
Freuen sich über das neue Fahrrad (von links): Klient Engin Ezcan, die Mitarbeitenden Alexandra Weidener, Peter Dunczewski und Julian Lohse sowie Klient Stefan Aubel (sitzend). ©Foto: Lucas Heinisch | nh
SCHWALMSTADT. Die Tagesförderstätten der Hephata Diakonie verfügen seit Kurzem über ein neues Spezialfahrrad mit Elektroantrieb. Finanziert wurde das Projekt vollständig durch die Förderorganisation „Aktion Mensch“. Ziel ist es, Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen mehr Mobilität und Teilhabe am Alltag zu ermöglichen.
Fahrrad mit vorderem Passagiersitz
Das E-Fahrrad ist mit einem vorderen Sitz inklusive Stützen und Gurten ausgestattet. Die betreuende Person nimmt auf dem hinteren Sitz Platz und steuert das Fahrrad. Dank des Elektroantriebs können auch längere Strecken mit geringem Kraftaufwand zurückgelegt werden. Die Anschaffung erfolgte über das Schwalmstädter Fachgeschäft „Stehls Bike Company“.
Mitbestimmung bei der Auswahl
Bereits im Februar 2024 startete die Planung. Die Abteilungsleitungen Genovefa Dippel und Katharina Wagner bezogen die Klientinnen und Klienten in die Auswahl des Fahrrads mit ein. Diese konnten verschiedene Modelle vergleichen und über die endgültige Auswahl mitentscheiden.
Einsatz im Alltag
Das Fahrrad wird auf dem Hephata-Stammgelände sowie für Fahrten in die Stadt oder nach Hause genutzt. Auch kleinere Aufgaben wie das Verteilen von Einladungen oder der Kirchenzeitung werden damit erledigt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichten von großer Begeisterung bei den Klientinnen und Klienten.
„Die Menschen genießen das sinnliche Erleben – den Fahrtwind, die Umgebungsreize, das Ruckeln auf Feldwegen“, so Frank Bruchholz aus dem Betreuungsdienst. Das neue Angebot ergänzt bewegungs- und wahrnehmungsorientierte Fördermöglichkeiten in der Einrichtung.
Strukturierte Tagesgestaltung für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf
Die Tagesförderstätten der Hephata Diakonie bieten erwachsenen Menschen mit schweren Beeinträchtigungen eine strukturierte Tagesgestaltung. Die Angebote richten sich an Personen, die nicht oder nicht mehr in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) tätig sein können. Rund 80 Klientinnen und Klienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren nutzen individuelle arbeitsweltbezogene, kreative sowie lebenspraktische Angebote, die auf ihre Fähigkeiten und Interessen abgestimmt sind. Ziel ist es, Selbstständigkeit und Gemeinschaftsfähigkeit zu fördern und vorhandene Fähigkeiten zu erhalten oder weiterzuentwickeln. (wal)


