©Foto: Feuerwehr Kassel | nh
AKTUALISIERT
KASSEL. Nach dem tödlichen Straßenbahnunfall am Freitag am Stern hat die Feuerwehr scharfe Kritik an zahlreichen Gaffern geübt. Einsatzleiter Tim Werner erklärte, die Rettungsarbeiten seien erheblich behindert worden, da Schaulustige dicht an die Unglücksstelle drängten und sogar Filmaufnahmen von den Maßnahmen machten.
Um die Arbeit der Feuerwehr zu sichern, musste die Polizei mit einem großen Kräfteaufgebot einschreiten und die Rettungskräfte abschirmen.
Internet: Feuerwehr Kassel
Die Feuerwehr Kassel wurde am Freitag kurz vor 12 Uhr nach Notrufen zu einem Unfall am Stern alarmiert, bei dem eine Frau unter einer Straßenbahn eingeklemmt war. Beim Eintreffen führten Rettungskräfte bereits Reanimationsmaßnahmen durch. Die Feuerwehr unterstützte dabei und hob die Bahn mit hydraulischen Winden an, sodass die Frau schnell befreit werden konnte. Trotz des schnellen Einsatzes aller Beteiligten kam jede Hilfe zu spät. Mehrere Augenzeugen mussten im Anschluss psychosozial betreut werden. Dafür waren das Kriseninterventionsteam, die Notfallseelsorge sowie das Einsatznachsorgeteam der Berufsfeuerwehr Kassel im Einsatz.
Ermittlungen nach tödlichem Straßenbahnunfall in Kassel
Nach dem Unfall an der Straßenbahnhaltestelle „Am Stern“ dauern die Ermittlungen der Polizei weiterhin an. Mehrere Passanten und Fahrgäste meldeten sich nachträglich als Zeugen. Zudem werten die Ermittler Aufnahmen von Überwachungskameras im Bereich der Unfallstelle aus.
Nach aktuellem Stand hatte eine 26-jährige Frau aus Kassel die Gleise der Unteren Königsstraße überquert und war über die Kupplung zwischen zwei Wagen einer stehenden Straßenbahn gestiegen. Als die Bahn in Richtung stadtauswärts anfuhr, verlor sie das Gleichgewicht und geriet unter das Fahrzeug. Die Frau erlitt tödliche Verletzungen.
Die Fahrerin der Straßenbahn und mehrere Zeugen erlitten einen Schock und wurden medizinisch betreut. Der Bereich um die Unfallstelle war bis 14:40 Uhr gesperrt, es kam zu Verkehrsbehinderungen.
Zeugen, die sich noch nicht gemeldet haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. (wal)


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