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HOFGEISMAR. Die Geburt eines Kindes zählt für viele Menschen zu den bewegendsten Momenten im Leben – und in den allermeisten Fällen verläuft sie problemlos. Doch es gibt Situationen, in denen Neugeborene unmittelbar nach der Geburt medizinische Unterstützung benötigen. Um in solchen Ausnahmesituationen optimal vorbereitet zu sein, haben Mitarbeitende der Kreiskliniken Kassel in Hofgeismar ein ganztägiges Notfalltraining absolviert.
Unter der Leitung von Dr. Timm Freudenberg, Oberarzt für Kinderanästhesie, trainierten Ärztinnen und Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte gemeinsam mit dem Kinder-Notfall-Trainingsteam (KiNT) verschiedene Szenarien aus dem Bereich der Neugeborenenversorgung. In Kleingruppen wurden unter anderem atemunterstützende Maßnahmen, die Etablierung von Venenzugängen und alternative Zugangswege sowie die Gabe von Notfallmedikamenten nach aktuellem wissenschaftlichem Stand intensiv geübt.
Echte Abläufe realitätsnah simuliert
Besonderen Wert legten die Organisatoren auf realistische Bedingungen: Trainiert wurde in denselben Teams, die auch im Klinikalltag bei Geburten im Einsatz sind. So konnte insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen verbessert werden.
Ein weiterer Vorteil: Das Training wurde von erfahrenen Notfallmedizinern begleitet, die in der Region unter anderem den Baby-Notarztwagen besetzen. Dieses Fahrzeug wird im Bedarfsfall eingesetzt, um ein neugeborenes Kind in ein spezialisiertes Zentrum zu verlegen. Die direkte Zusammenarbeit mit diesen Experten bot die Gelegenheit, Fragen zu klären und Abläufe eng miteinander abzustimmen.
Wichtiger Beitrag zur Patientensicherheit
„Ein solches Simulationstraining mit Unterstützung durch erfahrene Kolleginnen und Kollegen aus der Kindernotfallmedizin ist äußerst wertvoll und stärkt die interdisziplinäre Zusammenarbeit“, betonten Jeannette Vocht, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, sowie Anästhesist Peter Stahl, die beide an der Fortbildung teilnahmen. Die regelmäßige Auffrischung des Wissens sei ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit im Kreißsaal – gerade dann, wenn jede Minute zählt.
Das Bild
Die Mitarbeitenden der Kreiskliniken Kassel frischten in Kleingruppen ihre Kenntnisse auf: Von atemunterstützenden Techniken bis hin zu der oft anspruchsvollen Etablierung eines Venenzugangs und möglichen Alternativen.
