KASSEL. Das Regierungspräsidium Kassel rät von der Anschaffung exotischer Tiere als Weihnachtsgeschenk ab. Schildkröten, Reptilien oder Papageien erfordern eine spezielle Haltung, die sorgfältig geplant werden muss. Spontane Käufe führen oft zu Überforderung und zur Abgabe der Tiere, die dann selten artgerecht untergebracht werden können.
Exotische Tiere unterliegen häufig dem Artenschutz und benötigen gültige Herkunftsnachweise sowie eine Registrierung. Der Kauf aus zweifelhaften Quellen fördert illegalen Handel, was strafbar ist.
Das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen schützt bedrohte Arten seit 1976. Aktuell sind rund 5.000 Tierarten darunter gelistet. Informationen hierzu bietet die Datenbank des Bundesamtes für Naturschutz unter www.wisia.de.
Zudem ist in Hessen die Haltung gefährlicher Tiere wie Schlangen, Krokodile oder Skorpione gesetzlich verboten. Das RP Kassel appelliert an die Verantwortung potenzieller Tierhalter und warnt vor unüberlegten Entscheidungen.
Was vor dem Kauf eines Haustiers zu klären ist
Die Entscheidung für ein Haustier ist weitreichend. Dieser Verantwortung sollte man sich bewusst sein. Daher sollte man sich vorher folgende Punkte gut überlegen:
– Können Sie sich ein Tier zeitlich, räumlich und finanziell leisten?
– Ist eine Alleinhaltung ohne Artgenossen tiergerecht im Sinne des Tierschutzes/-Wohles?
– Reden Sie mit Ihren Kindern, wenn sich diese ein Tier wünschen. Lassen Sie sich Zeit bei der Entscheidung, ein Tier zu kaufen.
– Informieren Sie sich über das gewünschte Tier: Handelt es sich um ein gefährliches oder geschütztes Tier?
– Gehen Sie am besten zum seriösen Zoohandel oder zu privaten Züchterinnen/Züchtern. Dort erhalten Sie neben den erforderlichen Papieren auch Informationen zur Haltung, den möglichen Folgekosten, zur Nahrung oder notwendigen Tierarztbesuchen.
– Wenn Ihnen beim Kauf die amtliche Bescheinigung nicht automatisch ausgehändigt wird, lassen Sie sich auf keinen Fall auf späteres Nachreichen ein.
– Von Käufen im Internet, ohne persönliche Übergabe des Tieres und der Papiere, wird dringend abgeraten!
Hintergrund
In Hessen betreuen die Regierungspräsidien als Obere Naturschutzbehörden die Umsetzung und Kontrolle des Artenschutzes. Das Regierungspräsidium Kassel ist für sechs Landkreise und die Stadt Kassel verantwortlich.
Ausführliche Informationen, Kontakte und Downloads sind unter https://rp-kassel.hessen.de/natur/artenschutz zu finden. (wal)