
Innenminister Roman Poseck bei seiner Ansprache auf der Versammlung „United we stand – Gegen jede Art von Antisemitismus“ @Foto: HMdI | nh
FRANKFURT. Unter dem Motto „United we stand – Gegen jede Art von Antisemitismus“ fand am Sonntagnachmittag auf dem Opernplatz in Frankfurt eine Kundgebung statt. Zahlreiche jüdische Vereine und Initiativen hatten dazu aufgerufen.
Unterstützt wurde die Versammlung unter anderem von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt, dem Verband Jüdischer Studierender Hessen und der Initiative „Zusammen Frankfurt“. Ziel der Veranstaltung war es, Solidarität mit Israel, den Geiseln und deren Familien zu zeigen.

Teilnahme von Innenminister Poseck
Auch der hessische Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck nahm an der Kundgebung teil. Er betonte in seiner Rede die Bedeutung eines klaren Zeichens gegen Antisemitismus. „Es beschämt mich zutiefst, was Jüdinnen und Juden 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland ertragen müssen. Gerade für uns Deutsche erwächst eine dauerhafte Verantwortung, niemals zu vergessen, was geschah“, sagte Poseck.

Bezug zur Gaza-Demonstration
Poseck verwies in seiner Ansprache auch auf die Demonstration „United4Gaza – Stoppt den Völkermord jetzt!“, die am Vortag mit rund 11.000 Teilnehmern in Frankfurt stattgefunden hatte. Dort habe es nach Angaben der Polizei mehrfach strafbare Handlungen gegeben. Insgesamt wurden 23 Strafanzeigen gestellt, unter anderem wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Volksverhetzung und Beleidigung. Ein Redner hatte den Holocaust und den Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 verharmlost. Er erhielt ein Redeverbot, wurde festgenommen und aus der Versammlung ausgeschlossen.
In einer Demokratie hat jeder das Recht, seine Meinung zu äußern und Kritik zu üben. Hass, Hetze, Antisemitismus oder das Absprechen des Existenzrechts Israels gehören aber nicht dazu. Hier werden ganz klar Grenzen überschritten.
Prof. Dr. Roman Poseck
Forderung nach klaren Grenzen
Poseck warnte vor einer Täter-Opfer-Umkehr im Nahostkonflikt und forderte, das Leugnen des Existenzrechts Israels unter Strafe zu stellen. Damit solle auch gegen die Parole „From the river to the sea“ vorgegangen werden können. „In einer Demokratie ist Kritik legitim. Hass, Hetze, Antisemitismus oder das Absprechen des Existenzrechts Israels überschreiten jedoch eindeutig Grenzen“, so der Minister.

Sicherheit für jüdisches Leben
Poseck hob hervor, dass Hessen den Schutz jüdischen Lebens als prioritäre Aufgabe sehe. Synagogen und andere Einrichtungen würden durch verstärkte Polizeipräsenz und Videoüberwachung gesichert. „Die Jüdinnen und Juden können sich weiter auf unsere volle Unterstützung und Solidarität verlassen. Außerdem werden wir als Land Hessen weiter an der Seite Israels stehen“, betonte der Minister. (wal)

2 Kommentare
JOSY, für Deinen Freund:
Deutschenfeindlichkeit findet man hauptsächlich bei der AfD.
Fr. Dr. Weidel z.B. konnte bei einem Interview kürzlich nicht mal drei Dinge aufzählen, die in Deutschland gut laufen.
Auch sonst wird dort massiv gegen Deutschland gehetzt. Es wird behauptet es gäbe Staatsfernsehen und die Gerichte/Richter wären
politisch motiviert. Also alles was man in Russland findet. Zum Glück distanziert sich die AfD ja von Russland.
Sollten Sie beim Lesen dieses Textes der kleien Hunger Sie überkommen haben, da gibts zwar nix von Ratiopharm, aber von der Molkerei Müller…
Gilt Deutschfeindlichkeit auch als Antisemitismus ? Ich frage für einen Freund