SCHWALMSTADT-TREYSA. „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes und zugleich Jahresmotto der Diakonischen Gemeinschaft Hephata und ihres Gesamtkonventes.
Dieser findet vom 8. bis 10. November auf dem Hephata-Stammgelände in Schwalmstadt-Treysa statt. Die beiden Gottesdienste und der Thementag sind öffentlich. Eine Anmeldung ist noch bis zum 28. Oktober möglich.
„Wir leben politisch und gesellschaftlich in unruhigen Zeiten. Unsere Demokratie wird rechtspopulistisch unterwandert und unsere Regierung erleidet einen enormen Vertrauensverlust“, so Diakon Stefan Zeiger, Geschäftsführer der Diakonischen Gemeinschaft Hephata. „Eine Gesellschaft muss sich gerade am Umgang mit Randgruppen und Flüchtlingen messen lassen. Wie können wir es schaffen, uns gegen ein passives Demokratieverständnis zu positionieren und zu Brückenbauer zu werden, wo scheinbar unversöhnliche Positionen und unüberwindbar scheinende ,Brandmauern‘ jegliche Form von Mitmenschlichkeit verhindern?“, fragt sich Zeiger und lädt alle Interessierten zum öffentlichen Teil des Gesamtkonventes ein.
Aufnahme-Gottesdienst am 8. November
Der öffentliche Teil des Gesamtkonventes startet am Freitag, 8. November, um 9:30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Hephata-Kirche. Dann werden 18 Frauen und Männer als neue Mitglieder in die Diakonische Gemeinschaft Hephata aufgenommen. Die Predigt übernimmt Hephata-Vorstand und Vorsteher der Diakonischen Gemeinschaft Hephata, Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt.
Die neuen Mitglieder
- Dorothea Baunacke aus Kassel
- Christoph Beier aus Marburg
- Beate Braner-Möhl aus Michelstadt
- Laura Brüchle aus Schwalmstadt
- Martin Burger aus Frielendorf
- Janine Frisch aus Fulda
- Carmen Heipel aus Alsfeld
- Simon Henze aus Trendelburg
- Carolin Birte Hoßbach aus Oberaula
- Julien Koch aus Kassel
- Mira Lingelbach aus Niedermittlau
- Ruth Lorey-Koch aus Rotenburg
- Martin-Friedrich Mehl aus Marburg
- Steffi Melzer aus Hofgeismar
- Larissa Isabell Prößler aus Aschaffenburg
- Christian Reifert aus Biedenkopf
- Monika Sarubbi aus Guxhagen
- Prof. Dr. Gotlind Ulshöfer aus Frankfurt
Thementag am 8. November
Für die thematische Vertiefung des Jahresmottos „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ sorgt der öffentliche Thementag am Freitag, 8. November, ab 11 Uhr. Nach der Begrüßung hält die Gesellschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Ursula Birsl aus Marburg ab 11:30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Die Demokratie und ihre Gegenbewegungen“. Ursula Birsl betreibt Demokratieforschung am Institut für Politikwissenschaft der Philipps Universität Marburg. Dem Vortag schließen sich ab 12 Uhr Raum und Zeit für Rückfragen und Diskussion ab, bevor zwischen 12:30 Uhr und 14 Uhr die Möglichkeit zum Mittagessen in der Cafeteria Oase auf dem Hephata-Stammgelände besteht. Ab 14 Uhr starten dann die vertiefenden acht Workshops.
Zur Auswahl stehen:
- „#HopeSpeech statt HateSpeech – hoffnungsfroh streiten für Demokratie und Nächstenliebe“, mit Diplom-Politikwissenschaftler Matthias Blöser, Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Kurhessen und Nassau.
- „Querhessen-Waldeck – Queere Hauptamtlichkeit in der EKKW“, mit Diplom-Sozialpädagogin Stephanie Böker, Gehörlosen Beratungsstelle der Landeskirche von Kurhessen-Waldeck.
- „Noch kannst Du für Flüchtlinge eintreten – warum sich am Asylrecht die Zukunft der Demokratie entscheidet“, mit Diplom-Pädagoge Günter Burkhardt, Vorstand Pro Asyl.
- Theater-Workshop: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, mit Diakon Philippe-Guy Crosnier de Bellaistre, Dozent der Hephata-Akademie für soziale Berufe und der Evangelischen Hochschule Darmstadt.
