
Adi Geis erklärt die Welt der Kohle © Foto: Rainer Sander
Der Themenpark in Borken feiert Saisonauftakt mit Ostereier-WM
BORKEN. Die Verbindung der Stadt Borken zum Bergbau bleibt ein lebendiger Teil der Stadtkultur. Und solange die Kinder der Stadt und der Region zu Halloween, zu Geburtstagsfeiern und zum Frühlingsfest den „Themenpark Kohle & Energie“ des Bergbaumuseums erkunden können, sollte sich das auch nicht ändern.
Gestern gehörte das Freiluftmuseum den Kindern und den Osterhasen. Beide schienen sich gegenseitig zu jagen, wenn Kinder Ostereier durch Tunnelröhren balancierten, in Körbe oder den Hunt beförderten oder Bilder in einem kleinen Bergwerk suchten. Die Ostereier-Weltmeisterschaft stand wieder im Mittelpunkt des Festes, das immer zeitgleich mit dem Frühlingserwachen, dem verkaufsoffenen Sonntag und dem Ostermarkt stattfand. Dabei mussten sieben Stationen durchlaufen werden, um eine Überraschung zu erhalten und die Chance auf einen spannenden Preis zu bekommen. Zu gewinnen gab es auch etwas bei einem Rätsel im Kesselhaus: Eine Geburtstagsführung durch das Museum.
Geschichten, Legenden und Historie von T-Rex bis Rolling Stones
Gewonnen haben alle beim Frühlingsfest. Die vielen Ehrenamtlichen, die das Museum und damit die prägende Bergbaugeschichte der Stadt lebendig erhalten, die Stadtgesellschaft, die Kinder und die vielen Menschen aus der Region, die einen entspannten, abwechslungsreichen Tag zwischen rasselnden Baggern und Maschinen der Bergbauhistorie verbringen durften. Die Besucherbahn fuhr – nachdem vor einem Jahr die Gleise reparaturbedürftig waren – wieder ihre Runden ums Gelände. Bergbaulegende Adi Geis wird auch mit 87 Jahren nicht müde, Besuchern zu erzählen, wie das mit dem Bergbau in Borken gewesen ist.
Zum ersten Mal stellte Marianne Schrammel, unterstützt durch ihre Tochter Brigitte Mette und Erich Göbert, die Mineralogische Sammlung des Museums einer breiten Öffentlichkeit vor. Nicht allein Kohle wurde unter Borkener Erde gefunden, auch Stein-, Bonze- und Eisenzeitliche Gegenstände. Von T-Rex bis zu den Rolling Stones hat Frau Schrammel nicht nur in Borken gesammelt, was die Erd- und Kulturgeschichte alles erschaffen haben. Erich Göbert kommt ins Schwärmen, wenn er erzählt, dass steinzeitliche Mahlsteine nur in Halle/Saale und im Borkener Stadtwald gefunden wurden oder die Bilder von der Altenburg auch in Keltenwelt am Glauberg zu sehen sind. Frau Schrammel erzählt den Besuchern gerne alles über ihre Fundstücke und wie sie durch Zufall bei einem Familienausflug in Schwarzwald ihre Leidenschaft entdeckt hat. Die ehemalige Leiterin des Fritzlarer Museums hatte bereits vor Jahren ihre Privatsammlung dem Bergbaumuseum zur Verfügung gestellt.
Verwöhnt und verzaubert
Eine Etage höher gab es Kaffee und Kuchen. Draußen im Gelände erfreute auch Zauberer Jarimo Klein und Groß. Er war aus Eisenach angereist und zeigte echte Kleinkunst mit verblüffenden Tricks und einfachen Mitteln. Unergründlich blieb, wie Flüssigkeiten verschwinden und Ostereier auftauchen. Immer wieder durften die Kinder mitzaubern und an den Tricks mitwirken. (rs)
