
Neue Fluchttreppe verbindet Sicherheit und Gestaltung
BAUNATAL. Seit 2024 hat das Rathaus in Baunatal eine Fluchttreppe. Zyniker könnten meinen, dass sie die Flucht von Wahlbeamten aus dem Verwaltungsgebäude erleichtern soll. Tatsächlich mussten sich die Stadtverordneten schon 2021 mit dem Thema Brandschutz beschäftigen und beschlossen die Baumaßnahme als Fluchtweg aus dem Gebäude.
Bürgermeister Richter GRÜNE (damals waren sie es), hatten 2021 noch kritisiert, dass es keine Gesamtplanung für die Sanierung des Gebäudes gäbe, insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten. Jetzt präsentiert die Verwaltung ihre vor knapp einem Jahr fertig gestellte Errungenschaft voller Stolz der Öffentlichkeit.
Rettungsweg mit Feingefühl umgesetzt
Am Wochenende des 29. und 30. Juni 2025 dreht sich in ganz Hessen wieder alles um gelungene Baukultur: Der bundesweite Tag der Architektur lädt dazu ein, herausragende Bauprojekte vor Ort zu entdecken. Auch die Stadt Baunatal ist in diesem Jahr mit einem Beispiel vertreten, das zeigt, wie sich funktionale Anforderungen und architektonische Qualität miteinander verbinden lassen: die neu errichtete Fluchttreppe am Rathaus.
Was zunächst nach einem rein technischen Detail klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als fein durchdachtes Bauprojekt. Die neue Außentreppe aus Stahl wurde an der Nordseite des Rathauses angebracht. Sie dient als zweite Rettungsweg für die oberen Etagen – ein sicherheitstechnischer Standard, der hier mit gestalterischem Feingefühl umgesetzt wurde.
Unaufdringlich, aber sichtbar und selbstbewusst
„Es war uns wichtig, dass auch eine notwendige Ergänzung wie diese Treppe in das architektonische Gesamtbild des Rathauses passt“, betont die Stadt Baunatal in ihrer Ankündigung. Umgesetzt wurde das Projekt vom Architekturbüro Ingo Rehsöft, das auf eine schlanke, transparente Bauweise setzte. Das Ergebnis: Eine Lösung, die sich dezent in die Fassade einfügt, ohne aufdringlich zu wirken – aber dennoch sichtbar und selbstbewusst ist.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, hat dazu am Sonntag, den 29. Juni 2025 Gelegenheit: Im Rahmen des „Tags der Architektur“ ist die neue Fluchttreppe öffentlich zugänglich. Das Team des Architekturbüros Karampour + Meyer Architekten Part mbB, Kassel, steht vor Ort für Fragen zur Planung und Umsetzung zur Verfügung. Um 15:00 Uhr und um 16:00 Uhr finden Führungen statt.
Aktionstag der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
Mit dem Aktionstag macht die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) Jahr für Jahr sichtbar, wie vielfältig gute Architektur sein kann – von großen Wohnquartieren bis zu kleinen, feinen Projekten wie diesem in Baunatal. Die neue Fluchttreppe zeigt: Auch scheinbar unscheinbare Eingriffe können, wenn sie mit Sorgfalt geplant werden, zum Aushängeschild kommunaler Baukultur werden. Mehr Infos und weitere Projekte in Hessen unter: www.akh.de/baukultur/baukultour/projekte. (rs)

7 Kommentare
Lieber Herr Sander, die ausgelöste Debatte zum „Beitrag über die Fluchttreppe“ über die Bedeutung bzw. Auswirkungen von Paper, E-Paper, online, die BN usw. beruhen offensichtlich auf Missverständnissen, die wir völlig „unbeabsichtigt“ ausgelöst haben.
