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Carsten Ciemer bleibt Obermeister – Friseur-Innung Schwalm-Eder wählt neuen Vorstand
WILLINGSHAUSEN | HOMBERG (EFZE) | BORKEN. Kontinuität und neue Impulse: Die Friseur-Innung Schwalm-Eder hat bei ihrer Jahreshauptversammlung den Vorstand neu gewählt. Carsten Ciemer aus Loshausen wurde für weitere fünf Jahre im Amt des Obermeisters bestätigt. Stellvertretende Obermeisterinnen sind weiterhin Bianca Rehm-Aubel (Densberg) und neu Nina Eberwein (Homberg).
Wiedergewählt wurden zudem Jacqueline Niedzilsky (Schwalmstadt), Franziska Haase (Wabern) und Kerstin Buddner (Fritzlar). Neu in das Gremium aufgenommen wurden Liana Schlechter (Wabern), Sabine Köthe (Niederbeisheim) und Ina Jungermann (Zimmersrode). Obermeister Ciemer lobte die Friseur-Innung als eine Gemeinschaft mit starkem Zusammenhalt. „Harmonie im Ehrenamt ist ein hohes Gut“, betonte er und warb für mehr aktive Mitarbeit, etwa im Bereich der Ausbildung.
Bereits zu Beginn der Versammlung hatte Assessor Armin Jordt dem Vorstand und den Mitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement neben dem Beruf gedankt.
Verabschiedung nach 14 Jahren im Vorstand
Emotionaler Moment der Sitzung war der Abschied von Tanja Seidel (Friseursalon Friedrich, Borken), die nach 14 Jahren im Vorstand und als stellvertretende Obermeisterin verabschiedet wurde. Ciemer würdigte ihr großes Engagement für das Friseurhandwerk, etwa bei der Modepräsentation „Hair and Fashion“, auf Bildungsmessen und während der Corona-Krise. In dieser schwierigen Zeit habe Seidel als Ansprechpartnerin und Interessenvertreterin eine wichtige Rolle gespielt. Der Landesverband Friseurhandwerk Hessen zeichnete sie für ihren Einsatz mit der Goldenen Ehrennadel aus.
Mindestlohn als Zündstoff
Sorge bereitet den Betrieben die geplante Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns. Ciemer kritisierte die Entscheidungen der Mindestlohnkommission, die ohne direkte Beteiligung der Tarifparteien getroffen würden. „Es werden alle Berufe über einen Kamm geschoren – das geht zu Lasten derjenigen, die keine hohen Gehälter zahlen können“, sagte er. Das Friseurhandwerk habe bereits Maßnahmen ergriffen, um gelernte Arbeit aufzuwerten, sehe sich aber zunehmend durch Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung unter Druck gesetzt.
Ciemer forderte die staatlichen Stellen auf, wirksamer gegen Wettbewerbsverzerrungen vorzugehen. Gleichzeitig stiegen die Betriebskosten – mit spürbaren Folgen für Kunden und Mitarbeiter. Der Trend zum Ein-Mann-Betrieb nehme zu, Ausbildungszahlen sinken. Die Folge: Fachklassen werden geschlossen. „Wir befinden uns in einem Teufelskreis, der das Friseurhandwerk massiv belastet“, so Ciemer.
Das Bild
Nach 14 Jahren im Vorstand und als stellvertretende Obermeisterin wurde Tanja Seidel (Friseursalon Friedrich, Borken) verabschiedet. Rechts: Obermeister Carsten Ciemer (wal)


