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Rückgang bei Verletzten – leichter Anstieg bei Todesfällen
WIESBADEN. Die Zahl der im hessischen Straßenverkehr verletzten oder getöteten Personen ist im Jahr 2024 auf 25.174 gesunken – ein Rückgang um 323 Personen (–1,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Abgesehen von den pandemiebedingten Ausnahmejahren stellt dies den bislang niedrigsten Wert dar.
Während sich die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit 146.946 nur leicht erhöhte (+0,8 Prozent), blieb die Unfallquote angesichts des erneut gestiegenen Kraftfahrzeugbestands nahezu konstant.
Unfälle mit Personenschäden rückläufig
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden nahm im Vergleich zum Vorjahr leicht ab, ihr Anteil am Gesamtunfallaufkommen sank auf 13,12 Prozent. 198 Menschen kamen im Jahr 2024 bei Verkehrsunfällen ums Leben – neun mehr als im Vorjahr. Dem stehen jedoch deutliche Rückgänge bei Schwerverletzten gegenüber: Deren Zahl sank um 9,5 Prozent auf 3.216 – der niedrigste Stand seit 2015. Leichtverletzte wurden 21.760 registriert (2023: 21.756).
Mehr als die Hälfte der Unfälle ereignete sich innerorts
Die meisten Unfälle ereigneten sich innerorts (50,6 Prozent), gefolgt von Landes- und Bundesstraßen (18 Prozent) sowie Autobahnen (11,4 Prozent). Die hessische Polizei ist für ein Straßennetz von über 16.000 Kilometern zuständig, darunter 1.000 Kilometer Autobahn.
Risikogruppe Kinder: Vier Todesfälle im Jahr 2024
Besondere Aufmerksamkeit gilt Risikogruppen im Straßenverkehr. So wurden im Jahr 2024 vier Kinder bei Unfällen tödlich verletzt. Die Zahl der Schulwegunfälle sank auf 172. Unfälle mit Beteiligung von jungen Erwachsenen (18–24 Jahre) endeten in 20 Fällen tödlich, davon zwölf bei Pkw- und sechs bei Motorradunfällen. Als Hauptursachen nannte die Polizei überhöhte Geschwindigkeit und mangelnden Sicherheitsabstand.
Senioren häufiger in Unfälle verwickelt
Bei Senioren ab 65 Jahren registrierte die Polizei 29.302 Unfälle (2023: 28.231), bei denen 3.155 Menschen verletzt und 69 tödlich verunglückten. Häufige Ursachen waren Fehler beim Wenden oder Rückwärtsfahren sowie unzureichender Abstand.
Motorrad- und Fahrradunfälle mit teils schweren Folgen
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Motorrädern über 125 ccm stieg leicht auf 1.926, dabei kamen 38 Menschen ums Leben (2023: 33). Bei Fahrradunfällen wurden 619 Personen schwer verletzt (–11,1 Prozent), 21 tödlich – ein unveränderter Wert gegenüber 2023. Unfälle mit E-Scootern nahmen weiter zu: 1.081 wurden registriert (+20,9 Prozent). Eine Person kam dabei ums Leben. Häufige Ursache war mangelnde Verkehrstüchtigkeit, etwa durch Alkohol.
Fußgängerunfälle: Zunahme der tödlichen Fälle
Die Zahl der tödlich verunglückten Fußgänger stieg auf 36 (2023: 26). Als häufigste Ursache wurde fehlerhaftes Verhalten beim Betreten oder Überqueren der Fahrbahn festgestellt, oft infolge von Ablenkung.
Hauptunfallursachen: Abstand, Vorfahrt, Geschwindigkeit
Bei Unfällen mit Personenschäden war auch 2024 mangelnder Sicherheitsabstand die häufigste Ursache (3.929 Fälle), gefolgt von Vorfahrtsverstößen (3.356) und nicht angepasster Geschwindigkeit (3.118). Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit setzt die hessische Polizei auf moderne Einsatzfahrzeuge zur Abstandsmessung sowie auf Präventions- und Kontrollmaßnahmen. (wal)