Sie schrieben am 21.6.2025: „…wir haben die Info von der BN. Dort muss erst produziert werden, wir stellen´s online.“
In Ihrer weiteren Info am 22.6.2025 schrieben Sie: „Das mit der BN war verkürzt dargestellt….Die Info kam am Freitag aus dem Rathaus und dort werden auch die ersten Seiten der BN produziert.“
Der Sachverhalt stellt sich vereinfacht so dar: Die Info kam aus dem baunataler „Rathaus (Pressestelle), nicht von der BN“. Der Text der Pressestelle des Rathauses für die BN und die weitere Fachpresse wird nämlich von der Pressestelle lediglich geschrieben/verfasst. Die BN als Ausgabe wird aber nicht vom Rathaus „produziert“, das macht derzeit die HNA. Behörden produzieren üblicherweise auch nichts, obwohl es bei diesen mittlerweile auch sog. „Produktverantwortliche“ gibt!
Mit Ihrem Satz „…wir stellen´s online“ wollten Sie lediglich darauf hinweisen, deshalb aber nicht „Paper und E-Paper“ kritisieren. Sie wollten damit lediglich zum Ausdruck bringen: „..wir stellen es ´sofort´ online“.
Beenden wir in diesem konstruktiven Sinne diese durch Missverständnis ausgelöste Debatte. Mein Vorschlag: Teilen wir uns beim Voten einfach die Punkte, egal wie die Abstimmung ausgehen wird!?
Zum Fluchtweg selbst:
1. Wer waren die Planer und die genehmigenden Amtsträger ?
2. Sind diese Personen immer noch in ihren Fuktionen tätig und ist es erforderlich deren “ Genehmigungen “ nachträglich zu prüfen ?
3. Wie kann es sein, das ein Gebäude in Betrieb genommen wird, das nicht über ausreichend Fluchtwege verfügt ?
4. Wird diese “ Minderleistungserfüllung “ und die draus erwachsenden Kosten dem Verursacher in Rechnung bestellt?
Auch die BN kann man online stellen.
Insofern betrifft der Begriff “ Muss erst produziert werden“ nur die Papierausgabe.
Den Lesern ist schon klar, das eine online Nachricht schneller ist.
Insofern gibtvess auch keinen Wettbewerb.
P. S.
Auch im TV oder in Rundfunk gibt es „Breaking News“ und Laufbandnachrichten als Einblendung.
Die sind auch schneller als die Nachrichtensendungen zu festen Zeiten – die müssen auch erst produziert werden.
Lieber Herr Sander, Ihr persönlicher Beitrag ist ein gutes Beispiel für eine „gepflegte Debattenkultur“! Und genau daran sollten auch die baunataler Kommunalpolitiker im Sinne einer deutlichen Verbesserung arbeiten.
Der von Ihnen erwähnte Unterschied zwischen Paper (Papier) und E-Paper ist mir schon klar. Papier ist und bleibt Papier, während E-Paper sich dieser papiermäßigen Verstofflichung auf digitale Weise entledigt hat. Das ist möglicherweise vergleichbar wie mit dem Begriff „Gründung“. Unter „Gründung“ versteht ein Landwirt „Gülle“, während ein Jurist beispielsweise mit „Gründung einer GmbH“ etwas völlig anderes meint.
Sie schreiben: „nh24 hat diese Info von der BN. Dort muss erst produziert werden, wir stellen´s online.“
Nach meinerm Kenntnisstand bzw. nach einer Betriebsbesichtigung des Druckzentrums der HNA in Kassel-Waldau werden dort auch die Baunataler Nachrichten (BN) von der HNA herausgegeben und gedruckt. Die HNA als regionale Tageszeitung gibt es in Papier, aber auch als E-Paper. Ich nutze beides.
Die Baunataler Nachrichten (BN) mit einem Bericht über die „Fluchttreppe“ des baunataler Rathauses gibt es derzeit noch nicht, weder papiermäßig noch online/digital auf der städtischen Homepage.
Der von Ihnen bemühte Vergleich: „Das ist der Unterschied zu Paper und E-Paper – wir haben die Info von der BN. Dort muss erst produziert werden, wir stellen´s online“, stimmt in diesem Sinne nicht. Die BN gehören der HNA, die HNA gibt es in Papier oder auch per E-Paper. Beide Versionen enthalten zur Fluchttreppe noch keine Informationen und daraus allein ergeben sich deshalb „keine Unterschiede“.
