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Neue Leistungsübung stößt auf geteiltes Echo
SCHWALMSTADT-ZIEGENHAIN. Der Dr.-Walter-Lübcke-Wanderpokal und der Pokal für den Sieg bei der diesjährigen Feuerwehrleistungsübung auf dem Gelände der Carl-Bantzer-Schule (CBS) in Schwalmstadt-Ziegenhain gingen am Samstagmittag an die Feuerwehr Körle. Deren Mannschaft hatte sich offenbar am besten auf die neuen Wettkampfbedingungen eingestellt und erreichte 99 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Teams aus Guxhagen (98,6 Prozent) und Wabern (97,9 Prozent).
Erstmals wurde bei der Leistungsübung ein neues Einsatzszenario trainiert, das einen Unfall mit Gefahrstoffaustritt (GABC-Übung) simulierte. Im angenommenen Szenario kam es im Lagerbereich eines Industrieunternehmens bei Verladearbeiten mit einem gasbetriebenen Gabelstapler zu einem Unfall. Dabei wurde ein Regal beschädigt, mehrere Behälter mit Gefahrstoffen traten aus. Eine bewusstlose Person lag im betroffenen Bereich, während sich der Gefahrstoff entzündete und auch der Gabelstapler in Brand geriet. Die brennende Stofflache stellte eine unmittelbare Gefahr für die verletzte Person dar.
Die Einsatzkräfte mussten sich mit viel Vorstellungskraft in das Szenario einfinden. Ein Angriffstrupp näherte sich dem angenommenen Verletzten mit einem Strahlrohr unter Wasser, wobei dieser hinter brennenden Gegenständen auf dem Boden lag. Die imaginären Flammen sowie der brennende Gabelstapler wurden zügig gelöscht. Anschließend transportierte ein zweiter Trupp den Dummy mit einer Trage in den Dekontaminationsbereich. Die Schiedsrichter achteten dabei nicht nur auf die korrekte Abarbeitung der Einsatzlage, sondern auch auf die Zeit, die jede der 23 angetretenen Mannschaften benötigte.
Kritik an neuer Übung
Die neue Leistungsübung stieß bei den teilnehmenden Feuerwehren überwiegend auf Kritik. Viele bezeichneten sie als „realitätsfern“, nur vereinzelt wurde sie positiv bewertet. Landrat Winfried Becker rief während der Siegerehrung dazu auf, Rückmeldungen direkt an Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar zu richten. Sie werde die Kritik bündeln und an die zuständigen Stellen weiterleiten.
Entwickelt wurde das neue GABC-Szenario von der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband und der Freiwilligen Feuerwehr Wabern. Die Übung löste in diesem Jahr die langjährig geübte Kombination aus Menschenrettung aus einem brennenden Gebäude und Brandbekämpfung ab. Ziel war es, die Fähigkeiten im Umgang mit chemischen Gefahrstoffen zu vertiefen. Besonderes Augenmerk lag auf den Erstmaßnahmen nach der sogenannten GAMS-Regel sowie der schnellen Menschenrettung.
Für die Organisation der Feuerwehrleistungsübung war die Freiwillige Feuerwehr Schwalmstadt-Ziegenhain verantwortlich. Die Frauen und Männer der übenden Einsatzabteilung wurden dabei von vielen Feuerwehrleuten der Ehren- und Altersabteilung unterstützt. (wal)
- Feuerwehr Körle
- Feuerwehr Guxhagen
- Feuerwehr Wabern
- Feuerwehr Zella I
- Feuerwehr Ziegenhain
- Feuerwehr Herlefeld
- Feuerwehr Loshausen I
- Feuerwehr Harle/Unshausen
- Feuerwehr Zella III
- Feuerwehr Nassenerfurth
- Feuerwehr Obergrenzebach
- Feuerwehr Gleichen
- Feuerwehr Mühlhausen
- Feuerwehr Freudenthal/Pfaffenhausen
- Feuerwehr Leimsfeld/Schönborn
- Feuerwehr Allendorf/Landsburg
- Feuerwehr Dillich
- Feuerwehr Loshausen II
- Feuerwehr Sebbeterode
- Feuerwehr Willingshausen
- Feuerwehr Christerode
- Feuerwehr Zella II
- Feuerwehr Itzenhain/Appenhain (wal)


3 Kommentare
Ich bin für die Abschschaffung von Dorffeuerwehren. Kosten ein haufen Geld und haben null Nutzen. Zig und Treysa reichen völlig aus. Wenn man die Einsätze der letzten Jahre.sieht. Schwachsinnige Szenarien sollten kein Anreitz sein um die Wichtigkeit von den Feuerwehren zu demonstrieren
Man sollte mal hinterfragen warum nur noch so wenige Mannschaften teilnehmen. Früher waren es um die 60 Mannschaften, es gab eine 4 Bahn am Alleeplatz. Man war stolz darauf wenn man sein Leistungsabzeichen geschafft hat.
Kritik ist gut und schön, dass ist das erstmal das die Übung gemacht wird. Aber Kritik gab es auch bei der Alten Übung. Ich als Schiedsrichter finde die Übung sehr interessant, und ja es gibt optiemierungs Potential.
Die meisten Ortswehren haben mit Gefahrgut nur zutun,wenn sie Ölspuren weg machen.
Aber soll jetzt eine Übung ausgearbeitet werden wie man an schnellsten Ölspuren beseitigt?