
Der Vorstand der Elektro-Innung Schwalm-Eder. Michael und Janik Eul, Christian Blum, Frank Sinemus, Markus Knoch, Johannes Schneider und Markus Nebe @Foto: Kreishandwerker / nh
FRITZLAR. Die Elektro-Innung Schwalm-Eder hat auf ihrer Jahreshauptversammlung in Fritzlar eine positive Bilanz gezogen. Trotz leicht rückläufiger Auftragseingänge bleibt die Stimmung in den Betrieben stabil, die Nachfrage ist weiterhin hoch. Obermeister Markus Knoch (Weißenborn) betonte, dass das Elektrohandwerk im Schwalm-Eder-Kreis gut aufgestellt sei, um die Herausforderungen der Energiewende zu bewältigen.
Geschäftsklima bleibt positiv
Laut Umfragen des Zentralverbands der Elektrohandwerke berichten 71 Prozent der Betriebe von einem guten Geschäftsklima. Der Geschäftsklimaindex kletterte auf 83,6 Punkte und erreichte damit fast wieder das Niveau vor dem Ukraine-Krieg. „Elektrotechnik findet zunehmend Anwendung und die Umstellung ist in vielen Bereichen voll im Gang“, sagte Knoch. Über 70 Innungsfachbetriebe im Schwalm-Eder-Kreis bieten ein breites Leistungsspektrum an – von Haustechnik, Photovoltaikanlagen und Netzwerken bis hin zu Sicherheitstechnik und Speziallösungen.

Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz Fördermitteln und positiver Marktentwicklung sieht die Innung auch Bremsfaktoren. Knoch sprach von „Angstmacherei“ mit Begriffen wie Klimakatastrophe oder Energie-Blackout sowie von überzogenen Erwartungshaltungen. Hausbesitzer sollten sich nicht verunsichern lassen. Gerade bei Bestandsimmobilien gebe es oft keine Standardlösung. Auch Teillösungen könnten sinnvoll sein und zum Ziel eines energieautarken Eigenheims beitragen. Innungsfachbetriebe beraten zudem bei der Beantragung von Fördermitteln.

Retrofit als Alternative
Ein weiteres Thema war die Nachrüstung bestehender Photovoltaikanlagen. Anstatt komplette Anlagen auszutauschen, können durch sogenanntes Retrofit Komponenten wie Stromspeicher oder Systeme zur Warmwasserbereitung ergänzt werden. So lassen sich Effizienz und Speicherkapazität verbessern. Fachbetriebe achten dabei auch auf die Wirtschaftlichkeit der Investition.
Diskussion über Strompreise
Die hohen Strompreise bleiben ein Belastungsfaktor. Knoch kritisierte eine verfehlte Energiepolitik der letzten Jahrzehnte. Über Chancen und Potenziale dynamischer Stromtarife informierte die Firma FEGA & Schmitt in einem Fachvortrag.

Ausbildung mit stabilen Zahlen
Besonders erfreulich ist die Entwicklung in der Ausbildung. Derzeit absolvieren rund 120 junge Menschen im Schwalm-Eder-Kreis eine Ausbildung im Elektrohandwerk. Die Schulstandorte in Melsungen und Schwalmstadt sichern eine wohnortnahe Beschulung. Zusätzlich bietet die Innung überbetriebliche Unterweisungen an und kooperiert mit dem BZL in Lauterbach.
Neuwahlen im Vorstand
Bei den Vorstandswahlen wurde Markus Knoch (Weißenborn) als Obermeister bestätigt. Neue stellvertretende Obermeister sind Johannes Schneider (Neukirchen) und Markus Nebe (Gilserberg). Frank Sinemus (Borken) und Michael Eul (Schrecksbach) bleiben Lehrlingswarte. Christian Blum (Zennern) wurde als Schriftführer wiedergewählt, neu in den Vorstand kam Janik Eul (Schrecksbach).
Verabschiedungen und Ehrungen
Langjährige Vorstandsmitglieder Martin Dippel (Lischeid) und Manfred Krannich (Lendorf) schieden nach über 25 Jahren aus dem Gremium aus. Beide prägten die Arbeit der Innung maßgeblich und erhielten für ihr Engagement unter anderem den Ehrenbrief des Landes Hessen. Obermeister Knoch wurde zudem für sein 25-jähriges Meisterjubiläum geehrt. (wal)
Weitere Informationen: www.elektro-schwalm-eder.de

