wal)








