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Im Schwälmer Brotladen ist Honigkuchen eine Herzensangelegenheit
GILSERBERG. „Weißt du eigentlich, dass die Geschichte des Honigkuchens bis ins frühe Mittelalter reicht?“, fragt Ralf Schneider. Es ist gerade 5 Uhr in der Früh, als der erfahrene Konditormeister seine Konditorjacke überstülpt.
An seiner Seite: Junggesellin Emma Spielmann. Zusammen werden die beiden gleich feine Honigkuchenherzen vorbereiten. Im Schwälmer Brotladen ist die süße Leckerei eine Herzensangelegenheit – vor allem von Ralf Schneider. Seit seinem zwölften Lebensjahr steht der heute 57-Jährige mit Hingabe und voller Überzeugung in der Backstube: „Damals hat mich mein Vater in dessen eigener Konditorei in Borken geprägt. Heute gebe ich das gelernte Handwerk jungen Auszubildenden weiter.“ Die Liebe zu handwerklich hergestelltem Feingebäck wurde Schneider also bereits in die Wiege gelegt. „Wir legen großen Wert auf traditionelle Herstellungsweisen, Handwerklichkeit und reine Rezepte“, bringt es Jürgen Viehmeier auf den Punkt. Kein Wunder, dass der Geschäftsführer des Schwälmer Brotladens auf Herzblut-Konditoren wie Schneider setzt. Apropos Herz: „Die Honigkuchenherzen entstehen aus unserem hauseigenen Lagerteig. Den haben wir schon im Sommer angesetzt, damit er sein volles Aroma entfalten kann“, so Schneider. Nachdem dieser ausreichend Ruhe genossen hat, werden die Gewürze beigemischt, die der Leckerei ihren besonderen Geschmack verleihen: Kardamom, Zimt, Muskatnuss, Nelke, Fenchel, Sternanis, Anis und Koriander. Anschließend wird der Teig ausgerollt und ausgestochen. „Natürlich von Hand“, ergänzt Schneider. Anschließend schiebt er die Herzen für gut 15 Minuten in den 200 Grad heißen Ofen.
Nachdem sie wieder abgekühlt sind, werden sie mit hochwertiger Kuvertüre überzogen und mit buntem Streuzucker benetzt. „Die feine Kuvertüre verwenden wir, weil sie kein fremdes Fett beinhaltet. Sie ist teurer als herkömmliche Fettglasur, schmeckt aber deutlich besser, ist besonders knackig und zartschmelzend“, erklärt Schneider. Grundsätzlich müsse Honig die Hälfte des Zuckeranteils im Honigkuchenteig ausmachen, damit dieser seinen Namen tragen darf. „Unser Teig besteht ausschließlich aus gutem Honig und Mehl. Wir verzichten aus Prinzip auf zusätzlichen Zucker“, erklärt Schneider die Besonderheit seines Lieblingsgebäcks. Zu den Lieblingen des Konditormeisters gehören neben den Honigkuchenherzen auch die leckeren Borkener Baumkuchen des Schwälmer Brotladens. (ANZEIGE)