LAUTERBACH. „Der Vogelsbergkreis investiert viel in die Digitalisierung seiner Schulen und zählt in Hessen zu den Vorreitern auf diesem Gebiet. Dass die Auszubildenden im Bereich Metalltechnik an der Vogelsbergschule Lauterbach nun den Schweißhelm gegen die Augmented-Reality-Brille tauschen, ist ein weiterer Beleg dafür“, betonte Erster Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Patrick Krug bei einem Vor-Ort-Besuch.
Fachbereichskoordinator Thomas Jerwin und Fachlehrer Julian Bredel präsentierten gemeinsam mit dem stellvertretenden Schulleiter Martin Rahner den neuen Schweißsimulator. Dieser ermöglicht den Auszubildenden in Metallberufen, verschiedene Schweißverfahren virtuell und dennoch realitätsnah zu üben. Sowohl die Schweißausrüstung als auch die Haptik der Werkstücke kommen dem Original aus dem Ausbildungsbetrieb sehr nahe.
„Eine weitere Investition in die optimalen Bedingungen für die Schülerinnen und Schüler im Vogelsbergkreis. Digitale Technik lässt sich im Alltag der künftigen Fachkräfte sinnvoll einsetzen“, erklärte Krug weiter. Die Technik verzeiht – insbesondere in der Anfangsphase der Ausbildung – kleine Fehler, was den Lernprozess unterstützt. „Die Auszubildenden sehen sofort, wie unterschiedliche Materialien reagieren und wo sie sich noch verbessern können“, so Krug. Das System verknüpft Theorie und Praxis: Das Gelernte kann sofort angewendet, verschiedene Schweißtechniken ausprobiert und deren Auswirkungen auf das virtuelle Werkstück überprüft werden. Dies vertieft das Verständnis und fördert die praktischen Fähigkeiten, wie Jerwin und Bredel ergänzten.
Der Simulator bietet zudem Sicherheit, da Risiken wie heißer Lichtbogen, Funkenflug oder UV-Strahlung in der virtuellen Umgebung entfallen. Auch der Verbrauch von teuren Materialien wie Draht, Schutzgas und Werkstücken wird minimiert.
Darüber hinaus erleichtern AR-Brille und Simulator die Lernanalyse und das Feedback. Schweißparameter wie Geschwindigkeit, Brennerwinkel und Abstand werden direkt ausgewertet, sodass Auszubildende Fehler sofort erkennen und ihre Technik verbessern können. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, gezielt und individuell zu unterstützen.
Im Frühsommer hatte der damalige Landrat Manfred Görig die frisch sanierte Metallwerkstatt eingeweiht, in die der Vogelsbergkreis rund 4,15 Millionen Euro investiert hatte. „Die Anschaffung des Schweißsimulators ist ein weiterer Schritt, die Metallbau-Ausbildung zukunftssicher aufzustellen“, so Krug. Er dankte der Vogelsbergschule und dem Team um Thomas Jerwin für das Engagement, das diese Innovationen in der Bildung ermöglicht. (wal)