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KASSEL. Die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) hat im Auftrag der Stadt Kassel den Bau einer neuen Herkulesbahn geprüft. Das Ergebnis der Untersuchung: Das Projekt gilt als technisch machbar, förderwürdig und vereinbar mit dem UNESCO-Welterbetitel des Bergparks Wilhelmshöhe.
Analyse der Machbarkeit
Untersucht wurden technische Aspekte, die Auswirkungen auf Natur- und Landschaftsschutz, die Verträglichkeit mit dem Weltkulturerbe sowie die Förderwürdigkeit anhand der „Standardisierten Bewertung 2016+“. Für die Bewertung wurden die Module „Veranstaltungsverkehre“ und „Park and Ride“ angewendet, da es sich um einen Freizeitverkehr handelt.

Aussagen aus der Stadtverwaltung
Oberbürgermeister Sven Schoeller bezeichnet das Ergebnis als möglichen Meilenstein für eine seit Jahren diskutierte Erweiterung des Kasseler Mobilitätsangebots. Stadtklimarätin Simone Fedderke hebt die Chance hervor, mit einer attraktiven ÖPNV-Verbindung den Individualverkehr zum Bergpark zu reduzieren.
Untersuchte Trassenvarianten
Die Studie vergleicht zwei mögliche Streckenführungen zwischen der Wendeschleife Druseltal und dem Herkules.
- Variante 1 „Waldtrasse“: orientiert sich am Verlauf der historischen Herkulesbahn, die 1966 stillgelegt wurde.
- Variante 2 „Ehlener Kreuz“: führt über die Landstraße „Im Druseltal“, die Ehlener Straße bis zum Ehlener Kreuz und von dort über die K6 zum Herkules.
Beide Varianten sind laut KVG technisch umsetzbar und förderwürdig.
Nächste Schritte
Zunächst steht eine politische Entscheidung darüber an, ob das Projekt weiterverfolgt wird. Anschließend wären eine Kulturerbe-Verträglichkeitsprüfung im Einvernehmen mit ICOMOS und der UNESCO sowie die Erstellung eines Gesamtverkehrskonzepts durch die Stadt Kassel vorgesehen. Parallel könnten Trassierungsarbeiten und eine FFH-Vorprüfung durch die KVG beginnen.

Historischer Hintergrund
Die erste Herkulesbahn nahm 1902 ihren Betrieb auf und transportierte zunächst Güter wie Braunkohle und Basalt. Ab 1903 wurde auch Personenverkehr angeboten. 1966 stellte die KVG den Betrieb ein und ersetzte die Bahn durch Omnibusse. (wal)







1 Kommentar
Förderwürdig ?
Es sind Steuergelder – egal wie man sie nennt und woher sie kommen.
Alle möglichen Argumente – nur keine Kostenschätzungen.
Bauzeiten werden dann die Kosten in die Höhe treiben
“ Parallel könnten Trassierungsarbeiten .. “
Erst mal beschließen und dann arbeiten.
Da entstehen Kosten die erst mal die Fahrgäste der KVG zahlen dürfen.
Damit keine Zweifel aufkommen:
Ich bin ein Befürworter der Strecke. Und zwar für die auf der alten Trasse.
Das wäre dann Teil des Naturerlebnisses und bestimmt angenehmer wie parallel zu Straßen.