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KASSEL. Polizeipräsident Konrad Stelzenbach hat am Montag in Kassel die polizeiliche Kriminalstatistik 2024 für Nordhessen vorgestellt und eine positive Bilanz gezogen. Die Zahl der registrierten Straftaten sank um fast 5.000 Fälle auf insgesamt 46.279. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote auf 59,9 Prozent gesteigert werden, was einem Anstieg um 0,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
In der Stadt Kassel gingen die Straftaten besonders deutlich zurück. Die Zahl der Delikte sank um über 12 Prozent auf 21.602, während die Aufklärungsquote um 2,7 Prozentpunkte auf 57,9 Prozent anstieg. Stelzenbach betonte, dass dieser Erfolg das Ergebnis intensiver Ermittlungsarbeit und gezielter Präventionsmaßnahmen sei.
Auch in den Landkreisen Werra-Meißner, Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder setzte sich der rückläufige Trend fort. Im Werra-Meißner-Kreis sanken die Fallzahlen um 16,8 Prozent, in Waldeck-Frankenberg um 12,2 Prozent und im Schwalm-Eder-Kreis um 5,5 Prozent. Eine Ausnahme bildet der Landkreis Kassel, wo die Zahl der Delikte leicht um 20 Fälle auf insgesamt 8.285 anstieg, was einer Steigerung von 0,2 Prozent entspricht.
Ein besonderer Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit lag in der Bekämpfung der Eigentumskriminalität. Nachdem sich im Jahr 2023 ein deutlicher Anstieg der Diebstahlsdelikte in der Stadt Kassel abgezeichnet hatte, richtete die Polizeidirektion Kassel im April desselben Jahres die „Besondere Aufbauorganisation Mars“ (BAO Mars) ein. Die Ermittler konzentrierten sich vor allem auf Fahrraddiebstähle, Keller-Einbrüche und Kfz-Aufbrüche. Durch intensive Ermittlungen und verstärkte Kontrollen konnten bereits erste Erfolge verzeichnet werden.
Im Mai 2024 übernahm die neu geschaffene Organisationseinheit „OE City“ im Rahmen eines Pilotprojekts die Aufgaben der BAO Mars. Polizeipräsident Stelzenbach zeigte sich zufrieden mit der bisherigen Arbeit und kündigte an, die Maßnahmen zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität weiter zu intensivieren. Ziel sei es, den positiven Trend fortzusetzen und das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger weiter zu stärken.
Schwalm-Eder-Kreis
Gesamtzahl der Straftaten:
- 7.054 Straftaten im Jahr 2024 registriert.
- Rückgang um 5,5 % (414 Delikte) gegenüber dem Vorjahr.
Aufklärungsquote:
- 61,9 %.
- 4.369 Straftaten aufgeklärt.
- 3.406 Tatverdächtige ermittelt.
Das Bild
Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik 2024 für das Polizeipräsidium Nordhessen durch (v.l.) Bernd Lindenborn, Leiter Abteilungsstab, Polizeipräsident Konrad Stelzenbach und Dirk Bartoldus, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. (wal)

3 Kommentare
Wenn weniger präventive Streifenfahrten mangels Personal durchgeführt werden, wenn Kommissariate mangels Personal weniger ermitteln, dann werden auch so festgestellte Straftaten nicht mehr aus dem Dunkelfeld geholt und bleiben unentdeckt. Auch das gehört zur Wahrheit und fördert leider das Eigenlob der Landesregierung.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) wird in einem standardisierten Verfahren bundesweit erhoben und durch das Bundeskriminalamt (BKA) koordiniert, was zusätzliche Kontrollmechanismen mit sich bringt. So viel dazu zum ominösen politischen Eingreifen welches immer der jeweiligen Landesregierung unterstellt, aber irgendwie seit Jahrzehnten nie bewiesen werden kann. Spricht halt auch nie jemand drüber, seltsamer verschwiegener Haufen.
Nein aber was natürlich ganz einfach nicht in die Statistik fließt ist die bei Kriminalität ganz ganz große Unbekannte: Wie viele Taten werden gar nicht erst zur Anzeige gebracht etc? Kann ja schließlich nur das wirklich erfasst werden was auch entsprechend angezeigt wird. Da fällt eben auch sehr sehr viel hinten runter von dem man als Person vielleicht sogar was mitbekommen hat.
Und man sollte nicht vergessen, welche Straftaten erst gar nicht verfolgt werden! Regierungspräsidium Gießen bekommt einen Sachverhalt zu einer Verhaftung, Täter gehört zu einer bestimmten Herkunft, Täter wird laufen gelassen und das Regierungspräsidium stellt die Anzeige ein.
Wenn Sie wirklich das sind, was Ihr Name sagt, werden Sie mir zustimmen oder Herr Schutzmann?
Und dann kann man Statistiken schön reden und sehr gut manipulieren. 😡