
Frank Dittmar ©Foto: Handwerkskammer / nh
KASSEL. Die wirtschaftliche Lage im nord-, ost- und mittelhessischen Handwerk hat sich im zweiten Quartal 2025 nur geringfügig verbessert. Das zeigt die aktuelle Sommer-Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Kassel. Trotz leicht positiver Bewertungen der Geschäftslage bleiben Auftragseingänge, Umsätze und Erwartungen rückläufig.
Geschäftsklima auf Vorquartalsniveau
38,1 Prozent der befragten Betriebe bewerten ihre aktuelle Lage als gut – ein Anstieg um 4,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. Gleichzeitig sank der Anteil negativer Einschätzungen auf 11,6 Prozent. Dennoch erwartet die Mehrheit (57 Prozent) eine unveränderte Entwicklung, während sich die Erwartungen für die kommenden Monate erneut verschlechtert haben. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 109,6 Punkten weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt von 112,1 Punkten.
Höhere Auslastung, rückläufige Umsätze
Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung stieg auf 80,2 Prozent (Vorquartal: 76,8 Prozent), die Auftragsreichweite sank auf 8,4 Wochen. Die Auftragslage bleibt insgesamt uneinheitlich: 21,6 Prozent berichten von steigenden Aufträgen, 26 Prozent von Rückgängen. Trotz besserer Auslastung melden nur 21,7 Prozent steigende Umsätze, während 28,3 Prozent Rückgänge verzeichnen.
Zurückhaltung bei Personal und Investitionen
Bei der Beschäftigung bleibt die Entwicklung schwach: 10,6 Prozent der Betriebe stellten zusätzliches Personal ein, 13,3 Prozent meldeten einen Rückgang. Investitionspläne zeigen Zurückhaltung – nur zehn Prozent der Unternehmen planen eine Ausweitung ihrer Investitionen.
Unsicherheit bremst Entwicklung
Als Ursachen für die zögerliche Entwicklung nennt die Handwerkskammer unter anderem fehlende Entlastungen bei der Stromsteuer, globale Handelsrisiken sowie die bislang nicht spürbaren Effekte angekündigter Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung. Nachhaltige Impulse für das Handwerk erwartet die Kammer frühestens 2026. (wal)


