
© Natascha Sadr Haghighian | nh
Installation auf dem Dach des Regierungspräsidiums wird am 4. September vorgestellt
KASSEL. Am Donnerstag, 4. September 2025, wird das Kunstwerk „86° WALTER HALİT“ der Künstlerin Prof. Natascha Sadr Haghighian auf dem Dach des Regierungspräsidiums Kassel eingeweiht.
Die öffentliche Feierstunde beginnt um 15 Uhr auf der Fläche zwischen dem Regierungspräsidium und dem Steinweg. Redebeiträge sind unter anderem von Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels, Regierungspräsident Mark Weinmeister, Kassels Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller und der Künstlerin selbst vorgesehen. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung vom Mitarbeitenden-Chor des Regierungspräsidiums, der Musikgruppe NAWAR sowie von Schülerinnen und Schülern der Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach vorheriger Anmeldung über das Beteiligungsportal Hessen möglich. Die Besucherzahl ist aus Sicherheitsgründen auf 600 Personen begrenzt. Ein Link zur Anmeldung ist auf der Website des Regierungspräsidiums Kassel verfügbar. Interessierte ohne Anmeldung können das Kunstwerk auch aus dem angrenzenden öffentlichen Raum einsehen.
Projekt setzt starkes Zeichen gegen rechte Gewalt
Das Werk wurde in Erinnerung an die beiden in Kassel von Rechtsextremisten ermordeten Männer Walter Lübcke (1953–2019) und Halit Yozgat (1985–2006) konzipiert. Initiatorin ist die Künstlerin Natascha Sadr Haghighian, deren Entwurf 2021 in einem beschränkten Kunstwettbewerb ausgewählt wurde. Ziel war die künstlerische Umsetzung eines sichtbaren und bleibenden Zeichens für Demokratie, Menschenrechte und gesellschaftliche Offenheit.
Das Kunstwerk besteht aus zwei 5 Meter langen, 2,5 Meter hohen Leuchtkästen mit den Namen „HALİT“ und „WALTER“, die in einem 86-Grad-Winkel zueinander stehen. Sie leuchten in Spektralfarben und sind so auf dem Dach montiert, dass die Schenkel jeweils in die Richtungen der Lebensorte der beiden Mordopfer zeigen.
Große zivilgesellschaftliche Beteiligung
Mehr als 250.000 EUR an Spendengeldern ermöglichten die Umsetzung des Kunstwerks. Die Mittel stammen aus regionalen und überregionalen Einzelspenden, darunter viele Beiträge von Mitarbeitenden des Regierungspräsidiums, Privatpersonen sowie Organisationen. Projektpartner bei der Umsetzung sind neben dem Regierungspräsidium der Verein Bewegungsperspektiven für Licht, Kunst und Kultur e. V., die Bürgerstiftung für die Stadt und den Landkreis Kassel sowie der Kasseler Kunstverein.
Zusätzlich zum Hauptkunstwerk wird eine Stele auf der Rasenfläche gegenüber dem Staatstheater errichtet. Diese enthält einen QR-Code, der zu einem Online-Vermittlungsteil mit ergänzenden Informationen sowie einer zweiteiligen Audioerzählung führt. Die Inhalte erläutern die künstlerische Idee, die Biografien der Ermordeten sowie die historischen Hintergründe rechtsextremer Gewalt in Deutschland und Nordhessen.
Begleitveranstaltung im Fridericianum
Bereits am Mittwoch, 3. September, findet um 18 Uhr eine öffentliche Einführung in das Kunstprojekt im Museum Fridericianum statt. Dort sprechen die Künstlerin, ihr Redaktionsteam sowie der Kurator Gürsoy Doğtaş über Entstehung, Inhalte und Bedeutung des Werks. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Hinweise zur Teilnahme an der Veranstaltung am 4. September
- Anmeldung erforderlich über: https://beteiligungsportal.hessen.de/portal/kurzurl/1006094
- Zugang nur mit digitalem Ticket und Ausweisdokument
- Keine Taschen über DIN-A4-Größe, keine gefährlichen Gegenstände
- Öffentliche Parkplätze nur eingeschränkt verfügbar
- Den Anweisungen von Sicherheitskräften und Mitarbeitenden ist Folge zu leisten (wal)



1 Kommentar
Schöne Hinweise! Darf ich keine Messer mitnehen um ein Brot zu schieren?