Mutmaßlich zeitnah kein Hessentag 2.0
SCHWALMSTADT-ZIEGENHAIN. Das Jahr ist noch neu, die Weihnachtsbäume werden eingesammelt und die Feuerwehr Schwalmstadt-Ziegenhain hat Jahreshauptversammlung im Hotel-Restaurant Rosengarten in Ziegenhain. „Same procedure as every year“? Nicht ganz.
Neu war die Reihenfolge der Tagesordnung, in der die Grußworte der Gäste bereits unter TOP 4 geführt wurden – noch vor den Berichten des Vereinsvorsitzenden Martin Geißler und Wehrführers Marcel Ochs. Abwechselnd und gemeinsam trugen beide ihre Berichte vor. So ließen sie das abgelaufene Jahr Revue passieren: Der eine aus dem Blickwinkel des Vereinsvorsitzenden, der andere legte sein Hauptaugenmerk auf die Einsatzabteilung.
Geißler erwähnte die wiederkehrenden Höhepunkte wie den Salatkirmes-Montag mit Übung und Lattchen, aber auch das außergewöhnliche Festungsjubiläum, das rund zehntausend Besucher anzog. Dabei kreierten die Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung ein „Bild“, während andere die Kassen besetzten. Für Marcel Ochs waren es unter anderem die Großbrände in Densberg und Riebelsdorf sowie verschiedene Ausbildungen und Übungen, darunter eine gemeinsame Übung mit der Feuerwehr Leimsfeld in Schönborn und die Übung an der Grundschule in Ziegenhain.
Zuvor gehörte das Rednerpult aber Bürgermeister Tobias Kreuter und Stadtbrandinspektor Tim Köhler. Kreuter berichtete von der Überführung des von der Stadt Schwalmstadt gespendeten LF 16, das – nachdem es in Ziegenhain aus Altersgründen durch ein neues Fahrzeug ersetzt worden war – jetzt seinen Dienst in Morschyn, einem Kurort in der Oblast Lwiw in der Ukraine, versieht. Eine Einladung nach Morschyn lehnte Kreuter dankend ab, lud aber gleichzeitig Morschnys Bürgermeister Ruslan Ilnyzkyj nach Schwalmstadt ein. Die Ukrainer werden vom 18. bis 20. Februar die Schwalm besuchen und von der Verwaltung betreut.
Wenn später die A 49 vollständig eröffnet wird und die Feuerwehr einen noch längeren Streckenabschnitt bei gleichzeitig sehr hohem Verkehrsaufkommen zu betreuen hat, wird die Hauptlast auf den Mitgliedern der Stadtteilfeuerwehr Treysa liegen. Die Maßgabe der Verwaltung ist es aber, die Belastung auf viele Schultern zu verteilen. Die Feuerwehr Schwalmstadt hat mit den beiden Stadtteilen zwei große Feuerwehren und noch elf kleinere Stadtteilwehren.
Mutmaßlich zeitnah kein Hessentag 2.0
Nach dem Wegfall der Brandmeldeanlage in der Gemeinschaftsunterkunft am Harthberg in Treysa ist die Anzahl der Einsätze um etwa 100 auf 225 im Stadtgebiet zurückgegangen. Alle Kameraden der 13 Stadtteilfeuerwehren leisteten rund 35.000 Einsatz-, Ausbildungs- und Übungsstunden, berichtete Stadtbrandinspektor Tim Köhler, der die Aktivitäten der Feuerwehrleute auf kommunaler Ebene zusammenfasste.
Zum Hessentag hatten die Fritzlarer Kameraden unter anderem die Feuerwehr Schwalmstadt um Unterstützung beim Brandsicherheitsdienst gebeten. „Das haben wir natürlich gerne als Stadt Schwalmstadt gemacht. Wer weiß, vielleicht richtet die Stadt Schwalmstadt auch noch mal irgendwann einen Hessentag aus…“, so Köhler. Bürgermeister Kreuter lehnte gestenreich ab.
Die neue Atemschutzwerkstatt am Stützpunkt in Ziegenhain ist in Betrieb. Alle Feuerwehrhäuser sollen mit Rauchwarnmeldern ausgestattet werden. Der Brand kürzlich im Dorfgemeinschaftshaus in Niedergrenzebach hat die Entscheidung nochmals beschleunigt. Sollten die dann installierten Melder auslösen, werden die jeweiligen Wehrführer einen Alarm auf ihr Mobiltelefon bekommen.