Richtig ist hingegen: nh24 ist mit der „online-Berichterstattung“ über die Fluchttreppe des baunataler Rathauses zeitmäßig eindeutig „schneller“ als die HNA! Ein Unterschied zwischen Paper und E-Paper erklärt sich daraus aber nicht.
Ein „Kompliment von mir für die schnelle Berichterstattung auf nh24“ zur Fluchttreppe. Den Wettlauf mit der Zeit haben sie eindeutig gewonnen! Und genau darauf kommt es im Ernstfall auch bei der Fluchttreppe an.
0k, das muss erst mal wirken 😉 Es ging nicht darum, einen Wettbewerb zu gewinnen. Ich bin nicht immer so schnell, weil ich gelegentlich anderes zu erledigen habe. Das mit der BN war verkürzt dargestellt. Ich weiß natürlich nicht wie es dort stehen wird. Die Info kam am Freitag aus dem Rathaus und dort werden auch die ersten Seiten der BN produziert. Ich wollte ganz wertfrei feststellen, dass online und online nicht immer das selbe meinen. Bei Zeitungen (auch beim Treffpunkt Baunatal, für dessen Inhalte ich sorgen darf), folgt das E-Paper satztechnisch immer dem Paper und kann deshalb produktionstechnisch nicht „schneller“ sein ….. Alles klar?
Kompliment: nh24 berichtet bereits über die zusätzliche Fluchtmöglichkeit aus dem baunataler Rathaus und die Besichtigungsmöglichkeit der Fluchttreppe für die Öffentlichkeit am Sonntag, den 29.6.2025. „Führungen“ finden um 14:00 Uhr und um 15:00 Uhr statt. In den aktuellen Baunataler Nachrichten steht dazu leider (noch) nichts!
Der Redakteur schreibt: „Zyniker“ könnten meinen, dass sie die Flucht von Wahlbeamten aus dem Verwaltungsgebäude erleichetern soll.“
Das ist am Beispiel des Ersten Stadtrates, Daniel Jung, der kommenden Montag in der Stadtverordnetenversammlung von der SPD und CDU-Fraktion voraussichtlich wiedergewählt wird, nicht zu befürchten. Kommunale Wahlbeamte flüchten nämlich nicht. Man erinnere sich dazu an den früheren SPD-Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, der durch die Bürgerschaft sogar erst gegen dessen Willen abgewählt werden musste.
Erfolgreiche Wahlbeamte steigen erfahrungsgemäß anderweit in neuen Funktionen sogar beruflich auf! Das muss zuweilen noch nicht einmal auf Erfolgen beruhen.
Daniel Jung wird bis auf Weiteres der Stadt Baunatal voraussichtlich erhalten bleiben.
Die dadurch anfallenden Kosten in Höhe von 250.000,00 € spielen insoweit weniger eine entscheidende Rolle. Wie formulierte es seinerzeit der CDU-Fraktionsvorsitzende Sebastian Stüssel: Daniel Jung finanziert sich durch seine überaus erfolgreiche Tätigkeit und dessen Ideenreichtum kostenmäßig durch entsprechende Einsparungen gewissermaßen von selbst! Ein Doppelhaushalt 2025/26 kommt dadurchaber wohl auch nicht zustande!?
Daniel Jung (SPD) wurde durch die Bürgerschaft nicht zum Bürgermeister in Baunatal gewählt und demzufolge wurden Sebastian Stüssel oder Andreas Mock (beide CDU) nicht Erster Stadtrat. Das wiederum war für alle Beteiligten weniger erfolgreich, ist von mir auch kein sog. „zynischer Treppenwitz“, weil es sachlich nichts mit der erforderlichen „Fluchttreppe“ im baunataler Rathaus zu tun hat!
Das, lieber Herr Leischner ist der Unterschied zu Paper und E-Psper – wir haben die Info von der BN. Dort muss erst produziert werden, wir stellen‘s online …
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