SCHWALMSTADT-TREYSA. Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Landesverband Hessen e.V. und die Hephata-Klinik in Schwalmstadt-Treysa wollen künftig noch enger zusammen arbeiten. Das ist das Ergebnis eines Treffens am vergangenen Donnerstag in der Hephata-Klinik.
„Wir wollen die Selbsthilfe neu gestalten, um die Teilhabe und Interessen von Menschen mit MS noch besser zu vertreten. Wir setzen dabei Schwerpunkte auf die Themen Bewegung, Sport, Ernährung und seelische Gesundheit. Wie schaffen wir die dafür nötige Vernetzung und Etablierung der neuen Art der Selbsthilfe, gerade im ländlichen Raum?“, so Benno Rehn, Geschäftsführer der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V., Landesverband Hessen.
Mit dieser Frage stießen er und Diplom-Sozialpädagogin Sonja Waschilowski, MS-Case-Managerin der DMSG-Regionalstelle Kassel, bei Neurologe Dr. Sven Fuest, Chefarzt der Hephata-Fachklinik für Neurologie, und MS-Fachkrankenschwester Andrea Mangold, MS-Beratungsstelle der Hephata-Klinik, auf offene Ohren. „Wir sind ein nach den Qualitätskriterien der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zertifiziertes MS-Zentrum, bieten eine ambulante MS-Sprechstunde, stationäre Leistungen und eine MS-Beratungsstelle an. Wir sind gerade dabei, unser Konzept weiterzuentwickeln und sehr interessiert daran, die Netzwerkarbeit zum Wohle unserer Patienten zu vertiefen“, so Fuest.„Unter anderem wollen wir künftig Betroffene und Angehörige mehr in Kontakt miteinander bringen.“
Die DMSG ist eine Fach- und Selbsthilfeorganisation für die Behandlung, Teilhabe und Interessen von Betroffenen von MS und ähnlichen neurologischen Erkrankungen. Nach Schätzungen sind deutschlandweit 250.000 Menschen an MS erkrankt, allein in Hessen 28.000 Menschen. Täglich gibt es in Hessen zwischen drei und vier Neudiagnosen.
Die Hephata-Fachklinik für Neurologie behandelt im Jahr mehr als 100 Patienten mit MS stationär. Hinzu kommen mehr als 400 Beratungen in der MS-Beratungsstelle, die für die Betroffenen kostenlos ist und eine Ergänzung der medizinischen Behandlung darstellt, mit Informationen, Beratungen und auch Hilfen bei Therapien.
Erste konkrete Maßnahme der engeren Kooperation ist die künftige Mitarbeit von Andrea Mangold, die seit mehr als 20 Jahren mit Menschen mit MS arbeitet, im Fachkreis MS-Beratung de DMSG-Hessen, um sich beispielsweise direkt mit anderen MS-Beratern in Hessen, auch zu gesetzlichen Regelungen, austauschen zu können. Hinzu sollen weitere Kooperationen bei Veranstaltungen und Unterstützung bei Beratungen kommen. „Selbsthilfe und Klinik können einander ergänzen und sollten Hand in Hand gehen“, so Rehn.
- Nähere Informationen: Hephata-Klinik, MS-Beratungsstelle, Andrea Mangold, unter Tel.: 06691 18-2029 und E-Mail: ms-beratungsstelle@hephata.de
- Nähere Informationen zur DMSG: Sonja Waschilowski, unter Tel.: 0561 207-5946 und E-Mail: waschilowski@dmsg-hessen.de
Hintergrund: Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Entzündung des zentralen Nervensystems, die das Gehirn du das Rückenmark betrifft. Frauen sind von der MS mit zwei Dritteln der Erkrankten häufiger betroffen als Männer, die meisten Menschen sind zwischen 20 und 40 Jahren bei der Erstdiagnose. MS ist nicht heilbar, sie verläuft bei den meisten Betroffenen zunächst in Schüben, die sich durch das plötzliche Auftreten von Symptomen und deren Rückbildung innerhalb von Stunden oder Tagen zeigen. Der schubförmige Verlauf geht bei 90 Prozent der Betroffenen nach 20 Jahren in eine kontinuierliche Verschlechterung ohne Schübe über. Eine frühe medikamentöse Behandlung kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und möglichen Komplikationen vorbeugen.
Das Bild
Kooperation: MS-Fachkrankenschwester Andrea Mangold, Neurologe Dr. Sven Fuest, Chefarzt der Hephata-Fachklinik für Neurologie, Diplom-Sozialpädagogin Sonja Waschilowski und Benno Rehn, Geschäftsführer der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V., Landesverband Hessen (wal)