KASSEL. Unter dem Motto „Die Zukunft des kulturellen Erbes – Welche strategisch-politischen Konzepte braucht es?“ fand in Kassel eine Fachtagung der Kulturministerkonferenz statt. Anlass war der hessische Vorsitz. Klimawandel, gesellschaftlicher Wandel und finanzielle Engpässe standen im Mittelpunkt der zweitägigen Diskussion mit rund 100 Expertinnen und Experten aus Deutschland.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Kulturelle Stätten wie der Bergpark Wilhelmshöhe leiden zunehmend unter Trockenheit und Schädlingen wie der Rosskastanien-Miniermotte. Auch Archive und Museen müssen ihre Bestände besser vor Naturgefahren wie Starkregen schützen. Die Grimmwelt Kassel stattet Exponate mit moderner Messtechnik aus, um auf klimatische Veränderungen zu reagieren.
Hessens Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels betonte die Notwendigkeit übergreifender Strategien: „Kulturerbe bewahrt unsere gemeinsame Erinnerung und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Resilienz in diesem Bereich bedeutet auch eine resilientere Demokratie.“
Praxisberichte und Impulse
Beiträge von Dr. Ulrike Lorenz (Klassik Stiftung Weimar) und Prof. Dr. Hermann Parzinger (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) unterstrichen die Bedeutung strategischer Priorisierung und nachhaltigen Schutzes. Prof. Dr. Markus Hilgert (Kulturstiftung der Länder) hob die gesellschaftliche Akzeptanz des Kulturerbes als Schlüsselfaktor für erfolgreiche Konzepte hervor.
Die Tagungsergebnisse fließen in die weiteren Beratungen der Kulturministerkonferenz ein. Ein Tagungsband mit den Vorträgen wird bis 2025 veröffentlicht. (wal)