
Für bessere Spielplätze und Lachgas-Verbot
SCHWALMSTADT. Zwei Anträge mit dem Fokus auf Kinderschutz und Familienfreundlichkeit hat die Stadtverordnetenversammlung Schwalmstadt in ihrer Juli-Sitzung behandelt – und beide einstimmig auf den Weg gebracht.
Spielplätze kindgerechter gestalten – und für alle Generationen aufwerten
Mit dem Antrag „Kinder stärken – Spielplätze fit machen!“ will die CDU-Fraktion Schwalmstadts Spielplätze zukunftstauglich machen.
- „Kinder sind unsere Zukunft. Spielplätze sind mehr als nur Orte zum Spielen – sie sind soziale Treffpunkte“, betonte CDU-Fraktionschef Christian Brück. Besonders für Kinder im Alter von 1 bis 4 Jahren fehlten passende Spielgeräte. Viele seien schlicht zu groß. Brück schlug zudem vor, Geräte aus dem stillgelegten Kindergarten am Alleeplatz weiterzuverwenden und durch Wasserspiele, Sonnensegel und Ruhezonen auch die Aufenthaltsqualität für Eltern und Großeltern zu erhöhen. „Das ist keine Symbolpolitik“, so Brück.
- Christian Herche (Freie Wähler) begrüßte das Anliegen grundsätzlich, monierte aber die fehlende Kosten- und Finanzierungsplanung: „Mit den bestehenden Haushaltsmitteln ist das nicht leistbar.“
- Patrick Gebauer (SPD) widersprach: „Die Mittel wurden zuletzt deutlich angehoben. Der Antrag ist sehr konkret.“ Gebauer regte an, den Antrag in den zuständigen Fachausschuss zu überweisen – unter Einbindung der Ortsbeiräte.
- Auch Bürgermeister Tobias Kreuter äußerte sich differenziert: „Es gibt in Schwalmstadt durchaus gute Spielplätze – aber eine verpflichtende Maßnahmenliste ist neu.“ Der Wunsch nach Einzäunung etwa am Spielplatz Steinweg sei rechtlich nicht so einfach umsetzbar.

Die Stadtverordnetenversammlung überwies den Antrag einstimmig zur weiteren Beratung an den Sozialausschuss.
Lachgas-Verbot: Einigkeit bei gefährlicher Partydroge
Ebenfalls auf Initiative der CDU beschloss das Parlament ein einstimmiges Votum gegen den Verkauf von Lachgas an Kinder und Jugendliche. Anne Willer (CDU) verwies auf die erschreckende Entwicklung: Lachgas – chemisch seit 1772 bekannt, im 19. Jahrhundert bereits als Rauschmittel genutzt – ist heute in Form kleiner Kapseln an Kiosken, Tankstellen oder Automaten für Minderjährige leicht zugänglich. „Die Risiken sind enorm: Von Blutarmut über Nervenschäden bis zu tödlichen Lungenrissen – elf Todesfälle sind in Deutschland bekannt.“
Da ein bundesweites Gesetz zwar im Entwurf vorliegt, aber frühestens im Januar 2026 beraten wird, fordert die Stadt nun Landes- und Bundespolitik zum Handeln auf. „Wir dürfen hier nicht wegsehen“, so Willer. Die Stadtverordneten sprachen sich fraktionsübergreifend für ein Verkaufsverbot aus – ein klares Signal an die Gesetzgeber. (rs)