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SCHWALMSTADT-TREYSA. Der Campus der Hephata Diakonie in Schwalmstadt soll künftig ein Standort der neuen Evangelischen Hochschule Hessen (EHH) werden. Die beiden hessischen Landeskirchen – die Evangelische Kirche von Hessen-Nassau (EKHN) und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) – haben gemeinsam mit dem CVJM Deutschland beschlossen, eine gemeinsame Hochschule mit den Standorten Darmstadt und Treysa zu gründen.
Bislang ist die Evangelische Hochschule Darmstadt (EHD) mit einem Studienstandort auf dem Hephata-Gelände vertreten. Dieser soll im Zuge der Fusion mit der CVJM-Hochschule in Kassel in die neue Evangelische Hochschule Hessen (EHH) überführt werden. Die Zusammenführung wurde von den Landessynoden der beiden Kirchen beschlossen.
Hephata-Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt bezeichnet die Entscheidung als „einen entscheidenden Meilenstein für die Weiterentwicklung des Hephata-Stammgeländes zu einem inklusiven Stadtteil mit vielfältigen Wohn-, Arbeits- und Bildungsangeboten“. Der Campus Treysa zeichne sich durch die enge Verbindung von Theorie und Praxis aus. Studierende der Sozialen Arbeit seien dort vom Studienbeginn bis zum Abschluss eng in ihre späteren Berufsfelder eingebunden – von der Kinder- und Jugendhilfe über die Eingliederungshilfe bis hin zur kirchlichen und diakonischen Arbeit.
Die Zahl der Studierenden in Treysa soll ab dem Wintersemester 2026 deutlich steigen. Die Hephata Diakonie plant, dafür zusätzliche Lehr- und Wohnräume bereitzustellen. „Diese Aufgabe haben wir gerne angenommen und den künftigen Trägern der Evangelischen Hochschule zugesichert, dass wir innerhalb kurzer Zeit die benötigte Infrastruktur schaffen“, so Dietrich-Gibhardt. Eine Machbarkeitsstudie zur Schaffung studentischen Wohnraums sei in Arbeit, außerdem würden Planungen für neue Hörsäle konkretisiert.
Für die Umsetzung der Hochschulfusion fehlt nun noch ein Beschluss der Landesregierung. Das Land Hessen hatte im Koalitionsvertrag bereits seine grundsätzliche Bereitschaft zur Mitfinanzierung erklärt – unter der Voraussetzung, dass es zu einer Fusion der beiden bisherigen Hochschulen kommt. Diese Bedingung sei jetzt erfüllt, heißt es seitens der Projektbeteiligten. Prof. Dr. Regina Sommer, Referatsleiterin für theologische Aus-, Fort- und Weiterbildung bei der EKKW, verwies ebenfalls auf das Signal aus Wiesbaden.
Mit dem endgültigen Beschluss könnten auch bauliche Maßnahmen auf dem Campus Hephata beginnen. Die Verantwortlichen zeigen sich zuversichtlich, dass die Voraussetzungen für den Start der neuen Evangelischen Hochschule Hessen in Treysa bald vorliegen. (wal)

2 Kommentare
Also wenn ich das richtig verstehe wird der bestehende Standort aufgewertet und wie im Text zu lesen steigt die Anzahl der Studierenden deutlich. Das ist natürlich in vielerlei Hinsicht eine positive Entwicklung für Schwalmstadt. Auch wenn man nicht von einer Unistadt sprechen kann sollte die Stadt Schwalmstadt sich bei der Planung und der Infrastruktur einklinken! Junge Menschen bzw Studierende sind auch ein Wirtschaftsfaktor den man nicht unterschätzen sollte. Sowohl im Bereich der Minijobs als auch natürlich im Bereich der Kundschaft für Läden und Gastronomie. Auch sollte dringend abgeklopft werden ob der benötigte Wohnraum auch so von Hephata abgedeckt wird bzw. werden kann. Andernfalls sollte man die Initative ergreifen und hier unterstützend nachhelfen. Schwalmstadt ist ja sowieso nicht unbedingt gesegnet mit viel Wohnraum, dafür an einigen Stellen mit Leerstand. Hier könnte man auch Hilfestellung liefern: Umwandlung von nicht genutzter Ladenfläche in Wohnraum für Wgs oder Singles. Wenn Junge Menschen lieber über die Autobahn oder den Bahnhof in Richtung Heimat fahren weil sie hier keinen günstigen und anständigen Wohnraum finden lassen sie ihr Geld auch nicht in der Stadt. Bin gespannt wie mit der Entwicklung von Seiten der Politik umgegangen wird, verschläft man das Potenzial oder ergreift die Initiative?
gibt’s dass doch schon oder