- „Verdrängen und Erinnern: Jüdisches Leben in der Schwalm an lokalen Beispielen“, mit Politologe Dr. Jochen Führer, stellvertretender Leiter der Hephata-Akademie für soziale Berufe.
- „Arbeitgebende müssen politisch sein“, mit Journalist und Kommunikationsmanager Johannes Fuhr, Leiter der Hephata-Unternehmenskommunikation.
- „Zugänge zum Demokratiebegriff mit Klient*innen“, mit Michael Tietze, Geschäftsbereichsleiter Soziale Rehabilitation der Hephata Diakonie.
- „Menschenwürde angesichts von technologischen Entwicklungen“, mit Prof. Dr. Gotlind Ulshöfer, Professorin für Evangelische Theologie an der Evangelischen Hochschule Darmstadt.
Fest- und Einsegnungsgottesdienst am 10. November
In der Hephata-Kirche beginnt am Sonntag, 10. November, um 10 Uhr der Fest- und Einsegnungsgottesdienst, in dem fünf Frauen und Männer in das Amt der Diakonin oder des Diakons eingesegnet werden.
Dies sind:
- Beate Braner-Möhl aus Michelstadt
- Larissa Hoffmann aus Stadtallendorf
- Martin Friedrich Mehl aus Marburg
- Christian Reifert aus Biedenkopf
- Susanne Svoboda aus Schwalmstadt
Die Predigt übernimmt Prälat Burkhard zur Nieden, Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Ihm assistiert Hephata-Vorstand und Vorsteher der Diakonischen Gemeinschaft Hephata, Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt. Die musikalische Gestaltung liegt bei der Hephata-Kantorei und dem Hephata-Posaunenchor.
Die Teilnahme am Thementag kostet 15 Euro und beinhaltet Kaffee, Tee, Kuchen, Obst und Kaltgetränke. Das Mittagessen ist optional und kostet 9 Euro.
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung nötig und bis Montag, 28. Oktober, möglich. Nähere Informationen und Anmeldung unter Tel.: 066912 18-1402 und E-Mail: gemeinschaft@hephata.de (pm)
3 Kommentare
@MAIK ST,
die Asylanten werden unsere Demokratie an den Rand des Abgrund Führen, Deutschland / Europa kann nicht die Welt Retten und so lange wie Despoten Kriege Führen und geziehlt Flüchtlingsströme nach Europa Leiten gleich garnicht.
Aylanten die hier kein Recht auf Asyl haben müssen umgehend auser landes Geschafft werden und diejenigen die gegen unsere Rechte und Gesetze Verstossen ebenfalls umgehend und ohne wenn und aber raus.
Asylanten müssten auch nach 3 Monaten einer Arbeit Nachgehen freie Stellen gibt es ja genügend und falls nicht dann nur Bett + Essen + Seife.
„Noch kannst Du für Flüchtlinge eintreten – warum sich am Asylrecht die Zukunft der Demokratie entscheidet“
Demokratie basiert auf einer Vielzahl von Säulen – Gewaltenteilung, freie Wahlen, Pressefreiheit und Rechtsstaatlichkeit. Zu behaupten, dass Demokratie sich allein an diesem Punkt entscheidet, ignoriert die Komplexität und Vielschichtigkeit eines demokratischen Systems. Es gibt viele andere Herausforderungen, die für die Stabilität und den Fortbestand einer Demokratie entscheidend sind. Ein Vortrag von einem Pro Asyl Aktivisten ist vermutlich bei der Thematik so hilfreich wie wenn ein Betreiber eines Schnappsladens bei den anonymen Alkoholikern über Vor und Nachteile des Alkoholkonsums philosophiert. Die Message ist in beiden Fällen schon vorher klar und Spoileralarm: In beiden Fällen wird der Redner sich nicht ansatzweise in die Lage der Gegenseite hineinversetzen wollen. Die Kirche und Pro Asyl, kleiner Tipp an alle Christen (zu den ich mich auch zähle): Man kann auch Christ sein ohne Mitglied der Kirche sein zu müssen. Diese hat sich von der Lebensrealität der Menschen die diesen Laden unterhalten nämlich vollkommen verabschiedet.
Leider hält sich kaum einer daran. 🙁
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