
Yasmin Reese und Stefan Bäumler © Foto: Rainer Sander
Gospel trifft Oper in der Vollmondnacht in Lohfelden
LOHFELDEN. Eine energisch-tiefe schwarze Gospel- und eine kräftig-lebendige Tenor-Stimme trafen sich unter dem Motto „Rock, Pop und das Hohe C“. Yasmin Reese, Deutschlands „Queen of Gospel“ und der renommierte Tenor Stefan Bäumler hatten für Samstag, den 12. April, ins Bürgerhaus Lohfelden eingeladen und begeisterten dort bereichernder Vielfalt.
Ihrer Stimme und der Ankündigung „Gospel meets Opera“ wurde Yasmin Reese gerecht mit christlichen Klassikern wie „He’s Got the Whole World in His Hand“, dem Klassiker „Amen“ von Jester Joseph Hairston und „Oh Happy Day“, dem gefühlt traditionellsten Gospel. Das Gänsehaut-„Amazing Grace“ und das gefühlvolle christliche Bekenntnis der einstigen Rock-Diva (Frumpy) und späteren Gospel-Ikone Inga Rumpf „Make my Day“ rundeten diesen Teil des Programms abwechslungsreich ab.
Für die italienischen Momente …
Counterpart und Gesangs-Partner Stefan Bäumler glänzte mit einem Streifzug durch italienische Klassiker von Guiseppe Verdis „La Traviata“ – Oh wie so trügerisch … über den Vesuv mit „Funiculì, Funiculà“, „Mama“ in der italienischen Originalversion, „O sole Mio“ schließlich zurück nach Sorrento mit „Torna a Surriento“. Lieder die unter anderem mit Luciano Pavarotti verbunden sind.
Bette Midlers „Rose“ führte in die romantische Welt der Filmsongs, „Se bastasse una canzone“ in die Gefühlswelt von Eros Ramazzotti: „Wenn ein Lied genug wäre“. Reeses umgeschriebener Text zu „Dir gehört mein Herz“, macht aus dem Tarzan-Lied endgültig ein Hochzeitslied. Das passt, denn Detlef und Gabriele im Publikum haben Hochzeitstag und sind 38 Jahre verheiratet: „Schließt Eure Augen …“ Dazu passt Stevie Wonders „I Just Call To Say I Love You“. „Ich rufe nur an, um Dir zu sagen, ich liebe Dich …“
Wenn Tina Turner Puccini und Bob Seger Udo Jürgens trifft
Zwei Lieder, an der sich Spreu vom Weizen trennen, gelangen wunderbar mit DEM Opernklassiker „Nessun Dorma“ (Turandot) einschließlich hohem H (nicht C) und „The Best“. Da hatte man das Gefühl, gleich würde David Bowie überraschen die Bühne betreten und bei Tina Turner mitsingen … „My Way“ auf Italienisch passte in diese Folge und ins italienische Programm. Schließlich was Sinatras Vater sizilianischer Profiboxer.
Leonard Cohens Hallelujah hingegen war eigentlich eher ein Sprechgesang. Schön, es von einer großen Stimme zu hören. Das Danke für schöne Momente war nicht nur Yasmin Reeses Dank ans Publikum, sondern traf auch die Stimmung des Publikums. In der Zugabe begegneten sich Bob Seger und Udo Jürgens mit „Old Time Rock’n’Roll“ nach 66 Jahren … (Rainer Sander)
