
Dirk Hartmann (Mitte) und Mark Bornhage (Betreuer) zusammen mit Prof. Fr. Gerrit Jungk (links) © Foto: Rainer Sander
bdks-Sportler um Dirk Hartmann erfolgreich in Hanau
HANAU | BAUNATAL | GREBENSTEIN. Wenn Dirk Hartmann zur Tischtenniskelle greift, wird’s ernst – für seine Gegner. Der sympathische Sportler aus Grebenstein, der bei der bdks (Baunataler Diakonie Kassel) arbeitet, hat bei den Special Olympics Landesspielen 2025 in Hanau für Furore gesorgt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes:
Er gewann nicht nur souverän die Goldmedaille im Einzel, sondern holte gemeinsam mit seiner Betreuerin Antje Steinweg auch Gold im Unified-Doppel – jeweils ohne einen einzigen Satzverlust!
Tischtennis-Ass in jeder Liga
Dirk Hartmann ist nicht nur bei den Special Olympics ein Champion. Seit über 30 Jahren spielt er erfolgreich Tischtennis beim TUSPO Grebenstein im Regelsport. Zusätzlich ist er seit 2018 im Para-Tischtennisteam des TTC Elgershausen (Wettkampfklasse 11) aktiv – und das mit großer Leidenschaft. Sein Erfolgsrezept? „Gesunde Ernährung, viel Bewegung und Disziplin“, sagt Hartmann.
„Ich spiele Tischtennis und Fußball, gehe laufen und fahre Fahrrad – das macht mir großen Spaß“, sagt Hartmann, der in Hofgeismar im Frühstücksverkauf und in der Gärtnerei arbeitet. Gesund leben ist für ihn selbstverständlich: „Zucker und Süßigkeiten gibt es bei mir nicht mehr.“ Sein Ziel: nächstes Jahr bei den Bundesspielen im Saarland erneut angreifen – „da kommen noch stärkere Gegner, aber ich freue mich drauf!“
Ein Idol für viele
Für bdks-Vorstand Prof. Gerrit Jungk ist Dirk Hartmann ein Vorbild: „Dirk ist für viele bei uns ein Idol. Mit seinem Ehrgeiz zeigt er, wie es gehen kann.“ Gleichzeitig betont Jungk die Bedeutung des Sports für Menschen mit Behinderung: „Sport schafft nicht nur körperliche Gesundheit, sondern auch Teilhabe und Selbstbewusstsein. Das gilt sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport.“

In diesem Zusammenhang sei es wichtig, zwischen Paralympics als Spitzensport und den Special Olympics als weltweiter Breitensportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung zu unterscheiden, so Jungk. Gerade die Special Olympics lebten von der Gemeinschaft: „Unsere Philosophie ist das inklusive Miteinander. Menschen mit und ohne Behinderung sollen gemeinsam Sport treiben – das leben wir auch bei der bdks.“
Baunatal will Sommerspiele 2029
Die Vision geht aber noch weiter. Prof. Jungk hofft, dass die vom Stadtparlament beschlossene Bewerbung von Baunatal und Kassel für die Special Olympics Sommerspiele 2029 bald eingereicht wird – und auch erfolgreich ist: „Das wäre ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion in unserer Region.“ Die hessische Sportministerin Diana Stolz hatte in Hanau die Schirmherrschaft über die Landesspiele übernommen. Das unterstreicht die wachsende Bedeutung des inklusiven Sports auch auf politischer Ebene.
Nicht nur Dirk war erfolgreich
Auch das Fußballteam der Baunataler Werkstätten zeigte in Hanau eine beeindruckende Leistung. Bei brütender Hitze kämpfte sich das Team in die leistungsstärkste Gruppe und belegte am Ende einen respektablen vierten Platz von insgesamt 16 Teams. Betreut wurde die Mannschaft von Michael Boddener aus dem Bereich Therapie und Sport der WfbM Baunatal. (rs)