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Möglicher Zusammenhang mit Sachbeschädigung an der SPD-Parteigeschäftsstelle
KASSEL | GÖTTINGEN. In der Nacht zum heutigen Donnerstag wurde die Polizei gegen 2:45 Uhr in die Straße „Die Freiheit“ in Kassel gerufen. Anwohner hatten verdächtige Geräusche gemeldet. Vor Ort stellten die Beamten fest, dass an die Fassade eines Versicherungsgebäudes mehrere Graffitis mit Bezug zum Nahost-Konflikt gesprüht und Fensterscheiben durch Steinwürfe beschädigt worden waren.
Eine sofort eingeleitete Fahndung führte rund 30 Minuten später in der Innenstadt zur Kontrolle einer dreiköpfigen Personengruppe. Dabei fanden Polizisten bei einem 22 Jahre alten Mann aus Göttingen sowie zwei Frauen im Alter von 19 und 21 Jahren aus dem Landkreis Göttingen mehrere Spraydosen und weitere Beweismittel. Die Verdächtigen wurden vorläufig festgenommen, ins Polizeipräsidium gebracht und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen am Morgen entlassen. Sie müssen sich wegen Sachbeschädigung verantworten.

Der entstandene Schaden an dem Versicherungsgebäude wird auf etwa 10.000 EUR geschätzt. Die Ermittlungen führt die Kriminalinspektion Staatsschutz des Polizeipräsidiums Nordhessen. Dabei wird auch geprüft, ob ein Zusammenhang mit einer Sachbeschädigung an der SPD-Parteigeschäftsstelle am 25. September besteht.
Kasel Polizeipräsident Marco Bärtl erklärte, politisch motivierte Sachbeschädigungen stellten keine Meinungsäußerung, sondern Straftaten dar. Man werde weiterhin konsequent gegen entsprechende Angriffe vorgehen.
Hessens Innenminister Roman Poseck betonte, Sachbeschädigungen seien kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Mit Blick auf den Jahrestag des Terroranschlags der Hamas am 7. Oktober bezeichnete er die Vorfälle als Überschreitung von Grenzen. Der Rechtsstaat müsse hier konsequent handeln. (wal)

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