Gewerkschaft NGG fordert höheren Lohn für Fleischbranche
SCHWALMSTADT / GUDENSBERG. Im Schwalm-Eder-Kreis werden pro Jahr rund 9.200 Tonnen Fleisch konsumiert. Statistisch gesehen isst jede Person im Kreis etwa 51,6 Kilogramm Fleisch jährlich – das entspricht gut 140 Gramm pro Tag. Diese Zahlen stammen vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL), darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Nord-Mittelhessen hin.
„Der Fleischkonsum geht seit Jahren zurück, dennoch bleibt Fleisch ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Hinter jedem Schnitzel oder jeder Salami steckt jedoch harte Arbeit“, betont Andreas Kampmann, Geschäftsführer der NGG Nord-Mittelhessen. Die Gewerkschaft lenkt den Fokus auf die Arbeitsbedingungen in der Fleischproduktion, insbesondere auf die Entlohnung.
Laut Kampmann gehört die Fleischindustrie nach wie vor zu den Niedriglohnbranchen. „Viele Beschäftigte verdienen nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,82 EUR pro Stunde oder knapp darüber. Das muss sich ändern“, fordert Kampmann. Die NGG setzt sich für einen Mindestlohn von 14,50 EUR in der Branche ein.
Im Schwalm-Eder-Kreis arbeiten derzeit etwa 1.170 Menschen in der Fleischindustrie, wie Zahlen der Arbeitsagentur zeigen. Ein wichtiger Arbeitgeber ist dabei die Plukon-Gruppe in Gudensberg.
Die Arbeitsbedingungen in der Branche sind besonders belastend: „Beim Zerlegen von Schweinehälften wuchten Beschäftigte täglich tonnenschwere Lasten. Allein eine Schweinekeule wiegt 5 bis 10 Kilogramm, und in einer Schicht werden über 200 Keulen bearbeitet“, erklärt Kampmann. Hinzu kommen Hitze und Nässe im Schlachtbetrieb sowie Temperaturen von 2 bis 3 Grad in den Kühlhäusern. Diese Belastungen wirken sich langfristig auf die Gesundheit der Beschäftigten aus.
Die Tarifverhandlungen für die Fleischindustrie starten im Februar. Die NGG möchte dabei alles daransetzen, die geforderte Lohnerhöhung durchzusetzen. Kampmann abschließend: „Es ist höchste Zeit, diesen Knochenjob besser zu bezahlen.“ (wal)
2 Kommentare
Lebensmittel sind seit 2020 um 35 % gestiegen.Ergo müsste der Mindestlohn auf 18 Euro steigen!
Dagegen kommen die paar Veganerinnen nich an hehe!!