
©Foto: Hephata | nh
SCHWALMSTADT | MÜNCHEN. Anlässlich des Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai macht die Hephata Diakonie auf die ausgrenzende Wirkung schlecht gestalteter Produkte und Umgebungen aufmerksam. In einem Videoclip, der am Freitag beim Deutschen Designtag in München gezeigt wird, veranschaulicht der diakonische Träger alltägliche Hürden durch ungeeignetes Design.
Beim Bundeskongress Design im ehemaligen Gasteig präsentiert Hephata im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Universal Design Forum e.V. drei konkrete Beispiele für Ausgrenzung durch Gestaltung. „Wir haben Menschen aus unseren Wohn- und Arbeitsangeboten gefragt, wo sie im Alltag auf Barrieren stoßen – und schnell Situationen gefunden, die wir in einem kurzen Videoclip mit einem Augenzwinkern nachgestellt haben“, erklärt Johannes Fuhr, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Hephata Diakonie.
Als Mitglied im Universal Design Forum setzt sich Hephata dafür ein, dass Produkte, Dienstleistungen und Architektur so gestaltet werden, dass sie möglichst barrierefrei nutzbar sind. „Universal Design ist Bestandteil der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen von 2006“, so Fuhr. Dennoch seien die Prinzipien bis heute kein Standard. „Konsequent umgesetztes Universal Design könnte einen entscheidenden Beitrag zur Inklusion leisten.“
Der Videoclip zeigt unter anderem, wie leicht Zahnpasta mit Schuhcreme verwechselt werden kann, wenn Produkte im Supermarkt schlecht platziert sind. Auch schwer auffindbare Schalter an Elektrogeräten oder zu hoch montierte Thermostatknöpfe verdeutlichen die Probleme. „Gerade das letzte Beispiel zeigt eindrücklich, dass universelles Design kein Sonderthema für Menschen mit Behinderung ist – sondern alle betrifft. Design entscheidet darüber, wer selbstständig handeln kann und wer nicht“, betont Fuhr. (wal)

ANZEIGE

1 Kommentar
Gute Idee. Allerdings hätte man doch dann die Neurologie, die eine besondere Station für Menschen mit Handicaps hat, nicht schließen sollen. Auch da wäre es doch schön gewesen nicht nur an den finanziellen Aspekt zu denken.