Für dieses Jahr sind noch die Auslieferungen eines TSF-W in Rommershausen, eines MLF in Trutzhain, eines Rüstwagens für Treysa und möglicherweise eines Gerätewagens-Logistik für Ziegenhain vorgesehen. In diesem Jahr wird auch mit dem Neubau der Feuerwehrhäuser in Frankenhain und Trutzhain begonnen. Für den Neubau des Feuerwehrhauses in Niedergrenzebach liegt der Förderbescheid des Landkreises vor, allein das Grundstück für das Gebäude ist noch offen. Verhandlungen mit einem Grundstückseigentümer laufen aktuell. Zudem sollen alle Stadtteilfeuerwehren mit Türöffnungskoffern für Notfälle ausgestattet werden.
Heike Helwing für die Jugendfeuerwehr und Svenja Ochs für die Kindergruppe berichteten über die Aktivitäten ihrer jeweiligen Abteilungen. In der Jugendfeuerwehr von Heike Helwing befinden sich aktuell 16 Kinder und Jugendliche, darunter drei weibliche Mitglieder. Svenja Ochs betreute im abgeschlossenen Jahr elf Jungs und drei Mädchen.
Hans-Joachim Barwe, besser bekannt als „Urmel“, freute sich, dass die Ehren- und Altersabteilung erstmals in die Tagesordnung einer Ziegenhainer Jahreshauptversammlung aufgenommen wurde und informierte die Versammlung über die Aktivitäten der Senioren in der Feuerwehr Ziegenhain. Zwei neue Zugänge, Gerhard Kaplan und Frank Model, ließen die Abteilung auf 19 anwachsen. In wenigen Wochen wird noch Jochen Möller die Gruppe der Junggebliebenen ergänzen.
Nach einem Abriss über die breit gefächerten Unternehmungen der Feuerwehrsenioren ging „Urmel“ auf das Festungsjubiläum ein. Der „mittelalterliche Sprecher“, wie Tobias Kreuter „Urmel“ bezeichnete, berichtete von der bildlichen und lebendigen Darstellung der Feuerordnung aus dem Jahr 1739. Für die Vorbereitungen und das Besetzen des Bildes haben die Mitglieder der Ehren- und Altersabteilung insgesamt 950 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet.
400 EUR (+ 600 EUR) für die Feuerwehr
Im Namen des Vereins zur Förderung der Konfirmationsstadt, der das Festungsfest organisiert hatte, übergab Stadtrat Gerhard Reidt einen Scheck über 400 EUR an die Feuerwehr. Kürzlich hatte der Verein bereits 600 EUR an die Feuerwehr gespendet.
Ehrungen und Auszeichnungen
Eisernes Leistungsabzeichen
- Constantin George
- Thomas Streitmatter
- Tim Helwing
- Moana Schüler
Bronzenes Leistungsabzeichen
- Marcel Bauer
- Svenja Ochs
- Leon Dietrich
Silbernes Leistungsabzeichen
- Lukas Dietrich
Plakette in Bronze
- Michael Kaminski
- Feuerwehrmann wurde Sebastian Walendowski
Ehrungen im Feuerwehrverein
für zehn Jahre
- Christina Gerassimou
- Patrick Weyh
für 25 Jahre
- Florian Heerdegen
- Norbert Keller
- Stefanie Reuter
- Christian Schultheis
- Jürgen Glänzer
- Rosemarie Haldorn-Walpe
- Peter Magneschef
- Gerhard Ochs
für 40 Jahre
- Uwe Schmerer
- Karsten Linke
- Volker Lange
- Harald Manz
- Werner Orth
- Ardie Repp
- Gunther Wagner
- Rüdiger Waldmann
für 50 Jahre
- Frank Model
- Jochen Möller
- Jörg Schultheis
- Andreas Hinkelmann
- Horst Löwe
- Wilhelm Naumann
- Kurt Schmidt
für 60 Jahre
- Hans-Jost Knauf
für 70 Jahre
- Klaus Model
- Willi Dietz (wal)