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KASSEL. Die Handwerkskammer Kassel hat die Ergebnisse ihrer Frühjahrs-Konjunkturumfrage 2025 veröffentlicht, die vor der Ankündigung des „Trump-Zollpakets“. Demnach beurteilen 84,8 Prozent der befragten Betriebe ihre derzeitige Geschäftslage als zufriedenstellend.
Auch die Erwartungen für die kommenden Monate haben sich verbessert: Nur 8,9 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung – im Vorquartal lag dieser Wert bei 19,6 Prozent. Der Geschäftsklimaindex stieg um 8 Punkte auf 110,5 und liegt damit über der 100-Punkte-Marke.
Besonders positiv wird die Lage im industriellen Zulieferbereich (Geschäftsklima: 131,5 Punkte) sowie im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe eingeschätzt. Dagegen bewerteten das Nahrungsmittelgewerbe (100 Punkte) und das private Dienstleistungsgewerbe (90,9 Punkte) die Situation zurückhaltender. Hier berichten Betriebe häufiger von Umsatzrückgängen.
Trotz der verbesserten Stimmung bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt. Die Umsätze und Auftragsbestände sind weiterhin rückläufig, allerdings nicht mehr so stark wie im Vorjahreszeitraum. Bei den Auftragseingängen zeigt sich eine leichte Entspannung: 18,2 Prozent der Betriebe meldeten gestiegene Bestellungen – ein Anstieg um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal.
Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung ging um 1,9 Prozentpunkte auf 76,8 Prozent zurück. Kunden müssen aktuell im Schnitt 9,4 Wochen auf Handwerker warten – vor drei Monaten waren es 8,6 Wochen. Die längste Auftragsreichweite meldet das Ausbaugewerbe mit durchschnittlich 12,6 Wochen.
Beim Personalstand ergibt sich ein leicht negatives Bild: 12,4 Prozent der Betriebe verzeichneten einen Rückgang, 9,8 Prozent einen Anstieg. Der Fachkräftemangel bleibt ein zentrales Thema, da viele Betriebe trotz schwieriger Konjunktur offene Stellen nicht besetzen können.
Die Handwerkskammer verweist auf die Notwendigkeit wirtschaftlicher Impulse und politischer Entlastungsmaßnahmen, um die Investitionsbereitschaft zu stärken und eine weitere Abschwächung zu vermeiden.
Das Bild
Aus Bäderausstellung des SHK-Betriebs „BeRi Haustechnik“ in Kassel (von links Frank Dittmar, Kreishandwerksmeisterin Alexandra Kaske-Diekmann und ReRi-Geschäftsführer Ridvan Berisha)(wal)
