KASSEL. Seit Januar 2024 betreibt die Hephata-Jugendhilfe die „Offene Begegnungsstelle für Care Leaver“ in Kassel. Das Projekt wurde durch eine Projektförderung der Aktion Mensch über drei Jahre und 220.000 Euro möglich. Sowie Dank eines Konzeptes, an dem Corinna Schwieger und André Kranich, Hephata-Jugendhilfe, vier Jahre lang gearbeitet haben.
Der Begriff „Care Leaver“ stammt aus dem Englischen und bedeutet „Fürsorge-Verlasser“. Damit sind junge Erwachsene gemeint, die in Einrichtungen der Jugendhilfe oder einer Pflegefamilie gelebt haben und diese irgendwann verlassen müssen, um ein eigenständiges Leben zu führen. Die reguläre Jugendhilfe endet in der Regel im Alter von 18 bis längstens 21 Jahren, nur in wenigen Ausnahmefällen später.
„Junge Menschen, die aus unseren Einrichtungen entlassen werden, haben oft schlechtere Karten als andere. Sie stehen oft ohne den Rückhalt einer Familie dar, zu der sie in Krisen, bei wichtigen Entscheidungen, Fragen oder auch finanziellen Problemen gehen können. In unseren europäischen Nachbarstaaten gibt es Care Leaver-Angebote schon länger. In Deutschland ist das ein noch junges Arbeitsfeld“, sagt Diplom-Sozialpädagoge Henning Wienefeld, Regionalleiter Nord der Hephata-Jugendhilfe. In seiner Region ist die Begegnungsstelle angesiedelt, mit aktuell zwei Standorten: in der Harleshäuser Straße in Kassel-Kirchditmold und in der Gießbergstraße in Kassel-Nord.
„Wir freuen uns auf jeden jungen Menschen, der auf dem Weg in die Eigenständigkeit zu uns kommt“, sagt Projektleiter, Heilerziehungspfleger und -pädagoge André Kranich. Er, Sozialpädagogin und Referentin des Bundesverbandes Careleaver e.V., Corinna Schwieger, sowie Tom Brünner, Lehrer und angehender Sozialpädagoge, und drei ehrenamtliche Care Leaver stemmen das Projekt in Teilzeit.
Zu ihnen können junge Menschen, mit Betreuern oder alleine, kommen, die kurz davor stehen, aus Jugendhilfe-Einrichtungen auszuziehen oder bereits ausgezogen sind und Unterstützung brauchen. Diese kann unter anderem in Informationen und Gesprächen, der Begleitung zu Terminen mit Behörden, Schulen oder bei der Wohnungssuche sowie in der Vermittlung weiterführender Hilfen bestehen. Voraussetzung ist, dass für die jungen Menschen die Jugendämter der Region Kassel vorher zuständig gewesen sind. Die Beratung ist für sie kostenlos.
„Wir wollen sowohl menschliche Begegnung bieten als auch Fachinformation und Wissen“, so Kranich. „Bei uns gibt es ein offenes Ohr, aber auch Kaffee, Tee, Kekse, Spiele, Tischkicker und einfach gemeinsame Zeit.“
Kontakt: Corinna Schwieger unter Tel.: 01578 5241481, Tom Brünner unter 0172 5940190 und André Kranich unter Tel.: 0162 4214856 sowie per E-Mail: info@careleaver-hessen.de
Die Begegnungsstelle ist aktuell in der Harleshäuser Straße 2 in Kassel-Kirchditmold montags geöffnet, von 18 bis 20 Uhr, sowie in der Gießbergstraße 22 in Kassel-Nord dienstags, von 18 bis 20 Uhr. (pm/wal)
3 Kommentare
Lieber Vielfahrer, was hat ihr inhaltsleeres Geschwafel bitte mit dem beschriebenen Projekt zu tun? Hier geht es um Hilfen für junge Menschen, die aus der Betreuung in eine selbstverantwortliches Leben entlassen werden sollen – Hilfe zur Selbsthilfe. Ihr infantiler Rundumschlag gegen „die Jugend“ ist genauso albern, wie in jeder Generation vorhanden. Ich wette, ihre Eltern haben gleiches über Sie
behauptet – oder sie waren einfach angepasst – kann natürlich auch sein.
Hilfe wobei?? Wie man auf Kosten des Staates lebt bei Keksen und Spielen!! Kein Wunder wenn dann Nachts der nächste Zigarettenautomat geplündert wird!! Wo sind die Zeiten hin wo jugendliche nich lang gefragt wurden im Haushalt oder beim Rasenmähen zu helfen anstatt heutzutage die ewige Suche nach sich selbst!! Und ab diesen Monat kann das Spiel mit den Namenswechseln ja schon losgehen haha bin ich heut Martin oder Matilda!! Die armen Mitarbeiter die so schon kaum hinterher kommen!! Bin mal gespannt wann es Pflicht wird in neuen Gebäuden eine dritte Toilette errichten zu müssen für so Leute die nich wissen von welchen Planeten sie kommen!!
Die Such nach sich selbst wäre für einen Vielfahrer ergebnislos, denn wo nichts ist, kann man nichts finden
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